Typische Brettspiel Begriffe leicht verständlich  (und nicht ganz ernst gemeint) erklärt

4X

4x Spiele sind komplex. Sehr komplex. Und zeitaufwendig. Du hast diesen Begriff sicher schon bei diversen Computerspielen gehört. Er steht für explore (“erkunden”) expand (“erweitern”), exploit (“ausbeuten”), exterminate (“bezwingen”). Und jetzt aufsagen, auswendig lernen, setzen!

Absacker

Du sitzt in der Kneipe und trinkst einen Absacker. Die Analogie: Du sitzt in  einem Spieleabend und spielst einen Absacker, z.B: “Absacker” oder etwas anderes kurzes, schnelles, unterhaltsames und nicht zu anstrengendes, da Du von den komplexen Spielen davor schon etwas müde bist.

Aktionspunkte

Gib sie einfach aus. Im nächsten Zug bekommst Du eh neue Was Du nicht ausgibst, kannst Du auch nicht mitnehmen und die Aktion  “Bewegung” geht bestimmt immer. 

Alpha-Tier

Du als Alpha-Tier weißt alles besser, kennst den nächsten Zug im kooperativen oder die Lösung im Legacy Spiel, bestimmst, was Deine Mitspieler als nächstes tun, Mit anderen Worten: Du machst Dich gerade extrem unbeliebt..

Area Control

Das waren noch Zeiten, als Du bei Risiko von “erobern” sprechen durftest. Heute darfst Du allenfalls noch “befreien” oder vielleicht “verteidigen”. Kriegsspiele sind nun mal tabu  Aber macht ja nichts. Es gibt den Begriff “Area Control”, wörtlich übersetzt: “Gebiets-Kontrolle” da passen alle Eroberungsspiele, Kriegsspiele und andere böse Kategorien rein.

Ameritrash

Die Amerikaner können auch Brettspiele. Aber nicht filigran, nachhaltig, naturbelassen und  ausbalanciert sondern einfach trashig, schmutzig, kriegerisch, glückslastig und unbalanciert. Und mit Plastik – Miniaturen. Vielen Miniaturen. 

Analysis Paralysis

Du überlegst und überlegst und überlegst und überlegst, bis Du endlich den optimalen aller Züge gefunden hast. Dann analysierst Du alle Situationen, die die Folge Deines Zuges sein könnten. Danach zweifelst Du, ob Du den Zug wirklich machen sollst, oder ob es vielleicht noch einen besseren gibt. Und wieder von vorne….  

Auspöppeln

eine Art Vorspiel, bevor es mit dem eigentlichen Zocken losgeht. Du drückst stundenlang auf irgendwelchen Stanztafeln herum, um danach hunderte von kleinen Markern in kleine Tütchen zu sortieren.

Automa

Der Automa ist ein Ghost Player, quasi ein BOT. Er ersetzt Deine Mitspieler, falls Du gerade auf einer einsamen Insel spielen musst oder Dich in Quarantäne befindest. Mit anderen Worten: Du bist ein Soloplayer und der Automa ist Dein Mit- bzw Gegenspieler.. 

Balance

Das Spiel ist 99 zu 98 zu 97 zu 96 ausgegangen. Wow! Tolle Balance! Der eigentlich aussichtslos zurück liegende Spieler hat bis zum letzten Zug tatsächlich noch geglaubt, er könne das Spiel gewinnen.

Bet

Nein, Nicht Bett! schlafen kannst Du später. Jetzt musst Du hellwach sein, denn Du musst quasi in die Zukunft schauen. “Bet” ist englisch und heißt “Wetten”. Wetten, dass Du gewinnst? oder dass diesmal das rote Kamel gewinnt? Oder der gelbe Esel? 

Bietspiele

Bietspiele sind gruselig, außer sie heißen Kuhhandel. Du musst Dich entscheiden, bevor es überhaupt richtig losgeht. Alles auf eine Karte setzen? Oder doch lieber haushalten? Obwohl: Bietspiele mit Bluff- Elementen können sogar manchmal Spaß machen.  

Bluffspiele

Jetzt ist es wirklich an der Zeit, Dein Pokerface aufzusetzen. Und ja, Poker selbst ist zweifellos auch ein Bluffspiel. Oder das lustige Kneipenwürfelspiel “Meyer”. Oder das Spiel “Bluff” eben selbst.  

Boardgamegeek

Okay, man muss Englisch können. Aber sonst ist BGG quasi das Essen unter den Spieleseiten, ein Mekka mit gigantisch vielen Informationen und Ranglisten zu sämtlichen jemals erschienenen Brettspielen, egal, wie unspielbar sie sind. Ach ja, manchmal wird auch Deutsch gesprochen. Vielleicht bist Du ja auch einer.

