dominion
Unser erstes Spiel Dominion haben wir mit der Generation 70+ gespielt, als wir Ihnen spontan eine Partie anboten. Unsere Eltern sind keine Brettspieler und haben ihre Spiele- Erfahrung weitgehend mit Skat, Romme, Monopoly und „Mensch ärger Dich nicht“ gesammelt.

Nichtsdestotrotz brachte uns das Experiment ein, zu sehen, wie gut Dominion von echten Spiele- Einsteigern angenommen und verstanden wird. Fazit: Der Sinn des Spiels erschloss sich nicht sofort, sondern erst mit den steigenden Kombinationsmöglichkeiten der Karten. Bis dahin brauchte es ein wenig Anstrengung, die Zugreihenfolge, nämlich eine Aktion spielen, Kaufen, Ablegen, nachziehen und mischen, mischen, mischen, zu beherrschen. Danach machte das Spiel aber allen Teilnehmern jeden Alters richtig Spass.

Zum Spiel von Autor Donald X. Vaccarino selbst ist schon viel gesagt und geschrieben: Es geht um Siegpunkte, die man sich erkauft. Das dafür benötigte Geld erhält man durch sinnvolle Kombination der ausgespielten Karten, die wiederum jeweils eigene Funktionen haben. Dieses einfach klingende Szenario ist gekleidet in eine schöne gestaltete mittelalterliche Lebenswelt. Das Geld ist Kupfer, Silber oder Gold, die Siegpunkte sind ganze Anwesen, Herzogtümer oder gar Provinzen und die Funktionskarten sind eine bunte Mischung aus wichtigen Gestalten (Dieb, Hexe, Holzfäller), Berufszweigen (Miliz, Geldverleiher, Abenteurer) oder funktionalen Einrichtungen (Markt, Burggraben, Schmiede) des Mittelalters.

Demzufolge könnte man annehmen, Dominion sei ein „ Magic – die Zusammenkunft“ für Arme. Viele Karten haben Funktionen, die von Magic her bekannt sind. Der „ Ancestral Recall“ könnte beispielsweise das „Laboratorium“ sein, das das Ziehen zweier Karten und eine weitere Aktion erlaubt. Wer das strategische Element des „Kartenziehens“ aus Magic kennt, wird dieses auch bei Dominion anwenden und damit wohl auch weit kommen. Schön sind auch „ Kombos“ einiger Karten, z.b. zunächst nachziehen und dann unbeliebte Karten entsorgen.

Trotz der Ähnlichkeit einiger Kartenfunktionen bleibt Dominion aber eigenständig, denn es hat etwas Eigenes: Das Mittelspiel. Der Schlüssel zum Sieg liegt darin, rechtzeitig zu entscheiden, wann das Sammeln von Siegpunkten forciert werden kann. Denn wer dies zu früh beginnt, den werden die sonst nicht zu verwertenden Siegpunkt – Karten im Aufbau eines funktionierenden Decks stören. Tja und wer zu spät kommt, den bestraft bekanntlich das Leben…

Als „Spiel des Jahres 2009“ macht Dominion Furore und räumt sämtliche Preise in der Welt der Brett- und Gesellschaftsspiele ab. Das ist bemerkenswert, denn Dominion ist und bleibt ein reines Kartenspiel, ist jedoch kein Sammelkartenspiel, was die Anschaffungskosten überschaubar hält, sofern der Hans im Glück Verlag eine gesunde Zeitspanne für Erweiterungen findet und einhält. Sowieso hat das Spiel schon in der Grundversion einen Hohen „Ich will nochmal“ – Faktor.

Ein Wort noch zur Materialpflege: Ein Nachteil, den Karten haben, ist, dass sie verschleißen. Die Abnutzung wird schon relativ schnell deutlich, weil viel gemischt werden muss. Empfehlenswert ist daher unbedingt die Nutzung von Kartenhüllen. Aber Achtung:  Card Sleeves müssen die passende Größe haben! Die Dominion Karten haben mit einer Größe von 59*92 mm ein Euro – Format  und benötigen spezielle Sleeves in dieser Größe.

