WalnutGrove_Thumb2Dass es spannend sein kann, einen Bauernhof zu verwalten, hat schon Uwe Rosenberg mit seinem Agricola bewiesen. In Welcome to Walnut Grove führen uns Touko Tahkokallio und Paul Laane in den „Wilden Westen“ und geben uns eine Ranch und ihre Entwicklung an die Hand. Welcher der ein bis vier Mitspieler kann die Herausforderungen meistern und wird zum erfolgreichsten Siedler und macht der der Aufbau der Ranch Spass? Wir werden es herausfinden!

Zu Spielbeginn bekommt jeder Spieler seinen Hofplan. Dieser zeigt alles, was unseren Hof ausmacht. Am oberen Rand sind die einzelnen Rohstoffgebiete abgebildet. Darunter befindet sich unsere Scheune und zwei Bauplätze für zusätzliche Scheunen. In der folgenden Reihe findet sich unser Wohnhaus und Planwägen für unsere Arbeiter. Zu guter Letzt sind auch noch drei Plätze für Hoferweiterungen vorhanden.

Damit es losgehen kann, bekommt jeder Spieler einen schwarzen Farmer, einen Arbeiter in der Farbe seines ersten Planwagens, zwei Münzen, die verdeckt in die Scheune gelegt werden und einen Würfel Holz, der auf die entsprechende Anbaufläche kommt.

WalnutGrove_Thumb4Sind die Vorbereitungen am Hof abgeschlossen, wird die namensgebende Stadt Walnut Grove aufgebaut. Diese ist auf dem Hauptspielplan abgebildet. Walnut Grove zeigt einen Rundkurs (Rondell), der von den verschiedenen Gebäuden der Stadt gesäumt wird. Die Gebäude ermöglichen den Spielern verschiedene Aktionen. So können neue Arbeiter angeworben, Hoferweiterungen gekauft, neue Scheunen und Wohngebäude gebaut oder Güter verkauft werden. Für diese Aktionen werden vor Spielbeginn in die entsprechenden Gebäude Arbeiter, Hoferweiterungen, Scheunen und Wohnhäuser gelegt.

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Ist die Stadt vorbereitet, setzt jeder Mitspieler seine Figur auf eines der Startfelder und es kann schon fast losgehen. Es fehlt allerdings noch das zentrale Spielelement – die Jahresscheiben. Diese steuern jede der acht Spielrunden. Die Scheiben werden verdeckt gemischt (getrennt nach A- und B-Scheiben) und in der Mitte von Walnut Grove bereit gelegt. Jetzt kann es losgehen.

WalnutGrove_Thumb3Zu Beginn jeder Runde wird eine neue Scheibe aufgedeckt. Jede Scheibe zeigt die vier Jahreszeiten Frühling (pink), Sommer (grün), Herbst (gelb) und Winter (weiß). Jede Runde läuft dabei nach demselben Schema ab.

Frühling:
Im Frühling dürfen die Farmer neues Land erschließen. Dazu dürfen sie neue Plättchen aus dem beiliegenden Sack ziehen. Dabei gibt das Jahresplättchen vor wie viele Plättchen gezogen und wieviele davon verbaut werden dürfen (z. B. drei ziehen und eins anbauen). Beim Anbauen gibt es keine eingrenzenden Regeln. Jedes Gebiet darf an jedes Gebiet angelegt werden und auch die Zäune grenzen das Anlegen nicht ein. Allerdings ist es sinnvoll möglichst große Flächen der gleichen Farbe zu bilden und auch komplett umzäunte Gebiete sind wichtig.

Sommer:
Im Sommer werfen die die Felder Ertrag ab. Aber nicht alle Felder der Farmer erwirtschaften automatisch neue Güter. Zu Beginn des Sommers dürfen die Spieler ihre Farmer und Arbeiter auf je ein Gebiet einsetzten. Diese Gebiete erwirtschaften neue Erträge und zwar genau einen Warenwürfel pro Plättchen, aus dem sich das Gebiet zusammensetzt. Genau deshalb ist es wichtig, möglichst große Gebiete zu bauen. Die neuen Güter müssen auf die entsprechenden auf den Gebieten abgebildeten Felder gelegt werden. Überzählige Güter können jedoch auch in der Scheune aufbewahrt werden. Auf dem Jahresplättchen ist auch immer ein Gut abgebildet, welches einen zusätzlichen Warenwürfel erwirtschaftet.

