Der Name “Marie Curie” dürfte vielen Menschen geläufig sein, doch was diese Berühmtheit eigentlich in ihrem Leben geleistet hat, könnte vielleicht nicht allzu bekannt sein. Das Brettspiel “Auf den Wegen von Marie Curie” bringt hier Licht ins Dunkel. Ob das auch unterhaltsam ist, schauen wir uns jetzt an. 

Material

Das Besondere an der Ausstattung von Marie Curie ist der Würfelturm. In ihn werden aber keine klassischen Würfel geworfen, sondern kleine Cubes in drei verschiedenen Farben: Schwarz für Pechblende, Gold für Uran und Silber für Radium. Den Turm muss man vor Spielbeginn aus drei Teilen zusammen stecken. Allerdings stellen wir fest, dass der Turm sowohl zusammen- als auch auseinandergebaut nicht sauber in der Schachtel verstaut werden kann, da die Höhe der Box nicht ausreicht und so der Deckel nicht richtig zugeht.   

Das weitere  Spielmaterial spiegelt insgesamt die wissenschaftliche Forschungsarbeit von Marie Curie wider. Jeder Spieler hat ein eigenes Labor (Spielertafel, in der er mit Erlenmeyerkolben und Bechergläsern Experimente durchführen kann.

Zentral wird eine Zeitleiste ausgelegt, die die Lebensjahre von Marie Curies Geburt bis zu ihrem Tod zeigt. Das Spiel läuft entsprechend der Länge dieser Zeit, allerdings nicht in Jahren, sondern in Spielrunden.

Für die wissenschaftliche Arbeit stehen Thesen – Plättchen und Aktivitätskarten (Rezepte?) bereit, über die es vorwiegend Ressourcen zu erspielen gibt. Über die Werkstatt läuft eine Rondell – Mechanik, die steuert, welche Ressourcen in der aktuellen Runde zur Verfügung stehen.

Hervorzuheben ist noch, dass neben der Spielanleitung auch noch ein Anhang beiliegt, der uns über das Leben und Wirken von Marie Curie informiert.Die Rückseite dieses Anhangs wird zudem als Glossar für die verschiedenen Zeitleisten-Effekte verwendet.

Spielablauf

Unser Ziel ist es, den Weg Marie Curies bis zur Entdeckung des Radiums nachzustellen. Wenn es uns gelingt, aus den Stoffen Pechblende und Uran schließlich Radium zu generieren, erhalten wir dafür Siegpunkte.

Zunächst geht der Blick auf das Werkstatt- Tableau, das uns anzeigt, welche und wie viele Würfel in den Turm geworfen werden. 

Die aus dem Turm herausgefallenen Würfel dürfen nun vom aktiven Spieler in den eigenen Vorrat übernommen werden. Dabei gelten allerdings  Obergrenzen, die mit weiterem Ausbau des eigenen Labors ebenfalls erweitert werden können.

Alternativ zum Nehmen der Würfel, kann ein Spieler aber auch eine These vom Spielplan nehmen, die einen einmaligen Bonus gewährt, oft auch in Form von Ressourcen. 

Mit den jetzt vorhandenen Ressourcen kann ein Spieler jetzt verschiedene Aktionen durchführen, um an das begehrte Radium zu gelangen. Die einfachste Methode dabei ist das Tauschen, in der Regel im Kurs 2:1.  Die Cubes können aber auch für Experimente eingesetzt werden, die zum Einen direkte Siegpunkte bringen, aber auch das Labor erweitern, um mehr Würfel zu lagern bzw. mehr nehmen zu dürfen. 

In der Auslage befinden sich vier offen ausliegende Aktivitätenkarten. die mit Ressourcen bezahlt werden können, um sie zu sammeln. Die Boni unterscheiden sich dann anhand der Anzahl der Karten mit dem gleichen Symbol. Bei nur einer Karte ist der Bonus kleiner, bei bis zu fünf Karten entsprechend größer. Diese Karten darf ein Spieler jedoch nur einmal pro Spielzug kaufen.

Jeder Spieler hat zudem zu Spielbeginn ein individuelles Ziel erhalten, das er, wenn er die Bedingung in einem der Züge erfüllt, dann einlösen kann.

Die Zeitleiste steuert die Länge des Spiels bis zum Spielende und wird durch Aufdecken eines zugehörigen Zeichens in Form einer Uhr ausgelöst. Die Werkstatt selbst enthält solche Uhren – Symbole, aber auch Aktivitätenkarten und Experimente können das Fortschreiten der Zeitleiste auslösen.

Mit all diesen Aktionen können die Spieler Siegpunkt  – Marker einsammeln. Wenn die Zeitleiste am Todestag von Marie Curie angekommen ist, endet das Spiel mit der letzten Runde. Wer denn die meisten Siegpunkte Marker besitzt, gewinnt die Partie.

Fazit

Die Stärke von Marie Curie ist der einfache und gut nachvollziehbare Spielablauf, der die Spieler nicht  überfordert. So fühlt sich Marie Curie ein wenig nach Kennerspiel an, ist aber in der Komplexität auf Familien – Niveau. Anspruchsvolle Spieler werden daher bemängeln, dass sie ein wenig vom Spiel gespielt werden, denn die Aktionen ergeben sich eigentlich immer alternativlos aus den gezogenen Ressourcen.

Weniger ambitionierte Spieler haben aber ausreichend Wahlmöglichkeiten dafür, wie sie ihre Ressourcen einsetzen und können versuchen, ihre Aktivitäten auf die Erreichung der eigenen Zielkarte auszurichten bzw. ganz pragmatisch eine Tausch Strategie verfolgen. 

Der Würfelturm hat bei uns gut funktioniert und durchaus eine beachtliche Anzahl an Ressourcen im Bauch behalten. Diese Komponente hat uns am besten gefallen, auch oder gerade weil es ein schönes Zufalls – Element ist. Insgesamt finden wir Marie Curie als Spiel im Familiensegment in Ordnung, besonders weil das Leben von Marie Curie und die Welt ihrer Wissenschaft thematisch gut vermittelt wird.

Erscheinungsjahr: 2025
Verlag: Sorry we are French / Asmodee
Autoren: Florian Fay
Grafik: Vaiana Hinault, David Sitbon
Spieler: 2-4
Alter: ab 10 Jahren

Auf den Wegen von Marie Curie
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