Die Ravensburger Reihe “Smartplay” hatte einige Titel, in der die App die komplette Steuerung des Spiels übernahm.  King Arthur, Das magische Museum, Yes or Know waren interessante Ansätze, die aber vom Verlag leider nicht weiter entwickelt wurden. Untätig ist man derweil aber nicht gewesen.

Einen neuen Ansatz verfolgt Ravensburger mit dem Quizspiel “kNOW!”. Die Besonderheit ist die Einbindung des Google Sprach – Assistenten, der ja auf jedem Android Handy bereits vorinstalliert ist und meist nur noch aktiviert werden muss. Einen besonderen Komfort bietet der Google Assistent Speaker, der direkt mit dem Spiel zusammen auf den Tisch gestellt werden kann.

Ravensburger hat aus den bisherigen Erfahrungen mit digitalen Ergänzungen gelernt und ist beim Gesamtkonzept  etwas vorsichtiger geworden. Man kann kNOW! auch ganz ohne den Assistenten Spielen. Dann ist es einfach ein ganz gewöhnliches Quizspiel.

Mit Assistent kommt aber einiges Leben in die Bude. Das digitale kNOW! funktioniert nicht perfekt, aber überraschend gut. Insgesamt stehen 12 unterschiedliche Mini-Spiele in den vier Kategorien “Fun” (7 Spiele), “Wissen” (nur Wissensfragen), “Intuition” (2 Spiele), “Kreativität” (2 Spiele) zur Verfügung, die ganz unterschiedliche Anforderungen an Spieler und an Google stellen.

Dort, im Google- Assistenten, sprechen wir mit Professor “ kNOW!” (Achtung DEUTLICH sprechen, sonst versteht Google auch gern mal “Porno” anstatt Professor kNOW! Ja, das ist bei uns wirklich passiert), der uns das Spiel in einer freundlichen Art erläutert und uns die Fragen und Antworten präsentiert.

Los geht’s: “Ok Google: Aktiviere Professor kNOW!”. Wir lassen uns das Spiel erklären und bauen ein Spielfeld mit einem runden Parcours auf. Die Pöppel der Spieler müssen auf dem Spielbrett vom Startfeld aus einmal in der Runde laufen. Sie dürfen 1 oder mehrere Felder vorwärts ziehen, wenn sie Fragen richtig beantworten oder Spiele erfolgreich beenden. Wer als erster wieder auf das Start/Ziel- Feld gelangt, gewinnt. Schauen wir uns mal an, was geboten wird:

Ein Beispiel aus der Kategorie “Let’s schätz”:

Die Frage auf der Karte lautet: “Wie weit liegt München von hier entfernt?”

Alle Spieler dürfen eine Schätzung der genauen Kilometerzahl eingeben und schrieben diese auf einen Zettel. Dann kommt es zur Auflösung:

“Ok Google, frage Professor kNOW!, wie weit München von hier entfernt liegt”

Antwort: “München liegt genau 276 km von dem Ort entfernt, an dem Du Dich gerade aufhältst”.

Das ist nett und impliziert, dass Spieler in einem anderen Teil des Landes hier eine andere Antwort bekommen.  

Dem Spiel liegt auch ein Buzzer bei, denn viele Fragen von Professor kNOW! müssen innerhalb einer festen Zeit von ca 5 Sekunden  beantwortet werden. Wer buzzert, darf antworten und sollte dies tun, bevor der Professor uns die richtige Antwort mitteilt. Für ungeübte Quiz Spieler kann hier schon mal ein wenig Hektik aufkommen. Man muss sich tatsächlich erstmal an das Tempo der elektronischen Steuerung gewöhnen.

Sehr nett ist das Spiel TON für TON. “„Ok Google, frag Professor kNOW nach einer Aufgabe für Ton für Ton.“ Das ist ein Klang – Quiz. Google spielt zwei Geräusche vor, aus dem die Spieler ein Wort bilden müssen.

Beim Spiel “Toptreffer” wird die Suchmaschine zum Quizmaster:

Professor kNOW! gibt ein Wort vor. Die Spieler ergänzen dieses Wort mit einem zweiten WOrt zu einem Suchbegriff. Wer die meisten Suchergebnisse für sein Wort erhält, darf 2 Felder weiter ziehen. Bei diesem Spiel hat der Google Assistent einiges zu tun, denn alle teilnehmenden spieler müssen ihre Anfrage adressieren

Wir stellen fest: kNOW! ist definitiv mehr als ein Wissen- Quiz. Zwar gibt es genügend reine Wissensfragen mit vorgegebenen Auswahl- Antworten, aber Mit dem Google Assistenten lassen sich Frage und Antwort auch umdrehen. Im Spiel “gute Frage” ist den Spielern zunächst die Antwort vorgegeben. Die Spieler müssen sich nun Fragen ausdenken, die das vorgegebene Wort zur Antwort haben. Die Frage wird dann Professor kNOW! gestellt. Gibt er die richtige Antwort, darf der Spieler vorrücken.

Alles in allem ist kNOW! aus Sicht der Quizpiele wirklich innovativ und bindet mit ideenreichen Spielvarianten den Google Assistenten sehr gut ein. Die Spieler sollten jedoch keine Scheu vor der technischen Anforderung haben und das “Sprechen mit einem Computer”  will geübt sein. Klar und deutlich aussprechen und schnell reagieren ist ratsam. kNOW! erfordert daher einiges an Konzentration, wird aber, wenn man sich darauf einlässt, zu einem wirklich interessanten Spielerlebnis führen. Die Integration der Technik halte ich dabei für gelungen. kNOW! ist ein authentisches Hybridspiel.

kNOW!
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