caldera-park coverDie Auswahl an Spielen mit Natur- und Umweltthemen wächst weiter. In Caldera  Park haben wir es wieder einmal mit der Pflege von Tierarten in einem großen nordamerikanischen Naturpark zu tun. Das Erfolgsduo Kramer / Kiesling lehnt sich bei diesem Spiel an das zuletzt erschienene Savannah Park an, das in der afrikanischen Steppe spielte.

Material

Caldera Park ist ein klassisches Legespiel und besteht daher vorwiegend  aus sechseckigen Plättchen, die auf einem Landschaftsplan abgelegt werden. Die Besonderheit dabei ist, dass jeder Spieler das gleiche Set an Plättchen besitzt. Für die Bessere Ordnung gehören sechs Faltschachteln zur Ausstattung, in denen die Plättchen der Gattungen Bär. Bison, Elch und Bergziege getrennt aufbewahrt werden. 

Auch das Wetter spielt eine Rolle, daher gibt es Wetterplättchen, die zunächst an der Unterseite unseres Naturparks liegen.  

In der Tischmitte liegt dann noch eine Aktionstafel, mit der die Spielrunde gesteuert wird. Auf dieser werden Aktionsplättchen jeder vorkommenden Tierart und eine Wasserstelle platziert. Ein Wertungsblock für die Abrechnung am Spielende liegt ebenfalls bei.

Ablauf

Mit den Wetteraussichten startet eine Spielrunde. Dazu legen die Spieler ein selbst gewähltes Wetterplättchen auf die passende Stelle auf dem Plan. Aktiv wird die Wetterwertung allerdings erst am Schluss, daher heißt es ab sofort: aufpassen, welche Tiere neben den Wetterplättchen liegen und womöglich von dem Wetterphänomen betroffen sein könnten.

Im zweiten Schritt entscheidet der aktive Spieler, welches Tier auf welche Landschaftsart gelegt werden soll. Dies wird auf der Aktionstafel durch Verschieben des Tiermarkers auf die gewünschte Landschaft  angezeigt. Alle Spieler befolgen nun diese Anweisung und wählen entsprechende Plättchen in ihrer Auslage, die danach dann wieder aufgefüllt wird. 

Dieses „Plättchen wählen“ und „auf die ausgerufene Landschaft legen“. klingt sehr simpel und einseitig. jedoch ist es jetzt ratsam, bereits jetzt gute Kenntnis der Schlusswertung zu besitzen, um einen sinnvollen Zug machen zu können.

Die Runde endet, wenn alle verfügbaren Optionen der Aktionstafel durchgespielt wurden. Das Spiel endet, wenn auf diese Weise alle Tierplättchen im Park untergebracht worden sind.

Schlusswertung

Im Wesentlichen besteht die Schlusswertung aus drei Komponenten: dem Wetter, den Abdeckungen vollständiger Landschaftsteile und den größten Tierfamilien.

Die Auswirkungen des Wetters haben die Spieler während der Partie bereits kommen sehen und konnten so zu einem bestimmten Teil vermeiden, dass  sie von schlechtem Wetter betroffen sind. Beispiel. Liegen Wolf oder Elch benachbart zu einem Schneesturm Plättchen, werden diese umgedreht und zählen somit nicht mehr für die Größe der Tierfamilie mit.

Bei den Landschaften heißt es, sich irgendwann im Mittelspiel entscheiden, welche Landschaft man versucht, komplett zu vervollständigen, denn es wird mangels Plättchen nicht möglich sein, alle Landschaften bis zum Spielende abzudecken.Immerhin, für nicht vollständig abgedeckte Landschaft, gibt es keine Abzüge.

Schließlich zählen wir noch unsere Tiere. Gleiche Tierarten sollten aneinander angrenzend gelegt sein. Die sich ergebende Anzahl der Tiere wird dann mit den in dieser Familie vorhandenen Wasserstellen multipliziert. Das Wetterplättchen “Sonne” zählt dabei übrigens als eine Art Joker mit, da auf ihm je eins der verfügbaren Tiere abgebildet ist.

Solospiel und Variante

Seit den Coronabedingten Lockdowns gehört es fast schon zum guten Ton, dass Brettspiele auch immer eine Solo Variante besitzen, damit ein Spieler sie allein spielen kann. Caldera Park eignet sich aufgrund seiner Struktur ausgezeichnet für das Solospiel. 

Sehr vorteilhaft ist es, dass für das Solospiel keine besonderen Vorkehrungen getroffen werden müssen. Einziger Unterschied im Spielablauf ist, dass die Aktionsplättchen in zufälliger Reihenfolge gelegt werden. 

Für die Abschlusswertung findet sich in der Anleitung dann eine kleine Rang- Beurteilung, in der das Maximum an Punkten 222 ist.

Wer es etwas anspruchsvoller mag, dem bietet Caldera Park noch eine Variante mit einem etwas veränderten Spielplan. In “Sturmwarnung im Geysirpark” nimmt das Wetter noch etwas stärkeren Einfluss auf den Park, aber es gibt  auch mehr Geysire, deren Punkte etwas einfacher zu generieren sind.

Fazit

Uns hat die Herausforderung, möglichst große Tierfamilien in einem vom Wetter gezeichneten Naturpark zu pflegen, gut gefallen. Caldera Park wird jedoch manche zum Grübeln verleiten, denn bei hoher Entscheidungsvielfalt ist es nicht einfach, jederzeit das optimale Feld für das zu legende Tier zu finden. Oft genug entscheidet man sich für die falsche Alternative und kann die später, wenn nicht mehr so viele Optionen zur Verfügung sthen, nicht mehr ausreuichend ausgleichen. Daher heißt es von Beginn an: Vorausschauend planen.

Besonders interaktiv ist Caldera Park schon aufgrund seiner Legespiel-Art nicht. Allerdings wird es etwas unberechenbarer, je mehr Mitspieler am Tisch sitzen, da man dann ein wenig mehr von den  Entscheidungen der Mitspieler abhängig ist. Am Ende bleibt man aber vorwiegend auf sich selbst bezogen. Daher können auch wichtige Teile des Spiels gleichzeitig gespielt werden, was die Downtime ein wenig verringert. 

Wir haben zwar Savannah Park nicht getestet, sehen aber, dass Caldera Park in der Grundmechanik etwas anders funktioniert und etwas variabler gespielt wird. Bei der Abrechnung gibt es aber durchaus Parallelen.

Wer Legespiele wie Cascadia oder Keystone mag und dem aktuellen Trend “Tiere und Natur” etwas abgewinnen kann, für den ist Caldera Park in jedem Fall einen Blick wert. Solospiel – Interessierte finden hier ein Spiel, das einen guten Einstieg ins Solospiel bietet, da für die Solo – Variante nicht viel angepasst werden muss.

Erscheinungsjahr: 2022
Verlag: Deep Print Games / Pegasus
Autoren: Wolfgang Kramer / Michael Kiesling
Grafik: Annika Heller
Spieler 1-4 ab 10 Jahren

Caldera Park
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