
Quizspiele gehen in großen Runden so gut wie immer. TUG! orientiert sich namentlich und spielerisch am Tauziehen zweier Teams: auf englisch „Tug of War“. Hier setzen wir aber nicht unsere Muskelkraft ein, sondern unser Wissen. Wir schauen uns an, was sich in der kompakten Schachtel mit Schnur versteckt.
Inhalt
Material
In der Schachtel, welche gleichzeitig auch als Spielfeld dient, finden wir über 100 doppelseitige Karten und einen Schnürsenkel. Den Schnürsenkel dürfen wir erst noch mit einer Fahne in der Mitte bekleben und dann in der Box befestigen. Hier leider der erste kleine Dämpfer, der Schnürsenkel ist nicht lang genug, um in der Box sauber beide Endpositionen zu erreichen. Es fehlt nicht viel, aber das hätte gleich gelöst werden können.

Die Karten sind doppelseitig mit je 5 Ja/Nein Fragen und einer Zusatzfrage, welche sich auf die vorigen Antworten bezieht, bedruckt. Diese werden während des Spiels in einer Kartenbox platziert, welche immer nur die aktuelle Frage sichtbar macht. Die Antwort wird dann erkennbar, wenn man die Karte hochschiebt. Gut gelöst, so dass der Fragenvorleser auch selbst mitraten kann.
Spielablauf
Wie beim Tauziehen geht es hier darum, die Fahne über eine bestimmte Position zu ziehen. Es gibt insgesamt sechs Positionen links und rechts von der Mitte. Einige von Ihnen sind noch mit zusätzlichen Effekten versehen, welche dem zurück liegendem Team einen Bonus geben.
Wir spielen in 2 Teams und beantworten nacheinander die Fragen einer Karte, indem beide Teams verdeckt eine Ja/Nein Karte legen. Legen beide Teams die gleiche Karte, passiert nichts, egal ob die Antwort richtig oder falsch war. Gibt es unterschiedliche Antworten, so zieht das Team, das richtig geantwortet hat, das Seil in die eigene Richtung. Bei der ersten Karte wird ein Feld weit gezogen, bei der zweiten Karte zwei Felder usw.
Dadurch wird die Gesamtspielzeit auch eingeschränkt, da zu Ende zwei richtige Antworten hintereinander zum Sieg reichen. Allerdings nicht ganz. Wird die Siegzone zum ersten Mal erreicht, hat das andere Team noch eine letzte Chance, muss dafür aber eine Karte komplett richtig beantworten.

Neben den Ja/Nein Fragen gibt es noch eine letzte offene Frage, die ohne die Hilfe von Karten beantwortet werden soll. Wir fanden es komisch, dass das Spiel hier einen Bruch zur Beantwortung der anderen Fragen hatte, da man hier einfach gleichzeitig eine Antwort reinrufen soll.
Fazit
Wir haben uns recht schwer getan mit TUG! Die Schwierigkeit der Ja/Nein fragen war recht gemischt und bewegte sich eher im Rahmen von Pop- als Hochkultur. Dadurch gab es viele Karten, wo beide Teams gleich antworteten und Abweichungen dann in den Situationen auftraten, wo beide Teams die Antwort nicht wussten und unterschiedlich geraten haben.
Die Regel ist leider auch nicht wirklich sauber ins deutsche übersetzt. Zwar lassen sich die Regeln verstehen, es nervt aber, falsche Formulierungen zu lesen, die jeder Muttersprachler beim ersten Korrekturlesen sofort gesehen hätte. Einige Karten enthalten auch Fehler oder Inkonsistenzen bei der Darstellung, wie ausgeschriebene Jahreszahlen statt der Verwendung von Ziffern. Dazu einige der Karten auf den Fotos.

Für uns war TUG! leider kein Kräftemessen, welches wir wiederholen oder empfehlen würden, zumindest griff der Eskalationsmechanismus mit mehreren Feldern, so dass eine Partie nicht zu lange geht. Es gibt in der Riege der Quizspiele wesentlich bessere Kandidaten, auch wenn der Mechanismus mit dem Tauziehen durchaus seinen Charme hat.
Name: TUG!
Erscheinungsjahr: 2022
Spieler: 2-20
Alter: ab 12 Jahren
Dauer: 20 Minuten
Autoren: Natalie Podd, Ceri Price
Verlag: Goliath Games / Confident Games