evolution-origin-of-speciesDarwin und Jurassic Park lassen grüßen. Die Evolutionstheorie wird hier mit Leben gefüllt. Wer wollte nicht schon immer mal eigene Tiere nach seinen Vorstellungen züchten. In Evolution von Right Games ist dies möglich. Es können nicht nur beliebig viele Tiere herangezüchtet werden, sondern diese können auch  mit beträchtlichen Eigenschaften ausgestattet werden, um zu überleben.

Doch Vorsicht, die Konkurrenz schläft nicht und ist dabei stärkere und überlebensfähigere Tiere zu erschaffen. Doch nur die Stärksten kommen durch, die Schwachen werden gefressen oder verhungern. Denn es ist selten für alle genug Nahrung vorhanden. Wer am Ende die klügste Kombi an Anzahl und Ausstattung von Spezies hat, gewinnt das Spiel

Vorbereitung

Alle Karten werden gut gemischt. Jeder Spieler erhält sechs Karten. Die restlichen Karten werden als Nachziehstapel verdeckt in die Mitte gelegt sowie die Markierungsplättchen und Würfel. Ziel des Spiels ist es möglichst viele Tiere heranzuzüchten, die möglichst viele gute Fähigkeiten besitzen.  Der Startspieler beginnt. Es wird anschließend im Uhrzeigersinn gespielt.

Durchführung

Eine Spielrunde gliedert sich in vier Phasen:

  1. Entwicklung

IMG_3482 (1)In dieser Phase können die Handkarten ausgspielt werden. Legt der Spieler eine Handkarte mit der Vorderseite (Tier) vor sich ab, so fängt er damit an eine neue Art zu züchten. Alternativ dazu, kann er auch eine Karte mit der Rückseite (Spezialeigenschaft – Flieger, Schalentier, Parasit, Wassertier oder Fleischfesser) zu einer schon ausliegenden Spezies legen, um diese mit Zusatzeigenschaften auszustatten.

Hier stellt sich nun die Frage, ob die Strategie, lieber in viele kleine Tiere zu investieren oder alternativ in wenige, dafür aber gut entwickelte Tiere (mit vielen Spezialeigenschaften), klüger ist. Dies will gut überlegt sein. Denn jedes Tier welches ausliegt, will auch ernährt werden und das kann teuer werden. Jedoch darf kein Tier identische Eigenschaften besitzen.

  1. Futtermenge

Die Nahrungsmenge für alle ausliegenden Tiere wird pro Runde durch Würfeln ermittelt. Die Anzahl der Würfel ist abhängig von der Spieleranzahl. So wird bei zwei Spielern nur mit einem Würfel gewürfelt und zum Ergebnis eine Zwei addiert, während bei 4 Spielern mit zwei Würfeln gewürfelt wird. Auch hier wird zum Ergebnis eine Zwei dazu addiert. Die Summe gibt die Anzahl der Futterrationen pro Runde an. Diese werden anhand der roten Futterplättchen für alle Spieler in die Tischmitte ausgelegt.

  1. Fütterung

In der Fütterungsphase nehmen sich die Spieler, beginnend mit dem Startspieler reihum immer ein Futterplättchen aus der Futterbasis in der Tischmitte. Jedes Tier benötigt mindestens eine Futterration, außer es besitzt Spezialeigenschaften, die ihm erlauben weniger aufzunehmen oder anstatt Nahrungsplättchen andere Tiere zu verspeisen (Fleischfresser). Doch auch hier ist nicht jedes Tier gleichermaßen schmackhaft. Denn Landtiere können keine Flieger verspeisen und ein vorerst „fremdes“ Tier entpuppt sich ebenso gefährlich, welcher die Fressintention einfach zu seinen Gunsten umkehrt.

IMG_3478 (1)Andere Tiere wiederum benötigen dagegen mehr als eine Futterration, da sie schon sehr weit entwickelt sind und mit einer kleinen Portion sich nicht mehr zufrieden geben. Doch nicht nur die Thematik Fressen und gefressen werden spielt hier bei Evolution eine Rolle, sondern auch der Energiestoffwechsel der Spezies ist nicht ganz unwichtig.

So besitzen einige Tiere Fettgewebe, welches ihnen ermöglicht übrig gebliebene Nahrung für die nächste Runde aufzusparen und somit den Hungertod zu entgehen. Meist sind aber alle Tiere so hungrig, so dass kein Futter übrig bleibt. Jeder Spieler darf sich immer nur ein rotes Plättchen aus der Mitte nehmen und auf ein vor sich liegendes Tier legen. Die Fütterungsphase wird solange gespielt, bis alle Tiere satt sind oder die Futterbasis leer ist.

  1. Aussterben

Nun wird überprüft ob alle Tiere satt geworden sind. Die Tiere die leer ausgegangen sind, sterben aus. Die Karten aller „verhungerten“ Tiere werden auf einen persönlichen Ablagestapel abgelegt. Nun werden wieder neue Karten an die Spieler verteilt, wobei sich die Kartenanzahl an die Anzahl der noch überlebenden Tiere richtet.