Broken

Psst, ich kenne eine Strategie, mit der kann ich das Spiel immer gewinnen. Die anderen haben keine Chance mehr. Das ist totsicher. Okay, nächstes Spiel. . 

“Das ist ja wie Siedler”

Wertender Ausdruck eines Gelegenheitsspielers, dass ihm das Spiel gefallen hat, da es komplexere Ausmaße besitzt als die sonst von ihm üblicherweise gespielten Spiele wie Monopoly oder Risiko. Catan selbst hat er nie richtig verstanden. 

Deck-Building Spiele

Früher musstest Du Dein Deck noch selbst zusammenstellen. Vorher hast Du für den geeigneten Kartenpool tausende von Euros ausgegeben.. Damit ist jetzt Schluss! Du besorgst Dir ein Deckbuilding Spiel wie z.B: Dominion und entwickelst Dein Deck einfach innerhalb des Spiels. Schade eigentlich, dass es meist genau dann endet, wenn das Deck endlich funktioniert wie es soll..

Deduktions -Spiele

Ist doch logisch, wenn es A und C nicht sind, kann es eigentlich nur noch B sein. Aber wieso gibt es da hinten noch D, E, und F? hm nein, da bleibe ich doch lieber bei meinem geliebten Cluedo. Oh Wait….

Dexterity

Schnipp schnipp schnapp, ich schieße Dich jetzt ab. Aber nicht wackeln. schön einen Stein auf den anderen setzen. Das Mikado unter den Geschicklichkeitsspielen heißt übrigens Jenga. 

Downtime

Die Wartezeit, die Du verwenden kannst, um Fotos Deines aktuell gespielten Spiels auf Facebook, Insta und (X)Twitter zu posten, Essen zu bestellen oder andere sinnvolle Dinge zu tun.

Draften

Wie jetzt? Du hast noch nie an einem Booster Draft Turnier teilgenommen? Tja,  deshalb kommt es Dir so vor, als sei Draften ein völlig neuer, einzigartiger und origineller Spiel- Mechanismus, der gerade erst erfunden wurde. Ok, dann machen wir mal einen Test: Wie viele Spiele fallen Dir ein, bei dem folgendes gilt: Handkarten anschauen, eine aussuchen und nehmen, den Rest nach links oder rechts weitergeben.. Siehst Du? Kommt gar nicht mal selten vor. 

Door Opener

Nach monatelangem Quengeln und dem Anwenden Deiner gesamten Überredenskunst schaffst Du es endlich, Deinen Kumpel zu einem Brettspiel zu überreden. Doch dann die Überraschung: Das Spiel gefällt ihm sogar. Er will morgen wiederkommen und ein anderes Spiel mit Dir spielen. Herzlichen Glückwunsch, Du hast das richtige Spiel gewählt, um ihn anzufixen  und ihm Tür und Tor in die Spielewelt zu öffnen.

Dungeon Crawler

Es gibt eigentlich nur wenige Unterschiede zum Dungeon Crawler am Computer. Du deckst  Karten mit Verliesen  auf dem Tisch auf und bewegst Miniaturen, die dann in den Verliesen Monstern begegnen. und wenn es die letzte Karte war, erscheint nun Dein Endgegner.

Eisenbahnspiel

Ein Spiel, in dem Loks, und Schienen vorkommen? Weit gefehlt! Es soll Spieler geben, die noch nie ein 18xx gespielt haben und dies sogar niemals freiwillig tun würden. Warum auch? Die Spielzeit beträgt oft endlose 7-8 Stunden. Da wagen sich meist nur die richtigen Hardcore- Spieler heran. Oder, wie wir in Spielejournalisten-Kreisen sagen: Kinderspiel, Familienspiel, Kennerspiel, Expertenspiel, Eisenbahnspiel.

Erklärbär

Auf einer Messe sah ich mal einen Erklärbären, der hatte ein T-Shirt mit der Aufschrift “Erklär Monster” an. Fand ich irgendwie passender.  ProTipp: Glaube einem Erklärbären niemals, dass er die Regeln genau kennt. Meist hatte er keine Zeit, sich mit dem zu erklärenden Spiel näher zu befassen. Deshalb nennt er weitere Gewinnoptionen gerne mal erst kurz vor Spielende.

