Die Zeit drängt, nur noch 3 Ziffern müssen entschlüsselt werden. Eilig werden Karten getauscht … Mist, ich habe das Handkartenlimit überschritten und muss alle Karten ablegen. Die Zeit rennt davon … eine weitere Ziffer wurde entschlüsselt, nur noch zwei. Wer kann mir eine Null geben ? … Hier !… wieder ein Stück des Codes gelöst. Nun wird es hektisch, nur noch wenige Sekunden verbleiben … und … geschafft, wir haben den Code dechiffriert.

Was wie ein geheimer Hackerangriff klingt, ist auch einer, allerdings in Form eines Brettspiels. In X-Code muss ein 12-stelliger Code geknackt werden. Am Ende gibt es zwei Möglichkeiten, entweder alle Spieler gewinnen oder alle verlieren. Es liegt ganz bei euch.

Was steckt drin

X-Code gibt seinen kompletten Spielinhalt erst nach und nach Preis. Zu Beginn liegen ein Codeplan, ein Zeitplan, 66 Spielkarten (Joker, Zeit- und Codekarten), zwei Schlüssel und eine Sanduhr bei. Das besondere an X-Code ist, dass man erst nach und nach weitere Missionen und damit zusätzliches Spielmaterial freischaltet. Um dies vor neugierigen Blicken zu schützen, muss man einen der Schlüssel nutzen, um die drei Geheimfächer zu öffnen.

Spielvorbereitung

Bevor man sich an die schwierigen Codes wagen darf, muss man vier Trainingsmissionen absolvieren. Wie in jeder Partie legt man dafür die beiden großen Spielpläne in die Mitte des Tisches und platziert die Karten und die 3-minütige Sanduhr auf den entsprechenden Feldern. Je nach Mission werden Joker- und Zeitkarten aussortiert. Zudem gilt je nach Spieleranzahl ein unterschiedliches Handkartenlimit.

Spielverlauf

Die Grundregeln sind bei allen Partien gleich. Ziel ist es, einen 12-stelligen Code zu lösen. Dies gelingt, wenn auf jedem Feld ein 3-er Set an Karten gelegt wurde und die Zeit noch nicht abgelaufen ist. Alle Spieler kooperieren dabei, spielen aber separat für sich. Die Spieler haben zu jeder Zeit die Wahl zwischen vier Aktionen:

 

Aktion 1: Man zieht eine verdeckte Karte vom Nachziehstapel. Sollte man das Handkartenlimit überschritten haben, so muss man all seine Karten ablegen.

Aktion 2: Damit es gar nicht erst soweit kommt, darf man genau drei beliebige Karten offen ablegen.

Aktion 3: Man kann eine Karte mit dem linken oder rechten Nachbarn tauschen. Zu beachten gilt, dass die aufgedruckte Richtung auf den Karten eingehalten wird und der Nachbar auch eine Karte zum Tauschen besitzt. Man darf seinen Mitspieler seine Handkarten nicht zeigen, jedoch ist die Kommunikation darüber erlaubt.

Aktion 4: Sobald man ein 3er-Set an gleichen Karten besitzt, darf man diese auf das entsprechende Feld legen. Somit ist ein Teil des Codes gelöst.

 

Jokerkarten können beliebige Karten ersetzen, es ist jedoch nicht erlaubt, ein 3er-Set allein durch Joker zu bilden. Weiterhin muss die Zeit beachtet werden. Wenn man Pech hat, dauert eine Runde nur 3 Minuten. Es ist jedoch möglich, sich zusätzliche Zeit zu verschaffen. Dafür müssen drei Zeitkarten ausgespielt werden und man darf die Sanduhr einmal umdrehen. Je nachdem, wann die Uhr umgedreht wird, kann es auch passieren, dass man weniger Zeit als vorher zur Verfügung hat. Dieser Schritt sollte daher gut überlegt sein.

Spielende

Sobald auf allen zwölf Codefeldern das passende 3er-Set ausliegt, haben alle Spieler gemeinsam gewonnen.

Fazit

Anfangs war ich etwas skeptisch, denn ich empfand das Spiel als sehr einfach. Zeit war nie ein Problem und wenn man klar kommuniziert ist das lösen des Codes ein Kinderspiel. Dies war bei den Trainingsmissionen oft der Fall, aber man darf sich kein Urteil bilden, bevor man nicht das ganze Spiel kennt.

Nachdem wir die erste Tür geöffnet haben, merkten wir schnell, dass das Schwierigkeitsniveau deutlich zunimmt. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten, nur so viel: In jeder Tür steckt weiteres Spielmaterial (z.B. Karten) und es gibt neue Regeln, welche zusätzlich zu den vorherigen beachtet werden müssen. Partie für Partie wird das Spiel damit schwieriger und man muss immer genauer planen, wann man beispielsweise einen Teil des Codes löst, da beispielweise dadurch eine Aktion ausgelöst wird, die Vor- und Nachteile haben kann. Anzumerken ist, dass in einer Tür Material für mehr als eine Regelergänzung liegt. Bis man bei Tür 3 angekommen ist, kann es daher eine Weile dauern.

Aufgrund der unterschiedlichen Missionen eignet sich das Spiel für Familien mit Kinder und für Gelegenheitsspieler gleichermaßen. Das empfohlene Alter von 10 Jahren ist nachvollziehbar, wobei mit fortschreitendem Spielverlauf jüngere Spieler überfordert sein könnten. Hier empfiehlt es sich, nicht zu viele Sonderregeln auf einmal zu benutzen.

Ein einziger Kritikpunkt bleibt, wobei das Spiel daran nicht schuld ist. Man muss stets sein Handkartenlimit im Auge behalten! Da eine Runde auch mal sehr stressig und hektisch sein kann, übersieht man sehr schnell, dass man eigentlich schon zu viele Karten auf der Hand behält. Hier bleibt nur eines: Öfters alle Spieler an das Limit erinnern oder einen Schiedsrichter einsetzen.

Alles in allem ist X-Code ein hervorragendes Spiel für kommunikative und stressresistente Spieler. Der Basismechanismus ist simpel und aufgrund der Sonderregeln bietet das anfangs einfache Spiel viel Abwechslung und strategische Spieleraktionen. Wer jedoch keine Lust auf Hektik hat und es lieber ruhiger mag, sollte sich nach einem anderen Spiel umschauen.

 

Name: X-Code
Spieler: 2 – 8
Alter: ab 10 Jahren
Dauer: 15 min
Autor(en): Kasper Lapp

Verlag: Amigo

X-Code
Markiert in:         

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst Du Dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner personenbezogenen  Daten (z.B der IP- Adresse) durch diese Website einverstanden.