Auf dem afrikanischen Markt geht es heiß her. Als Vertreter eures Stammes macht ihr euch auf die Reise zum größten Warenumschlagsplatz inmitten der Savanne. Dort gilt es eigene Güter zu verkaufen und günstigen Nachschub für euer Dorf zu beschaffen. Doch nicht immer werden eure gekauften Waren auch benötigt. Nur wer die Nachfrage im Dorf perfekt stillt, erhält Ansehen bei den Bewohnern und wird damit zum erfolgreichsten Händler des Stammes.

Zu Beginn jeder Partie setzen sich die Spieler an je eine Seite des Spielplans. Dort befindet sich jeweils eine kleine Auslagefläche für Waren und die auszuspielenden Karten. In der Mitte des Spielfeldes befinden sich 4 Boote, welche mit zufällig gezogenen Waren bestückt werden. Dabei werden manche Waren verdeckt bzw. sichtbar ausgelegt. Die restlichen Waren werden zusammen mit den Goldstücken, welche die Währung des Spiels darstellen, am oberen Spielfeldrand gelegt.

Jeder Spieler erhält 8 Gold, 6 Karten und eine Spielfigur. Diese stellt er erst einmal vor sich ab. Das Spiel verläuft immer im Uhrzeigersinn beginnend bei einem beliebigen Spieler. Eine erneute Startspielerwahl gibt es nicht.
Ein Spielzug gliedert sich immer in 4 Phasen:
1)    Karten ausspielen
2)    Aktionen ausführen
3)    Karten bzw. Gold nehmen
4)    Karten ablegen und Boote auffüllen

1. Karten ausspielen
In der ersten Phase überlegt sich der aktive Spieler, wie viele Karten er von seiner Hand spielen möchte. Er kann keine bis maximal 3 Karten ausspielen. Einige Karten dürfen auch Mitspieler anschließend nutzen, indem sie dem Spieler 1 Gold überlassen. Diese Karten erkennt man an einem Goldsymbol in der oberen linken Ecke.

2. Aktionen
Nach dem Ausspielen einer Karte befolgt der Spieler unmittelbar danach die Anweisungen der Karte. Die wichtigste Aktion stellt der „Handel“ dar. Diesen Kartentyp gibt es nur 20 Mal von insgesamt 66 Spielkarten. Möchte man den „Handel“ nutzen, muss der Spieler sich für eine von 3 Möglichkeiten entscheiden:

1)    Er kann Waren eines Bootes aufkaufen. Dazu wählt er ein Boot aus, bezahlt den darunter angegebenen Preis und nimmt sich alle darauf befindlichen Warenplättchen. Jeder Spieler darf maximal 6 Waren in seinem Vorrat besitzen. Überflüssige Güter kommen auf den offenen Ablagestapel.

2)    Man verkauft 2 Waren derselben Sorte aus seinem Vorrat. Dafür bekommt der Spieler 10 Goldstücke. Die Waren landen ebenfalls in den offenen Vorrat.

3)    Der Spieler, der als erstes die höchste Statusstufe erreicht hat, gewinnt. Deshalb ist die 3. Aktion eine der wichtigsten im Spiel. Damit der Spieler eine Stufe aufsteigen kann, muss er eine bestimmte Warenkombination abgeben. Diese Kombination ist im Aufgabenfeld neben der nächsten Stufe abgebildet, welche auf dem Spielplan im unteren linken Bereich zu sehen ist. Der Spieler legt alle benötigen Güter in die offene Auslage und setzt seine Spielfigur um eine Stufe nach oben. Da die Figur zu Beginn noch vor dem Spieler steht, wird sie beim erstmaligen aufsteigen auf die unterste (erste) Stufe gesetzt.

Aufgrund der geringen Anzahl dieser Karte gibt es noch eine Sonderregel. Sollte man keinen „Handel“ auf der Hand haben, kann der Spieler diesen durch drei beliebige Karten ersetzen. Diese zählen jedoch nur als eine ausgespielte Karte.
Neben dem „Handel“ gibt es noch weitere Aktionskarten. Beispielsweise erlaubt es einem der „Schimpanse“ zwei verdeckte Warenplättchen eines Bootes anzusehen. Oder man darf sich durch die „Sammlerin“ ein Warenplättchen aus dem Vorrat nehmen.