Eurogame

Also, damit wir uns richtig verstehen, der Glücksfaktor ist schon mal komplett bei Null. Hier zählt nur reine Strategie. Wenn Du verlierst, hast du eben falsch gespielt. Das Spiel ist bis ins kleinste Detail durchgeplant, optimal ausbalanciert und besitzt hochwertigste Materialien. Damit ist nicht zu spaßen. Wirklich nicht. Und gesprochen  wird am Spieltisch auch nicht.

Familienspiel

Wenn Du glaubst, ein Familienspiel könnten nur Familien spielen, liegst Du falsch. Wenn Brettspieler von „Familienspiel“ sprechen, meinen sie den Schwierigkeitsgrad, nämlich die Stufe unter dem Kennerspiel.

Frontrunner-Problem

heee Du da vooooorne! Waaaarte auf uns! Wir können doch nicht so schnell, Menno. Blödes Spiel

Ganz nett

Achtung! Wenn Du hörst, ein Spiel sei ganz nett, solltest Du sofort hellhörig werden, denn das bedeutet nichts Gutes. Meist beginnt der nächste Satz mit einem „Aber“ und beschreibt, warum das Spiel eigentlich doch nicht ganz nett ist.

Gelegenheitsspieler

Du erkennst einen Gelegenheitsspieler daran, dass er jedes Spiel mit “Das ist ja wie Siedler” einstuft, weil er irgendwann mit den größeren Geschwistern “Die Siedler von Catan“ gespielt hat und damit total überfordert war. 

Hausregeln

Hausregeln sind toll! Eine der ältesten Hausregeln ist die bei Monopoly, in der Geld in die Mitte gelegt wird und ein Spieler, der auf einem bestimmten Feld endet, dieses Geld an sich nehmen darf. Hausregeln stehen in keiner Spielanleitung, machen aber so manches Spiel überhaupt erst unterhaltsam. Nicht selten hat manche Hausregel eine Karriere als Erweiterung desselben Spiels gemacht.

Hybridspiel

“Das kannste so nicht spielen, da brauchste ne App für”. So sieht das aus mit den Hybrid – Spielen. Genau gesagt bedeutet “Hybrid” ja in diesem Fall einen Mix aus Brettspiel und Computerspiel. Aber im Alltagsgebrauch wird der Begriff weiter gefasst. Trotzdem würde ich Spiele, die elekronische Komponenten haben, nicht als Hybridspiele bezeichnen, sondern als Spiele mit elektronischer Komponente. Und Spiele, die eine App als Spielstandsanzeige oder Sanduhr zur Unterstützung haben, sind allenfalls semi – hybrid. 

Kinderspiel 

Das Spielen von Kinderspielen ist ein Kinderspiel, Außer, es spielen Kinder mit. Die bringen nämlich meist eigene Hausregeln mit. Die Anleitung kannst Du also schon mal getrost zur Seite legen. Und denk dran: Es muss nicht unbedingt einen Sieger geben, auch wenn alle „ich hab gewonnen“ rufen.

Kennerspiel

Ich kenne einen, der einen kennt, der einen kennt, der die Regel kennt. Das ist nämlich das A und O bei Kennerspielen. Du musst die Regel in- und auswendig kennen. Und dann musst du noch in der Lage sein, den anderen das Spiel zu erklären. Wenn die es dann auch nicht verstehen, dann habt Ihr ein Kennerspiel gespielt.

Expertenspiel

Kennerspiele sind Dir zu einfach? kein Problem, nimm Dir ein Expertenspiel vor. Ok, Du hast 2-3 Stunden längere Spielzeit vor Dir, aber das ist ja nur eine Frage der guten Versorgung.

Kombo

Mit einer Kombo kannst Du das Spiel zu Deinen Gunsten entscheiden. Du besitzt so exzellente Karten auf der Hand, dass Du sie alle ausspielen kannst und die Effekte sich gegenseitig verstärken. Das Filetstück unter den Kombos ist die Endlos – Kombo. In diesem Moment spielst Du allein. Dein Gegner ist nicht mehr dran und verlässt den Raum, ohne dass Du es merkst. 

Kommunikations- Element

Ja, Du musst sprechen. Manchmal auch flüstern, Oder gestikulieren. Die meisten Partyspiele erfordern Kommunikation. Sonst wären sie keine Partyspiele. 

Legacy-Spiele

Wenn Du gerne ein Spiel mehrmals spielst, lass blos die Finger von Legacy Spielen. Die spielst Du nämlich nur einmal. Dann sind sie fertig. Du hast das Material förmlich durch Bekleben, Bemalen oder Zerschneiden ruiniert. o.k. zugegeben, das kann auch ziemlich unterhaltsam sein.