Erscheinungsjahr: 2009
Autor Donald X. Vaccarino
Verlag Hans Im Glück
Spieleranzahl 2-4
Spieldauer ca 30 Minuten
Altersangabe ab 8 Jahre

Kaufen bei:
Shop der Spiele-Akademie
Dominion
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6 Kommentare zu „Dominion

  • Pingback:Dominion – Special Edition | Spiele-Akademie.de

  • 18/05/2012 um 20:31 Uhr
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    Hi,
    habe im InsideMAG über diese tolle Seite erfahren und musste natürlich reinschaun ob das lieblings (Brett)spiel meiner verlobten und mir auch hier vertreten ist (hätte mich fast gewundert wenn nicht)

    Wir beide waren von Dominion von der ersten Minute an gebannt und haben sehr schnell angefangen mehr als die vorgeschlagene Kartenmenge zu verwenden und kommen teilweise auf Sitzungen von mehr als 4 Stunden (zu mehr ist unser Tisch leider nicht fähig 😉 )

    Was uns an Dominion so fasziniert hat ist das man das Standartregelwerk sehr schnell beherrscht und man durch leichte abänderungen immer mehr möglichkeiten bekommt. Leider haben wir noch nicht alle Erweiterungen (Schwarzmarkt wird wohl nie dazu gehören) aber es ist auf jedenfall geplahnt alle Erweiterungen zu kaufen.

    Ich denke das wir Euren WebShop bald mal besuchen werden um uns mit Kartenhüllen auszurüsten da unsere bereits schon das eine oder andere manko aufweisen und dem Verfall entgegen gewirkt werden muss 😉

    Ach ja, die Seite ist wirklich ansprechend und informatiev.

  • 30/11/2009 um 21:57 Uhr
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    hi Wolfgang,

    das mit dem Ballast im Deck stört mich arg, hatte ich aber in Magic auch oft, z.b zu viele Länder 😉

    Wir haben für den Web-Shop Hüllen aus den USA bestellt, die genau der Norm der Dominion Karten entsprechen und dünn genug sind, damit die Karten noch in die Schachtel passen. Ich melde mich, sobald die da sind.

    Gruss, Jens

  • 30/11/2009 um 21:37 Uhr
    Permalink

    Moin Jens,
    wir haben Dominion auch am Sonntag endlich angetestet (zu zweit) und gleich alle 5 vorgeschlagenen Kartensets ausprobiert.
    Es gefällt sogar meiner Frau richtig gut, obwohl ich als erfahrener Magic-Stratege in 3 der 5 Spielen ein nerviges „ich ziehe jeden Zug mein Gesamtes Deck“ – Combodeck zusammengebaut habe.

    Dass die besten Strategien (sofern genug Karten vom Kaliber „Keller“, „Dorf“, „Laboratorium“, „Schmiede“ und „Kapelle“ zur Verfügung stehen) nahezu unausweichlich auf einer Aktionen und Karten generierenden Engine beruhen (und man sich dabei die Karten natürlich besonders schnell versaut – kannst Du irgendwelche Hüllen empfehlen?) ist auch meine einzige Kritik. Glücklicherweise kann man sich aber die zu spielenden Karten passend zusammenstellen, dass das weniger vorkommt – von den vorgeschlagenen Sets empfehle ich z.B. „Interaktion“.

    Zu Magic-ähnlich spielt sich Dominion imo auf keinen Fall – von den Mechaniken her gibt es ja nahezu mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten (Karten kaufen fürs Deck, aber „umsonst“ spielen, jeder Zug eine neue Hand, keine Permanents, Siegpunkte als Ballast im Deck).

    Beste Grüße,
    Wolfgang

  • 19/10/2009 um 08:39 Uhr
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    Hallo,

    ich freue mich auch zu lesen, dass Dominion ein Spiel ist das bei allen Generationen ankommt. Schön, dass Ihr den Versuch gestartet habt und letztlich ja auch alles so gut geklappt hat. 🙂

    VG

    Ole

  • 18/10/2009 um 14:09 Uhr
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    Hallo
    Ich gehöre zur Generation 70+. Als wir bei Jens Dominion gespielt haben, hat es zwar etwas gedauert, bis ich den Sinn des Spieles begriffen habe. Aber dann ist schließlich doch der Groschen gefallen und ich habe von 4 Spielern sogar das Spiel gewonnen.
    Gruß Welo

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