Denn für jedes noch ausliegende Tier erhält der Spieler eine Karte plus eine Bonuskarte. Sollte ein Spieler keine Spezies mehr ausliegen haben, so erhält er sechs Karten als Grundausstattung. Alle Futtermarker werden von den Karten entfernt bis auf die Marker auf der „Fettschicht-Karte“. Diese bleiben liegen. Eine neue Runde kann beginnen.

Ende

Es wird solange gespielt, bis der Kartenstapel aufgebraucht ist. Nach einer allerletzten Runde werde Punkte verteilt. Für jedes noch überlebende Tier erhalten die Spieler zwei Punkte, für jede Fähigkeit je einen Punkt. Spezialeigenschaften, die einen höheren Nahrungsbedarf haben und somit wertvoller sind, erhalten auch Zusatzpunkte. Derjenige Spieler, der die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel. Bei Gleichstand gewinnt derjenige, der durch verhungerte oder getötete Tiere mehr Karten im persönlichen Ablagestapel hat.

Fazit

Die Idee von Evolution ist nicht neu, gibt es doch schon einige Spiele zu diesem Thema auf dem Markt. Das vorliegende Spiel erinnert thematisch an Evolution von Schmidt, welches jedoch sehr viel mehr farbenfroher und von der Gestaltung her ansprechender daherkommt. Doch nun zu Evolution von Right Games.

Die Spielregeln sind schnell erklärt und es kann schnell losgespielt werden. Evolution spielt sich nicht ohne Ärgerfaktor, kann doch auch ein kleiner, unscheinbarer Spezies mit den richtigen Eigenschaften, einem großen Tier den Garaus machen. Zwar ist die Spielanleitung in Deutsch, doch die Karten sind mit englischen Texten, dies kann für so manche Spielrunde ein Hindernis sein.

IMG_3481 (1)In der Spielanleitung liegt für die meisten Karten, jedoch leider nicht für alle Karten, eine deutsche Übersetzung bei. Doch englische Grundkenntnisse sind nötig, will man nicht bei jeder Karte in der Anleitung nachschauen müssen. Dies sollte beim Kauf des Spiels berücksichtig werden.

Die Gestaltung der Karten ist farblich etwas sparsam gehalten und daher nicht so ansprechend.  leider nicht sehr ansprechend. Insgesamt kam Evolution bei uns in der Spielrunde nicht so gut an, was jedoch sicherlich auch mit den unterschiedlichen Englischkenntnissen in unserer Spielrunde zu tun hatte.

Evolution eignet sich von der Thematik und der leichten Spielregeln sehr gut als Familienspiel. Am meisten Spaß macht es mit drei bis vier Spielern. Zu zweit ist das Spiel schnell zu Ende und für den Gewinner zeichnet sich schon früh ab, dass er gewinnt bzw. der Verlierer verliert. Daher ist hier der Frustfaktor auf seitens des Verlierers groß. Wir werden Evolution sicherlich noch das eine oder andere Mal in unserer Spielrunde eine Chance geben, da es, wenn zügig gespielt wurde Spaß gemacht hat.

Erscheinungsjahr: 2010
Verlag: Rightgames LLC
Autor: Dmitry Knorre, Sergey Machin
Illustration: Dmitry Knorre
Spieler: 2 – 4
Alter: ab 10 Jahre
Dauer: ca. 30 Minuten

 

Evolution – Origin of Species
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3 Kommentare zu „Evolution – Origin of Species

  • 24/08/2015 um 11:46 Uhr
    Permalink

    „Das vorliegende Spiel erinnert thematisch an Evolution von Schmidt, welches jedoch sehr viel mehr farbenfroher und von der Gestaltung her ansprechender daherkommt. “

    Das Spiel von Schmidt ist eine Weiterentwicklung von Origin of Species (siehe die Autorenangabe). Daher sind Ähnlichkeiten nicht von ungefähr 😉

  • 16/08/2015 um 23:08 Uhr
    Permalink

    hi Oliver,

    unserer Rezensentin lag in diesem Fall nur die Rightgames-Ausgabe vor. Und da die auch in dieser Version so an den Markt gegangen ist, hat sie es auch so rezensiert. Wir haben zur besseren Unterscheidung im Titel den Zusatz „Origin of Species“ gewählt. Beide Ausgaben werden übrigens auch bei Boardgamegeek mit eigenen Einträgen geführt, was darauf schliessen lässt, dass sich die Spiele trotz gemeinsamer Wurzeln deutlich unterscheiden.

    Gruss, Jens

  • 16/08/2015 um 22:19 Uhr
    Permalink

    Warum wird denn hier die alte Version vorgestellt? Es gibt bereits seit 2014 eine Neuauflage in Deutsch!
    Hier der Link zu einer „Konkurrenzseite“: http://www.spielkult.de/evolution.htm

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