Living Card Game

Quasi der lebendige Nachkomme des Sammelkartenspiels. Allerdings sind die Karten jetzt nicht mehr in Wundertüten verpackt, bei denen Du nicht weißt, was drinsteckt, sondern in Zyklus – Packs.  Die kannst Du dann auch wieder sammeln, denn es kommen alle paar Wochen neue Packs heraus. 

Meeple

Eins ist klar: Meeples sind keine Pöppel. Es sind Meeples. Sie haben einen Kopf, Arme und Beine. Mehr allerdings nicht. Sie wurden von Hans im Glück erfunden und sind dort auch markenrechtlich geschützt. Meeples sind niedlich.

Pimp (my Boardgame)

Der Klassiker des Pimpens: Du malst Deine Miniaturen an. Aber es gibt noch mehr. Münzen zum Beispiel statt Papiergeld. Holz-Figuren statt Pappfiguren, oder einfach edlere Würfel. Eine Sonderform ist das Material-Pimpen: Karten in Kartenhüllen, Sortierboxen, Würfelbretter und -Türme, Schachteleinlagen, Spielmatten etc. Eigentlich ist es längst ein ganz eigener Industriezweig. 

Pöppel

Eins ist klar: Pöppel sind keine Meeples. Pöppel sind Pöppel. Sie sind die Ureinwohner aller Brettspiele. Sie haben eine Kegelform mit einem etwas kleineren Kopf und einem etwas dickeren Bauch. Beine und Arme haben sie nicht. Früher gab es Pöppel nur in den Farben Rot, Blau, Gelb und Grün.  Wer MÄDN zu sechst spielen wollte, brauchte schon eine Spielesammlung, in der auch lila und weiße Pöppel drin waren. 

Print & Play

Los, Schere und Papier raus, jetzt wird gebastelt. such Dir aus dem Netz eine Vorlage und druckt sie aus. Jetzt alle Komponenten ausschneiden, zusammenkleben, in Kartenhüllen einpacken und adrett in einem Schächtelchen verwahren. Spielen kannst Du es ja dann später.

Push Your Luck

Soll ich oder soll ich nicht? Weiter würfeln? noch eine Karte ziehen? Das nächste Feld betreten? den nächsten Raum durchsuchen? Fragen über Fragen. Das ist definitiv eine Herausforderung des Glücks (und der Nerven).

Soloplay

Hast Du schon mal gegen Dich selbst gespielt? Das ist furchtbar schizophren. ständig willst Du Dich selbst überlisten. Aber Dein Mitspieler verrät Dir dauernd, welche Karten Du gerade auf der Hand hast.  Da hilft nur eins: Auf zu Boardgamegeek. Es ist voll von tollen Soloplay- Varianten, die ohne Automa auskommen. Oder, falls Du Dich wieder einsam fühlst, such Dir eine mit Automa.

Spoiler

Bitte noch nicht die Lösung verraten.

Startspieler

Denjenige unter Euch, der zuletzt ….im Kino war, gereist ist, eine Pizza gegessen hat, auf einer Burg war, oder oder oder…..der kommt als Erster an die Reihe. Übrigens, dafür gibt’s auch ne coole App mit gleichem Namen.

Tappen

Darf man überhaupt “Tappen” sagen? Der Begriff ist nämlich geschützt und das ist der größte Blödsinn ever ever ever. Nur Magicspieler wissen, was er bedeutet und dürfen ihn verwenden. Alle anderen so: “Karte auf die Seite drehen, erschöpfen, verbrauchen”.

Vielspieler

Vielspieler spielen viel mehr Spiele als der übliche Durchschnitt. Und viel längere. Vielspieler können eigentlich nicht mehr ohne ein Spiel gespielt zu haben, einschlafen.

Wenigspieler

spielen weniger als Vielspieler. Man kann es sich kaum vorstellen, aber an manchen Tagen spielen sie überhaupt nicht.

Wiederspielreiz

Los, gleich nochmal. Und nochmal und nochmal und nochmal ……

Zocker-Spiel

Soll ich oder soll ich nicht? Weiter würfeln? noch eine Karte ziehen? Das nächste Feld betreten? den nächsten Raum durchsuchen? Fragen über Fragen. Das ist definitiv eine Herausforderung des Glücks (und der Nerven).

 

Fallen Dir noch Begriffe ein? Dann einfach in die Kommentare damit.Und lass uns ein Like da 😉

 

Ein Kommentar zu „Glossar Brettspiel-Begriffe

  • 20/03/2023 um 19:16 Uhr
    Permalink

    Expertenspiel
    [Anm. d. Redaktion:] erledigt

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