machtspiele Vitamin B ist im rauen Unternehmensalltag Gold wert, wenn man auf der Karriereleiter hoch hinaus will. Machtspiele nimmt sich die Einflussnahme und das Spinnen von Intrigen zum Thema. und macht daraus ein spannendes Brettspiel mit Sicht auf die Machtstrukturen in einem Unternehmen.

Wer Machtspiele spielt, will – wie im richtigen Leben – Einfluss gewinnen und Fäden ziehen. Genau das ist das Ziel des Spiels. Wer am Ende den größten Einfluss in der imaginären Firma aufweisen kann, gewinnt immer mehr Macht und somit das Spiel.

Machtspiele lebt von Hierarchien und Mehrheiten. In jeder Runde ändern sich Vorstand, Abteilungsleiter, Mitarbeiterzahl und Größen der Abteilungen. Dies geschieht durch diverse Phasen und einzelne Aktionen, die den Spielern zur Verfügung stehen. Sie können in einer eigens dafür vorgesehenen Abteilungs- Aktionsphase  Mitarbeiter einstellen, Abteilungen gründen oder umstrukturieren, als Bereichsleiter abdanken, Mitspieler bestechen, Punkte kaufen oder Privilegien einsetzen.

Wichtiges Instrument für den geregelten Ablauf des Firmenalltags ist die Vorstandssitzung. Hier fällt die Entscheidung, wer der Vorstandsvorsitzende werden und den bis dahin amtierenden Chef ablösen soll.  Der Spieler mit der Mehrheit an Vorständen oder Bereichsleitern erhält den begehrten Posten und damit eine Privilegkarte, die ihn ermächtigt, vor jeder Vorstandssitzung eine neue Abteilung zu gründen und Mitarbeiter einzustellen.

machtspiele-spielplan Der neue Vorstandschef muss nicht zwingend aus dem Vorstand kommen, sondern kann auch zuvor Bereichsleiter gewesen sein, je nachdem, ob es überhaupt einen Vorstand gibt.  Denn die Spieler benennen ihren Bereichsleiter nicht immer direkt in den Vorstand, sondern können ihn auch zu einem externen Berater machen und so weitere Einflusspunkte sammeln.

Damit ist das Meeting auf höchster Ebene noch nicht zu Ende: Es werden nun die Bereichsleiter in jeder unternehmensinternen Abteilung gewählt. Gesucht werden die besten Mitarbeiter in den Bereichen Entwicklung, Personal, Kommunikation, Buchhaltung, Rechte & Patente und Controlling.  Der Spieler, der die jeweilige Abteilung am weitesten ausgebaut hat, stellt den Bereichsleiter.

Nachdem nun die neue Ordnung in der Firma hergestellt ist, erhalten die frisch gebackenen Bereichsleiter ihre Privilegkarten, mit denen sie bei bestimmten Aktionen Vorteile in Anspruch nehmen können. Auch Einflusspunkte werden gemäß der Rangordnung verteilt. Der Boss bekommt dabei selbstredend mehr Einflusspunkte als die Vorstände. Anschliessend wird der Motivation der Mitarbeiter Beachtung geschenkt.  Mit einem Motivationsstein wird die jeweils vorhandene Motivation der Mitarbeiter angezeigt und während der Vorstandsitzung wieder auf die höchste Stufe gesetzt.

Die Vorstandssitzung endet mit einer wichtigen Aufgabe der Bereichsleitung in der Abteilung Kommunikation, denn dieser Mitarbeiter weiß immer etwas mehr als die anderen und kümmert sich um die Reihenfolge der Ereigniskarten, die sich positiv oder negativ auf das Rundenergebnis und die Motivation auswirken können.

Geld spielt auch mit, macht aber allein nicht glücklich. Die “Pinats”, wie die Autoren das Geld in diesem Spiel nennen, dienen dazu, direkt die zum Sieg benötigten Einflusspunkte käuflich zu erwerben. Eine sinnvolle Investition ist dabei der Erwerb von Aktienpaketen, denn diese bringen im Laufe der Partie weitere Prämien.  Es ist möglich, Punkte in den Einflussbereichen direkt zu kaufen, das geht aber immer zu Lasten von Mitarbeitern in den unteren und mittleren Führungsebenen. Die Superreichen können es sich allerdings leisten, ganze Hauptabteilungen einzukaufen und sich mit externen Beratern zu stärken.

Die Gehälter werden in Form von Prämienzahlungen während einer Ereignisphase ausgezahlt und sind unterschiedlich hoch, je nachdem wie einflussreich der Spieler in der aktuellen Runde ist. Der Bereichsleiter Controlling kann hier mit seiner Privilegkarte punkten und sein Gehalt deutlich anheben.

Zu einem anständig geführten, dynamischen Unternehmen gehört auch eine Prise Korruption. Diese wird auf der Korruptionsleiste festgehalten. Punkte kann man dort erhalten, wenn man seinen Mitspielern Schmiergelder zahlt, um sie durch Bestechung zur gewünschten Entscheidung zu bringen. Diese besteht darin, eine Privilegkarte auszuhändigen, die im “Geschmiert”- Zustand einige Vorteile bringt.

Korruption und Bestechung sind vor allem deshalb interessant, weil jeder Spieler zu Beginn des Spiels einen “Erzfeind” zugelost bekommen hat, den man am Spielende in Bezug auf die Einflussleisten hinter sich lassen muss. Was liegt da näher, als mit dem Nicht- Erzfeind einen Pakt zu schließen und den Erzfeind ein wenig zu “mobben”.

Damit ist auch angesprochen, dass das Spiel mindestens 3 Spieler benötigt, um sich voll entfalten zu können. Dennoch ist es mit 2 Spielern spielbar. Erzfeind ist dann eben der Gegenspieler. Bestechung wird aber durch das bereits zu Beginn des Spiels vorhandene Grundmisstrauen schwieriger. Auch andere kleinere Einschränkungen sind bei 2 Spielern erforderlich, nachzulesen in der inoffiziellen 2-Spieler-Regel des Autors.

Bei Machtspiele gibt es kaum Zufallsmomente. Selbst die wenigen verwendeten Karten werden nicht gemischt. Würfel gibt es ebenfalls nicht und eigentlich bleibt nichts dem Zufall überlassen. Damit wird der strategische Charakter offenbar. Die Spieler haben viel Entscheidungsspielraum, auch wenn sie später an der Reihe sind. Besonders gelungen ist aber die Umsetzung des Unternehmens – Feelings. Laufend wird man spielerisch an bestimmte Situationen aus dem Unternehmens – Alltag erinnert und erwischt sich bei dem Gedanken: “Genau wie bei uns in der Firma…”.

Erscheinungsjahr: 2009
Autor: Bauldric & Friends
Verlag: eggertspiele
Spieleranzahl: 3-5
Spieldauer ca 90-120 Minuten
Altersangabe: ab 12 Jahre

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