Ubongo! Das ist Swahili und bedeutet so viel wie „Gehirn“ oder „Verstand“. Da wundert es einen nicht, das man eben jenen auch braucht, um beim Spielen richtig zu punkten. Die Legeteile, die einen gleich an Tetris denken lassen, müssen dazu genutzt werden, um bestimmte Muster auszulegen. Dabei sollte man nicht zu langsam sein, denn hier zählt das Tempo!
Was steckt drin
Das Spielmaterial ist auffallend bunt und mit afrikanischen Motiven gestaltet. Die 36 Legetafeln, der Spielplan und die 48 Legeteile sind aus dicker Pappe. Letztere erinnern einen gleich an die bekannten Formen aus dem weltbekannten Spiel Tetris. Daneben finden sich noch 1 Symbolwürfel, 4 Spielfiguren, 84 bunte Edelsteine aus Kunststoff (welche ein echter Hingucker sind) und eine Sanduhr in der Schachtel.
Spielvorbereitung
Der Spielplan wird zusammengesteckt in die Mitte des Tisches gelegt. Die Edelsteine werden möglichst zufällig verstreut in die Felder (Löcher) des Spielplans gelegt. Jeder Spieler sucht sich nun eine Spielfigur aus und bekommt einen vollen Satz an Legeteilen (12 Stück) und je 9 Legetafeln, die zunächst beiseite gelegt werden. Nun kann man sich überlegen, ob man mit der einfachen Variante (mit 3 Teilen auslegbare Muster) oder in der schwierigeren Variante (mit 4 Teilen auszulegende Muster) spielen möchte.
Spielablauf
Zu Beginn jeder Runde darf jeder eine Legetafel von seinem Stapel nehmen. Nun würfelt man den Symbolwürfel und dreht dabei die Sanduhr um. Alle Spieler starten jetzt gleichzeitig ihren Zug. Das erwürfelte Symbol bestimmt, mit welchen Legeteilen man das auf den Legetafeln vorliegende Muster lückenlos ausfüllen muss. Der Spieler, der dies zuerst schafft, ruft laut „Ubongo!“. Die anderen dürfen noch so lange weitermachen wie die Sanduhr läuft. Es kann dabei natürlich vorkommen, dass keiner von ihnen sein Muster noch rechtzeitig auslegen konnte.
Wer seine Legetafel ausfüllen konnte, darf sich jetzt die ersten zwei Edelsteine der Reihe nehmen, in die er seine Spielfigur zieht. Der schnellste Spieler darf seine Figur entlang der roten Felder bis zu 3 Felder in beide Richtungen ziehen, hat also die größte Auswahl. Der Nächstschnellere darf nur noch 2 Felder ziehen, usw. Natürlich sollte man dabei strategisch vorausdenken, um auch in der folgenden Runde die ersehnten Farben zu ergattern.
Es gewinnt derjenige mit den meisten gleichfarbigen Edelsteinen. Das muss nicht unbedingt der Schnellste Spieler sein! Bei Gleichstand zählt die Anzahl der zweitmeisten Edelsteinfarbe, usw.
Fazit
Die Legetafeln und -teile sind aus robuster Pappe gefertigt, die auch nach häufigem Spielen nicht knickt. Leider kommt es jedoch vor, dass sich die bedruckte Folie der Legetafeln nach längerem Gebrauch ablösen kann. Man sollte doch etwas sorgsam puzzeln.
Ein echter Hingucker sind auf alle Fälle die bunten Edelsteine, welche im richtigen Licht wunderbar funkeln. Auch liegen dem Spiel kleine Plastiktütchen und, falls mal ein Steinchen verloren geht, 12 Ersatzedelsteine bei. Das ist bei weitem nicht selbst verständlich und sehr lobenswert.
Der Spielmechanismus ist einfach zu verstehen, sodass auch Gelegenheitsspieler gut mithalten können. Wegen der vielen möglichen Legekombinationen stellt sich auch nach mehreren Spieldurchläufen nicht das Gefühl ein, „sowieso alles auswendig zu können“ und man ist weiterhin gefordert.
Und wenn doch, dann spielt man im höheren Schwierigkeitsgrad und dreht die Legetafeln entsprechend um. Neben Cleverness braucht es auch die Fähigkeit unter Zeitdruck denken und puzzeln zu können.
Manchmal schien ein Muster einfach nicht mit den geforderten Teilen legbar zu sein. Dann werden schon einmal die Tafeln auf dem Tisch herumgereicht und man knobelt gemeinsam herum, welche Anordnung funktioniert. Und ja, letztendlich funktioniert es immer irgendwie.
Die offizielle Zeitangabe von 20-30 Minuten finde ich etwas zu kurz. Ich würde eher von 30-40 Minuten ausgehen.
Man kann sich streiten, inwieweit das afrikanische Thema zu einem eher abstrakten Spiel passt. Mir hat es sehr gefallen, als Abwechslung zum eher funktionellen Design anderer geometrischer Legespiele.
Alles in allem ist Ubongo ein schön gestaltetes Spiel, das ich sowohl Gelegenheitsspielern und Familien als auch allen Fans abstrakterer Spiele empfehlen kann.
Name: Ubongo
Spieler: 2-4
Alter: ab 8 Jahren
Dauer: 20-30 Minuten
Autor: Grzegorz Rejchtman
Verlag: Kosmos
Klasse Test zu Ubongo. Ich finde, man muss da sehr gut überlegen. Vor allem die Tatsache, dass man die Zeit im Nacken hat, macht den Reiz des Spieles aus.
Wir haben neulich auch Ubongo bei uns getestet und vorgestellt. Zwar hatten wir die Duell-Variante für zwei Spieler gespielt, das tut aber dem Spiel keinen Abbruch. Das Spiel hat sehr gute Bewertungen bekommen. Schau doch mal vorbei. 🙂