Herbst:
Im Herbst ziehen die Farmer in die Stadt, um ihre Erträge umzusetzen. Es Beginnt der Spieler, dessen Figur am weitesten vom Rathaus entfernt ist. Der Spieler kann seine Figur so weit ziehen, wie er möchte, um sie auf ein Feld vor eines der Gebäude zu setzen. Dabei darf auf jedem Feld aber nur eine Figur stehen. Die Aktion kann er nun gegen Bezahlung der abgebildeten Kosten nutzen. Danach sind die anderen Spieler entsprechend ihres Abstandes zum Rathaus an der Reihe. Auf der Jahresscheibe ist im Herbst immer abgebildet, welches Gut bei einem Verkauf eine Extramünze einbringt.

Winter:
Im Winter müssen alle Bewohner des Hofes ernährt und gewärmt werden. Dazu müssen die Spieler für alle Arbeiter (nicht für den schwarzen Farmer) einen Warenwürfel der entsprechenden Farbe abgeben. Darüber hinaus kostet jeder Arbeiter einen braunen Holzwürfel, sofern er noch im Planwagen und nicht in einem Wohnhaus wohnt. Zusätzlich zu diesen Kosten, zeigt auch die Jahresscheibe noch Kosten an. Jede Runde kosten bestimmte Arbeiter (je nach Farbe) doppelte Nahrungskosten und für jedes auf der Jahresscheibe abgebildete Lagerfeuer ist ein weiterer brauner Holzwürfel fällig.

Jetzt beginnt eine neue Runde und eine neue Jahresscheibe wird aufgedeckt. Sind alle Scheiben aufgebraucht, endet das Spiel und es kommt zur Schlusswertung.

In der Schlusswertung bringt im Grunde alles, was ein Spieler erreicht hat Punkte. Es gibt Punkte für die Anzahl der Hofbewohner, die gebauten Scheunen und Wohnhäuser, für durch Handel erwirtschaftete Münzen und für jedes komplett eingezäunte Gebiet. Darüber hinaus gibt es noch noch Bonuspunkte, sofern man es geschafft hat, eine Hoferweiterung zu bauen. Dabei gibt es zum Beispiel Bonuspunkte für Hofbewohner (Brunnen) oder für Warenklötzchen in der Scheune (Lager).

Der Farmer, der die meisten Punkte erreichen konnte, wird er erfolgreichste Siedler und gewinnt das Spiel.

Welcome to Walnut Grove erinnert zwar zunächst durch sein Thema an das bereits erwähnte Agricola, ist aber doch völlig anders. Der Spieler muss immer verschiedene Dinge im Auge behalten. Das erste Augenmerk gilt dabei immer zunächst dem eigenen Hof. Was muss ich ausbauen, kann ich alle Arbeiter ernähren, …? Hier stellt sich Walnut Grove als typisches Mangelspiel dar. Darüber hinaus darf aber auch die Stadt selbst nicht vernachlässigt werden. Womit möchte ich in diesem Spiel Punkte machen? Wie kann ich mein Ziel am besten erreichen? Welche Felder sind frei, …? Dabei ist auch immer die Position auf dem „Rondell“ der Stadt wichtig. Damit zwischen diesen Elementen die Planung nicht zu einfach wird, bringen auch die Jahresscheiben jede Runde neue Punkte ins Spiel, welche bedacht sein wollen.

Alles zusammen betrachtet, bietet Welcome to Walnut Grove eine spannende Herausforderung für alle Planer und Strategen, ohne dabei zu vorhersehbar zu sein. Die Spieler müssen sich immer wieder an die Gegebenheiten der aktuellen Runde anpassen, ohne dabei die eigene Strategie zu vergessen. Uns hat jedes Spiel Spass bereitet und wir machen uns immer wieder gern in den „Wilden Westen“ auf, um dort unser Glück zu suchen.


Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: Lookout Games
Autor: Touko Tahkoallio
Grafik: Klemens Franz
Spieler: 1-4
Alter: ab 10 Jahre
Dauer: ca. 60 Minuten

Welcome to Walnut Grove
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