GullipirattenWenn man heutzutage an Piraten denkt, hat man sofort das Bild von Capt’n Jack Sparrow im Kopf, wie er schön durch die Südsee schippert und gesellige Abende in Tortuga verbringt. Da kann das Leben schon schön sein, wenn man bis auf ein paar Geisterpiraten oder Riesankraken keine wirklichen Probleme hat.

Den Protagonisten in unserem heutigen Spiel geht es da anders. Die müssen um das pure Überleben kämpfen, denn in der Kanalisation ist das Piratenleben bei Weitem nicht so schön wie in der Karibik. Starrrrrrten wir also in die Welt der Gullipiratten von Andreas Pelikan, Ay?

Die Gullipiratten aus dem Heidelberger Spieleverlag geben zwei bis fünf Spielern die Möglichkeit, sich als Capt’n einer Pirattenmeute zu versuchen. Doch ehe die Meuterfahrt losgehen kann, muss natürlich erst einmal die Crew zusammengesetzt werden. Dazu werden bei den Gullipiratten zufällig vier Karten gezogen, die die Zusammensetzung der Mannschaften bestimmen. Dabei hat jedes Mitglied eine Sondereigenschaft. So dürfen die Piratten doppelt Meute einsammeln, Kröten dürfen in Booten sitzen bleiben und Wiesel sind so schnell, dass sie gleich zweimal an die Reihe kommen. Nachdem jeder seine Mannschaft hat, kann es auch schon losgehen.

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In der Tischmitte werden die drei Boote aufgebaut. Vor den Bug kommen jeweils zweimal Beute. Einmal Beute besteht immer aus drei Beute- und einem Bonusplättchen. Ist das erledigt, werden noch die Karten gemischt, drei bzw. vier Karten an die Spieler ausgeteilt und vier Karten offen ausgelegt. Jetzt startet die wilde Fahrt.

Ist ein Spieler an der Reihe, darf er zunächst Karten aus der Auslage oder vom Nachziehstapel ziehen. Anschließend muss er Karten ausgeben, um Figuren an Bord eines Schiffes zu bekommen. Dabei gibt es Karten für je eines der Boote. Je eine Position auf dem Schiff kostet eine Karte. Dabei darf ein Spieler auf einem Boot nur auf eine Position für die Mannschaft gehen.Da gibt es nur eine Ausnahme, wenn das Boot schon voll ist. Sitzt ein Spieler schon auf einem Schiff, darf er auch an die Position des Kapitäns springen.

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Ist diese Position besetzt, geht das Boot auf Karperfahrt. Der Kapitän bekommt das Bonusplättchen und ein Beuteplättchen. Die weitere Beute geht an die anderen Insassen des Bootes entsprechend ihrer Position. Geht ein Spieler leer aus, darf er auf dem Boot bleiben und rutscht eine Position nach vorn. Ansonsten muss der Spieler das Boot verlassen. Anschließend rutscht auch die Beute nach und ein neuer Satz Beuteplättchen wird ausgelegt.

Was hat es nun mit der Beute auf sich? Es gibt mehre Arten von Beute (Pommes, Burger, Chinanudeln, Puppen, Teddies und Dosen). Dabei gibt es zwei Typen von Beute. Pommes, Burger und Chinanudeln bringen auf jeden Fall Punkte, können aber durch Bonusplättchen, wie Ketchup und Chili noch aufgewertet werden. Bei Dosen, Puppen und Teddies ist das anders. Diese bringen nur Punkte, wenn man über das entsprechende Bonusplättchen verfügt.

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Um die Puppen und Teddies als Geiseln nehmen zu können und Lösegeld zu fordern, braucht man als Piratte natürlich einen Vermittler. Dazu dient der Papagei auf dem Bonusplättchen. Für die Dosen braucht man natürlich einen Dosenöffner. Leider gibt es da nur verrostete Exemplare in der Kanalisation, so dass jeder Öffner nur eine Dose öffnet.

So läuft das Spiel, bis es keine Plättchen mehr zum Nachlegen gibt und sämtliche Beute vor einem der Boote aufgebraucht ist. Wer es bis dahin geschafft hat, die meiste Beute zu sammeln, gewinnt das Spiel.

Doch wie spielen sich die Gullipiratten und macht das Ganze auch Spass? Das Spiel ist im Wesentlichen von kleinen Entscheidungen geprägt. Welche Beute liegt vor den Booten und habe ich genug Karten für das Boot und welche Figur schicke ich? Dabei kann man zumeist nur wenig beeinflussen, da die Kollegen bis zum nächsten Zug natürlich die Situation wieder sehr verändern.

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Aber genau darin liegt auch der Reiz des Spieles. Man muss sich eben auf die chaotische Welt der Piratten einlassen und das Beste aus der Situation machen. Da passt auch ein Zitat des berühmten Piraten Jack Sparrow sehr gut: „Nimm was du kriegen kannst und gib nichts mehr zurück!“. Auch die Sondereigenschaften der Figuren bringen Abwechslung ins Spiel. Jedes Mal muss man erneut testen, welche Eigenschaften zusammen gut funktionieren und wie man den netten Kollegen ein Schnippchen schlagen kann.

Wer also Lust auf ein lockeres, chaotisches und glückslastiges Spiel hat, ist bei den Gullipiratten auf jeden Fall an der richtigen Stelle. Zumal das Spiel durch seine Illustrationen und die Figuren das Flair wirklich toll transportiert. Wir machen uns auf jeden Fall gern wieder auf in die Kanalisation.


Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: Heidelberger Spieleverlag
Autor: Andreas Pelikan
Illustration: Marina Fahrenbach
Spieler: 2-5
Alter: ab 12 Jahre
Dauer: ca. 30-60 Minuten

Die GulliPiratten
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