Jaeger_und_Sammler__Cover__thumbWurzeln und Beeren sammeln, Waffen basteln, Vorräte anlegen und haarige Elefanten jagen. Kann das wirklich spannend sein? Mit dem Spiel „Jäger und Sammler“ von Reiner Knizia aus dem Amigo-Verlag kann nun jeder in einen Selbstversuch gehen.

In der Packung stecken neben einem großen Spielplan eine Menge Plättchen, welche Höhlen, Beeren, Mammuts und Ähnliches zeigen. Darüber hinaus stehen für jeden Spieler vier Figuren und vier Vorratskisten bereit.

Jedes Spiel führt die Spieler durch ein Jahr eines Clans von Höhlenbewohnern. Dabei werden aber nur die Jahreszeiten Sommer und Winter gespielt. Zu Spielbeginn werden die Plättchen zunächst nach Sommer und Winter sortiert. Anschließend werden die Plättchen für den Sommer beliebig auf dem Spielplan abgebildeten Hexfeldern verteilt. Anschließend stellt jeder Spieler jeweils eine seiner Figuren auf eines der aufgedruckten Sommerlager und schon kann es losgehen.

In einer Spielrunde hat der Spieler zwei Bewegungspunkte, welche er beliebig auf eine oder zwei Figuren verteilen darf. Bewegt sich der Spieler von einem Plättchen auf ein weiteres, darf er das verlassene Plättchen im Regelfall zu sich nehmen. Das gilt immer, wenn es sich um ein Mammut, eine Wurzel, ein Fell oder Ähnliches verwertbares handelt. Höhleneingänge und Steinbrocken zählen dazu jedoch nicht.

Eine weitere Sonderregel betrifft das Betreten von Mammutfeldern. Um diese betreten zu dürfen, muss der Spieler ein vorher gesammeltes Waffenplättchen abgeben. Die Höhlen erlauben dem Spieler sich schneller über den Spielplan zu bewegen. So darf  eine Figur für einen Bewegungspunkt von jeder Höhle direkt zu einer anderen Höhle springen.

Neben dem Sammeln und Jagen ist es aber auch wichtig, Vorräte für den drohenden Winter anzulegen. Dazu müssen die Vorratskisten auf die Winterlager verteilt werden. Das geschieht, indem ein Spieler ein Winterlager mit einer Figur überschreitet, oder dort seine Bewegung beendet. In jedem Winterlager darf aber nur eine Kiste eines Spielers liegen.

Jaeger_und_Sammler__Spielmaterial__thumbSo läuft das Spiel, bis sich kein Spieler mehr bewegen kann. Dann folgt der Winter. Alle noch liegenden Sommerplättchen (bis auf Höhlen und Steine) werden abgeräumt und durch die Winterplättchen ersetzt. Anschließend darf jeder Spieler jeweils eine Figur auf ein Winterlager stellen, auf welchem er auch eine Vorratskiste hat.

Hat man es also nicht geschafft, alle vier Vorratskisten zu verteilen, muss man im Winter mit weniger Figuren auskommen. Der Ablauf im Winter ist analog zum Sommer. Ist auch der Winter beendet, kommt es zur Abrechnung. Dabei zählt jedes Plättchen, welches eine Zahl trägt, den entsprechenden Wert. Kunstgegenstände, wie Krüge oder Felle, steigern ihren Wert, umso mehr ein Spieler davon vorzuweisen hat. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.

Die Mechanismen von Jäger und Sammler sind einfach, aber auch schon bekannt und in anderen Spielen verwertet. Jedoch gelang es Reiner Knizia, die einfachen Bewegungsmechanismen mit einem interessanten Wertungsmechanismus zu verbinden. Gerade aber dieser Wertungsmechanismus birgt enormes Grübelpotential in sich, so dass es schnell vorkommen kann, dass „planerische“ Spielgenossen sehr lange brauchen, bis sie sich für einen Bewegung entschieden haben. Das kann den Spielfluss enorm stören, da den anderen Spielern in der Zwischenzeit nur das Warten bleibt, denn Vorplanen ist de facto nicht möglich, da sich der Plan bis zum eigenen Zug sehr verändern kann.

Spielt man jedoch in lockerer Runde, kann das Spiel seinen Charme entfalten und man ist ca. 45 Minuten gut unterhalten. Wie von Amigo zu erwarten handelt es sich aber ganz klar um ein Familienspiel. Jäger und Sammler ist ein gutes Spiel, bei dem man nicht jeden Zug bis ins letzte optimieren, sondern sich einfach auf eine lockere Reise zu unseren Ahnen einlassen sollte.


Erscheinungsjahr: 2010
Autor/in: Reiner Knizia
Verlag: Amigo Spiele
Anzahl Spieler: 2-4
Altersgruppe: ab 10 Jahre
Spieldauer: ca 45 Minuten
Jäger und Sammler
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