guatemala_cafeGuatemala Café ist ein Spiel von Inka und Markus Brand aus dem Hause Eggertspiele. Um was sollte es bei diesem Spiel auch anderes gehen als um das schwarz-braune Gold, den Kaffee. Am letzten sonnigen Tag haben wir es uns also auf dem Balkon gemütlich gemacht, dieses Spiel rausgeholt und uns dazu einen frisch gebrühten Kaffee genossen.

Beim Öffnen der Schachtel strömt einem der Geruch leckeren Kaffees entgegen und stimmt somit angenehm auf das Spiel ein. Dem Spiel ist ein kleiner Beutel mit Kaffeebohnen beigelegt, daher dieser Duft.

Das Spielmaterial ist, wie bei Eggertspiele gewohnt, in super Qualität. Alles besteht aus hochwertigem Holz und zudem kommen zwei riesig große Spielpläne zum Vorschein. Leider ist jedoch die Regelbeschreibung etwas missverständlich und führt vorerst zu Verwirrung. Es wäre sehr vorteilhaft gewesen, wenn mehr mit Beispielen und Bildern gearbeitet worden wäre. Es ist also durchaus sehr mühsam, das Spielprinzip zu verstehen. Ist es jedoch einmal verstanden, ist es auch schnell verinnerlicht.

Jeder Spieler erhält zu Beginn des Spiels fünf Besitzplättchen, 15 „Centavos“ und je nach Spieleranzahl die entsprechende Anzahl an Kaffeesäcken. Die beiden Spielbretter sind einfach genial. Beide Spielpläne sind doppelseitig bespielbar. Der erste Spielplan reguliert die Größe der Anbaufläche für unterschiedlich viele Spieler, während der zweite Plan den Glücksfaktor der Partie frei wählbar gestalten läßt.

Auf dem ersten Spielbrett ist eine Plantage zu sehen, welche in drei Klassen sowie einen Hafen unterteilt ist. Je nach Bereich ist der Bau von Hütten und das Einsetzen der Arbeiterinnen unterschiedlich teuer. Da eine gute Hafenanbindung viele Punkte bringt, sind die Bauplätze nahe dem Hafen teurer als die entfernten.

Auf dem zweiten Brett, welches ähnlich einem Schachfeld angelegt ist, liegen die erforderlichen Kaffeesäcke, können Arbeiterinnen angeworben werden und Hütten zum Bau ausgesucht werden. Auch Schiffe für den Hafen können hier gekauft werden. Rund um dieses Feld herum führt ein Weg, welcher vom Einkäufer abgegangen wird. Jeder Spieler darf ihn ein bis drei Felder weiterbewegen, um in der entsprechenden Reihe ein bis drei Dinge zu erwerben.

guatemalacafe2Die so erworbenen Dinge werden dann entsprechend auf dem ersten Spielplan verbaut und eingesetzt. Dabei müssen die Arbeiterinnen den Hütten der Spieler eindeutig zugeordnet werden, sodass ein Feld frei bleiben muss, soweit zwei Spieler die gleiche Hütte nebeneinander gebaut haben. Es gibt fünf verschiedenfarbige Hütten und die jeweils dazu passenden Schiffe, Arbeiterinnen und Kaffeesäcke. Stehen verschiedenfarbige Hütten nebeneinander, können die unterschiedlich farbigen Arbeiterinnen auch in angrenzenden Feldern eingesetzt werden. Die frei gewordenen Felder werden mit Bausteine für Straßen aufgefüllt.

Ist einem Spieler jedoch das Geld ausgegangen oder möchte er eine Wertung herbeiführen, muss er zusehen, dass er einen entsprechend farbigen Kaffeesack ergattern kann. Dieser wird ans Ende der Wertungsleiste gelegt, wodurch diese verkürzt wird, und eine Wertung der entsprechenden Farbe herbeiführt. Löst man eine Wertung aus, erhält man 8 Centavos.

Die Punkte bestimmen sich nach der Anzahl der Arbeiterinnen und gegebenenfalls durch die im Hafen von der entsprechenden Farbe vorhandenen Schiffe. Um die Schiffe mit in die Wertung fließen zu lassen, muss die Hütte bei der Wertung durch Straßen mit dem Hafen verbunden sein.

Fällt die Wertung besonders hoch für den Gegenspieler aus, kann man die Wertung auch blockieren. Dann bekommt der Gegenspieler zwar noch die 8 Centavos, allerdings keine Siegpunkte. Der Kaffeesack wird wie gewohnt ans Ende der Siegpunktleiste gestellt und der blockierende Spieler muss den Kaffeesack durch einen entsprechenden aus seinem eigenen Vorrat ersetzen.

Da die Kaffeesäcke die Siegpunktleiste bei jeder Wertung verkürzen, ist das Spiel beendet, wenn der erste Spieler auf die Kaffeesäcke trifft.

Das größte Manko an dem Spiel ist eigentlich die Farbwahl der einzelnen Kaffeesorten. Die Bausteine sind in vier verschiedenen Brauntönen gehalten. Was sicherlich notwenig ist, um das entsprechende Kaffeefeeling zu vermitteln. Allerdings kommt es durch die teilweise geringen Farbabstufungen oft zu Verwechslungen. Mich stört ehrlich gesagt auch die verdeckte Sackzuordnung bei zwei Spielern, denn man kann sowieso in etwa absehen, welche Säcke der andere hat und zum anderen ist dadurch immer noch ein nicht unrelevantes Glückselement vorhanden. Alles in allem ist es aber dennoch ein super Spiel. Keine Partie ist wie die andere und durch die verschiendenen Spielpläne kann man zudem den Strategieanteil selbst bestimmen. Zudem liegt es mit seiner Spielzeit von weniger als einer Stunde in einem guten Bereich um mal zwischendurch eine kleine Partie zu spielen.

Wobei man beachten sollte, dass während des Spiels der Kaffeekonsum steigt… bei dem Duft aus der Schachtel müssen wir den Kaffeeautomaten ständig als Tankstelle anlaufen 😉

Guatemala Café
Markiert in:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst Du Dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner personenbezogenen  Daten (z.B der IP- Adresse) durch diese Website einverstanden.