carcassonne Für uns Vielspieler unfassbar, aber wahr… es gibt tatsächlich noch einen kleinen Teil der Bevölkerung, der nicht nur dem Carcassonne –  Fieber entfliehen konnte, sondern denen das Spiel sogar unbekannt ist. Eben diese Erfahrung mussten wir in den letzten Tagen machen, als uns ein Freund darum bat, ihm das Spiel doch mal näher zu erläutern.

Also entschlossen wir uns, doch noch eine paar Zeilen zum “Spiel des Jahres 2001” und in nächster Zeit auch zu den zahlreichen Erweiterungen zu schreiben… Verdient hat es dies allemal…

Eine Besonderheit von Carcassonne ist die Tatsache, dass es keinen klassischen Spielplan gibt, sondern viele kleine viereckige Kärtchen, die unterschiedliche Landschaften, Straßen, Klöster und Städte zeigen und die eigentlich wenig ansprechend gezeichnet sind, eher zweckmäßig. Damit kann man dem Spiel eine entfernte Verwandtschaft zu Legespielen wie Domino zusprechen. Zur Ausstattung des Spiels  gehören noch eine Punkteleiste und ein paar Holz – Spilfiguren in unterschiedlichen Farben und Größen.

Zunächst wird ein Startplättchen in die Tischmitte gelegt und der Rest der Kärtchen landet in einem Beutel aus Stoff. Daraus darf nun der Startspieler eines ziehen und an das bereits ausliegende Plättchen anlegen. Wird dabei eine Stadt gegründet, in der noch kein anderer Spieler seinen Gefolgsmann stehen hat, darf eine eigene Spielfigur platziert werden. Gleiches gilt entsprechend für Straßenabschnitte oder Wiesen. Dabei muss man die Figur auf dem gerade gelegten Kärtchen platzieren. Wird ein Kloster gezogen, kann der Gefolgsmann auch direkt dort hineingestellt werden.

Sobald eine Stadt vollständig umschlossen oder eine Straße beendet ist, also eine Start- und Endbegrenzung hat, findet eine kleine Wertung statt. Danach kehrt die Spielfigur in den Vorrat des Spielers zurück. Dabei bringt eine Stadt pro Kärtchen, über welches sich die Stadt erstreckt, zwei Punkte. Für Straßen erhält man je einen Punkt. Bauern, die in Wiesen gelegt werden, bringen erst am Ende des Spiels Punkte für fertiggestellte Städte, die an diese Wiese angrenzen.

Klöster bringen Punkte, sobald alle Plätze rund um das Kärtchen belegt sind, egal wer diese angelegt hat. Danach kehrt auch dieser Gefolgsmann zum Spieler zurück.

Dann ist der nächste Spieler an der Reihe, der ebenfalls ein Kärtchen zieht und dieses an die bereits ausliegenden anlegt und gegebenenfalls einen Gefolgsmann darauf setzt. Das Spiel endet, sobald alle Kärtchen angelegt sind.

Carcassonne-XXL

Zuletzt folgt eine Schlusswertung, in der noch einmal Punkte für noch nicht vollendete Städte, Straßen und Klöster verteilt werden. Wie zu erwarten gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.

Kommt es irgendwann im Verlauf des Spiels zu Zusammenschlüssen von Städten oder Straßen, auf denen Gefolgsleute verschiedener Spieler stehen, entscheidet das Mächteverhältnis. Der Spieler mit der Mehrheit an Gefolgsleuten erhält die Punkte. Bei Gleichstand neutralisieren sich die Gefolgsleute und niemand bekommt Punkte. Oft entstehen im Spielverlauf regelrechte Machtkämpfe um die Städte, indem die Spieler versuchen, weitere eigene Gefolgsleute durch Zusammenschluss in die Stadt zu bringen.

Carcassonne ist ein Spiel mit wenigen Regeln, schnell erklärt und eine Partie kann quasi sofort losgehen. Dadurch ist das Grundspiel auch besonders für Familien geeignet. Geübte Spieler werden versuchen, trotz des durch das Kartenziehen vorhandenen Glücksfaktors immer den Überblick zu behalten, denn es wird an vielen Stellen gebaut und das Spielende sitzt einem schnell im Nacken.

Aber auch für die Vielspieler ist durch die zahlreichen Erweiterungen gesorgt. Das Spiel verliert dadurch den Glücksfaktor zwar nicht, wird aber deutlich komplexer bietet einen enormen Variantenreichtum und mehr taktische Möglichkeiten. Wer das Spiel also noch nicht kennt, sollte es sich besorgen… Auf geht´s nach Carcassonne.

Autor/in: Klaus Jürgen Wrede

Grafik:  Doris Matthäus

Verlag: Hans im Glück

Anzahl Spieler: 2-6

Altersgruppe: ab 10 Jahre

Spieldauer: 30 min

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Carcassonne
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