Der Weltraum. Unendliche Weiten. Dies sind die Abenteuer eines Truckers, der mit einem selbst gebauten Raumschiff unterwegs ist, um viele Güter zu entdecken, reich zu werden und zu überleben. So oder so ähnlich könnte man das Geschehen im Spiel Galaxy Trucker von Vlaada Chvatil aus dem Heidelberger Spieleverlag zusammenfassen.
In der Schachtel steckt eine Menge an Material. Neben den 9 Tableaus für die Raumschiffe und die Übersichtskarte, sind Flugkarten, Raumschiffteile, Piloten-, Alien- und Raumschifffiguren, Holzmarker für die Güter, Glasmarker für die Energie, Pappmarker für das Geld, eine Sanduhr und Würfel enthalten. Auch die Spielanleitung sollte besonders hervorgehoben werden. Sie ist locker und witzig geschrieben und gibt einen schnellen und unterhaltsamen Einstieg in das Spiel.
Das Spiel läuft über drei Runden. Jede Runde besteht aus den folgenden Abschnitten:
Vorbereitung
Jeder Spieler bekommt seine beiden Plastikraumschiffe und ein Tableau mit dem entsprechenden Raumschiff für die Runde. Auf dem Übersichtsplan werden die für die Runde benötigten Flugkarten bereit gelegt. Die Raumschiffteile werden gemischt und verdeckt auf einen für alle Spieler erreichbaren Haufen gelegt. Auch alle anderen Materialen (Güter, Piloten und Aliens, Geld) werden bereit gelegt. Mit dem Umdrehen der Sanduhr auf dem entsprechenden Rundenfeld des Übersichtsplanes beginnt das Spiel/die nächste Phase.
Raumschiffbau
Jeder Spieler darf gleichzeitig mit einer Hand bauen. Dazu nimmt man sich jeweils ein Teil aus der Mitte dreht es über dem eigenen Tableau um und entscheidet sich, ob es in das eigene Schiff eingebaut werden soll, es in die eigene Reserve kommt oder ob man es erst einmal offen in die Mitte zurücklegt. Beim Bau ist zu beachten, dass jedes Teil, welches im Raumschiff verbaut ist, nicht mehr verschoben werden darf. Während des Bauens dürfen die Spieler jederzeit die Sanduhr drehen. Aber nur ein Spieler, der sein Raumschiff fertig hat, darf die Sanduhr auf das Startfeld stellen. Ist sie hier abgelaufen, müssen alle Spieler den Bau beenden und es geht in die letze Phase.
Flug
Je nach Reihenfolge des Abschließens des Bauens, werden die kleinen Raumschiffe auf dem Übersichtsplan platziert. Anschließend werden die bereit gelegten Flugkarten ausgewertet. Während des Fluges müssen die Spieler vielen gefahren trotzen und möglichst viele Güter einsammeln. Ist die letzte Karte ausgewertet bekommen die Spieler Geld für ihre Platzierung und die eingesammelten Güter. Auch der Spieler mit dem intaktesten Raumschiff bekommt eine Prämie.
Diese Phasen werden drei mal mit steigendem Schwierigkeitsgrad gespielt und am Ende gewinnt der reichste Spieler.
Da nun die einzelnen Phasen geklärt sind soll das Augenmerk noch einmal auf die beiden wesentlichsten Elemente gelenkt werden. Dabei sind zum einen die Raumschiffteile zu nennen. Diese gibt es in verschiedenen Ausprägungen. Es gibt Laser, Antriebe, Schilde, Container, Kabinen, Lebenserhaltungssysteme für Aliens, Batterien und einfache Verbindungsteile. Das klingt zwar im ersten Moment recht kompliziert, aber der Sinn der einzelnen Teile erschliesst sich schnell. So dient zum Beispiel der Laser der Abwehr von Meteoriten und Piraten, die Antriebe helfen im freien Raum schneller voran zu kommen und die Container sind zur Aufnahme von Gütern vorhanden. Auch die Anleitung bietet hier eine schöne Übersicht und erläutert alle Teile nochmals genauer. Alle Raumschiffteile verfügen über Verbindungen. Dabei gibt es einfache, zweifache und universelle Anschlüsse. Beim Bau des Raumschiffs müssen nun immer passende Anschlüsse aneinander gebaut werden.
Auch die Flugkarten sind eine wesentliche Komponente des Spiels. Diese bieten alles, was für eine spannende Weltraumreise nötig ist. Neben Meteoritenschauern, fremden Planeten und Piratenangriffen werden die Spielern auch den freien Weltraum und Kampfzonen sehen. Jede dieser Karten bietet verschiedene Möglichkeiten bzw. Gefahren. So können Spieler zum Beispiel auf fremden Planeten halt machen, um wertvolle Güter aufzunehmen, oder müssen sich mit ihren Lasern gegen die plündernden Piraten wehren.
Der Wechsel zwischen diesen beiden Phasen ist das besondere Element an diesem Spiel. Zuerst müssen die Spieler recht hektisch ihre Raumschiffe zusammenschrauben und immer findet der Mitspieler genau das Teil, welches man selbst benötigt. Dann wird ein anderer auch noch eher fertig und die Zeit läuft davon. Mit einem Raumschiff, welches eher für die Abwrackprämie als für einen Weltraumflug geeignet ist geht es nun auf die Reise. Bei jeder Karte hofft man, dass es die Mitspieler erwischt und das eigene Raumschiff lange durchhält. Es wird aber immer wieder vorkommen, das ein Meteorit das eigene Raumschiff in zwei Teile spaltet. Hat man dann den Flug überstanden, ist man auf jeden Fall motiviert es in der nächsten Runde besser zu machen.
Das Spiel bietet eine spannende Kombination aus einem Puzzle und einem Abenteuerspiel. Diese Kombination macht jede Runde anders und spannend und lädt immer wieder zu einer Partie ein. Allerdings hat Fortuna und die Spielerinteraktion bei dem Spiel großes Wörtchen mitzureden und so werden Strategen nur selten ihren Plan durchsetzten können. Allen, die sich auf das Spiel einlassen können und auch einmal Spass daran finden das eigene Schiff in tausend Teile zerbröseln zu sehen, stehen auf jeden Fall ein paar spannende Flüge bevor. Auch die Familientauglichkeit ist gegeben. Allerdings sollten die Nachwuchspiloten schon 10 Jahre vorweisen können, da das Spiel ansonsten zu komplex ist. Alles in allem ist Galaxy Trucker eine klare Empfehlung und ein Garant für einen spannenden und witzigen Spieleabend.
| Name: | Galaxy Trucker |
| Spieler: | 2 – 4 |
| Alter: | ab 10 Jahre |
| Dauer: | ca. 60 Minuten |
| Autor(en): | Vlaada Chvatil |
| Verlag: | Heidelberger Spieleverlag |
