Nach Havanna ist nun die zweitgrößte Stadt in Kuba an der Reihe, ein eigenes Brettspiel gewidmet zu bekommen.  In Santiago sind die Spieler mit einer der urtypischen alten kubanischen Karossen unterwegs, die das Inselbild prägen. Auf einem Rundweg, der von Hafen durch die Stadt und wieder zum Hafen führt, können die Spieler verschiedene Bewohner der Stadt aufsuchen und deren Fähigkeiten in Anspruch nehmen. Siegpunkte gibt es für das Befüllen des im Hafen liegenden Schiffes. Ob die Spieler jedoch überhaupt Waren bis zum Hafen transportieren können, hängt sehr vom Rundenverlauf ab.

Das Spielprinzip ist nicht wirklich neu, aber in einer interessanten Weise komponiert. Der aktive Spieler bewegt zunächst die Limousine um ein Feld, oder, wenn er bezahlt, um weitere Felder vor. Danach nimmt er die Leistung des Anwohners, vor dem das Auto steht, in Anspruch. Schließlich darf er noch Gebäude aktivieren, das in demselben mit einer Rose gekennzeichneten farblichen Bereich wie der Kubaner liegen muss, bei dem er gerade zu Besuch ist.

Auf ihrem Weg durch die Stadt werden die Spieler nun Rohstoffe, Pesos und Siegpunkte einsammeln, tauschen oder abgeben, um schließlich wieder im Hafen anzukommen. Das dort liegende Schiff transportiert immer nur eine bestimmte Menge und begrenzte Sorten von Rohstoffen. Dieses Kontingent wird durch einen Würfelwurf festgelegt, der zu Spielbeginn und immer dann stattfindet, wenn ein Schiff den Hafen verlassen hat und ein neues, leeres Schiff eintrifft.

Das Ereignis “Schiff läuft aus” kann durch das Passieren des Hafens mit dem Auto, aber auch durch verschiedene Umstände, wie der Nutzung des Kontors, das dem Hinzufügen von Waren auf das Schiff erlaubt, ausgelöst werden und ist daher nicht hundertprozentig planbar. Insgesamt sieben Schiffe müssen auf diese Weise den Hafen von Santiago de Cuba verlassen, dann endet das Spiel. Wer bis dahin durch geschicktes Kombinieren von Frachtmenge und Frachtwert, dieser ist beeinflussbar, die meisten Siegpunkte errungen hat, gewinnt das Spiel.

Santiago de Cuba macht Spaß. Es ist ein Brettspiel mit vielen Komponenten, die ein Brettspiel haben sollte: grandiose Grafik, exzellentes Material wie Würfel, Plättchen, Holz- Spielfiguren, zudem eine gut verstehbare, nicht allzu komplizierte Spielregel. Damit ist Santiago de Cuba ideal geeignet, um Menschen, die es bisher nicht über Monopoly und Spiel des Lebens hinausgebracht haben, also den ambitionierten Gelegenheitsspielern, einen Einstieg in die überaus interessante Brettspielwelt zu gewährleisten. Wer anbeißt, kann dann direkt zum reiferen Cuba wechseln, wer noch einen weiteren Anlauf benötigt, kann es mit dem ebenfalls verwandten und sehr spielenswerten Havanna versuchen. Vielspieler sollten alle drei Spiele zu einem Themenabend vereinen.


Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: eggertspiele / Pegasus Spiele
Autor: Michael Rieneck
Gestaltung: Michael Menzel
Spieler: 2-4
Alter: ab 10 Jahre
Dauer: ca 45 Minuten

Kaufen bei: Shop der Spiele-Akademie
Santiago de Cuba
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