3. Karten bzw. Gold nehmen
Je nachdem, wie viele Karten man gespielt hat, kann man eine entsprechende Anzahl an Karten nachziehen. Hat ein Spieler beispielsweise nur eine Karte ausgespielt, darf er zwei Karten nachziehen. Hat er jedoch drei Karten gespielt, darf er keine nachziehen. Man darf beim Nachziehen jeweils entscheiden, ob man sich entweder Karten oder in der gleichen Anzahl Gold nimmt. Wichtig ist, dass man am Ende seines Spielzuges nicht mehr als 6 Karten auf der Hand hat. Überflüssige Karten wandern auf dem Ablagestapel.

4. Karten ablegen und Boote auffüllen
Am Ende eines Zuges legt der Spieler alle ausgespielten Karten auf den Ablagestapel im oberen Spielfeldbereich. Sollte er Waren eingekauft haben, so werden die entsprechenden Boote mit neuen Waren aufgefüllt. Anschließend ist der nächste Spieler am Zug.

Feuer des Schamanen
Es gibt noch eine zweite Möglichkeit um Ansehen zu bekommen. Hat ein Spieler die Karte „Schamane“ auf der Hand, darf er diese benutzen um für 12 Gold eine Stufe aufzusteigen. Diese Karte darf jedoch nur ausgespielt werden, wenn das Feuer des Schamanen brennt. Sollte man beim Nachziehen „Feuer des Schamenen“ gezogen haben, muss sofort das Feuerplättchen auf dem Schamanenhügel umgedreht werden. Dieses zeigt an, ob das Feuer brennt oder erloschen ist.

Spielende
Das Spiel endet, sobald ein Spieler die oberste Statusstufe erreicht hat. Die laufende Runde wird danach noch zu Ende gespielt. Sollten mehrere Spieler in dieser Runde das Ziel erreichen, wird noch der Goldvorrat zur Bewertung herangezogen. Wer dann das meiste Gold besitzt, gewinnt.

Fazit
Waka Waka ist ein sehr schönes Familienspiel und wird dessen Anforderungen auch gerecht. Das Spielmaterial ist in gewohnter Kosmos-Manier sehr hochwertig. Die Spielfiguren sind aus Holz, die Plättchen und der Spielplan aus extra stabiler Pappe und somit fast unzerstörbar. Lediglich die Karten könnten etwas stabiler sein. Die Illustration ist sehr ansprechend und liebevoll gestaltet, passend zum afrikanischen Flair. Was mich jedoch enorm enttäuschte, ist das Schachtel-Inlay. Die Hälfte der Fächer hat keinerlei Funktion, dafür fehlt für die Statustafeln ein entsprechend großes Fach. Hier sollte unbedingt nachgebessert werden.

Waka Waka lässt sich in jeder Konstellation gut spielen, das ist auch dadurch bedingt, dass sich niemand groß in die Quere kommt. Hier liegt aber auch der Kritikpunkt des Spiels. Jeder Spieler spielt sozusagen für sich, Interaktionen mit anderen Mitspielern sind kaum möglich. Dadurch, dass Boote nach jedem Handel wieder aufgefüllt werden, ist es auch nicht schlimm, wenn man einmal das gewünschte Boot nicht bekommt. Dies hätte man sicherlich mit erweiterten Regeln ändern können und somit auch den Gelegenheitsspielern genüge tragen.

Ein Versuch, das Spiel etwas schwieriger zu gestalten, wurde mit den unterschiedlichen Statusanzeigen unternommen, welche dem Spiel beiliegen. Dieser (fast schon verzweifelte) Versuch ändert aber nichts am Schwierigkeitsgrad, sondern nur an der gespielten Zeit. Diese erhöht sich dadurch von ca. 30 min auf etwa einer Stunde.

WakaWaka ist und bleibt ein sehr gut umgesetztes Familienspiel. Die Regeln sind kurz und verständlich und bereiten Kindern ab 10 Jahren keinerlei Probleme. Einen Ausflug nach Afrika steht also nichts mehr im Wege 😉

Name: Waka Waka
Spieler: 2 – 4
Alter: ab 10 Jahre
Dauer: ca. 40 min
Autor(en): Rüdiger Dorn
Verlag: Kosmos

 

Waka Waka
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