wunderlandWas fällt Ihnen zuerst ein, wenn Sie folgende Begriffe hören: Hamburg, Speicherstadt, Eisenbahn, Plastikfiguren und Gerrit & Frederik Braun?
Natürlich, die größte Modelleisenbahnanlage der Welt, das „Miniaturwunderland“ in Hamburg. Die Anlage umfasst mittlerweile über 13.000m Gleise, 930 Züge, Tausende Fahrzeuge und 215.000 kleine Miniaturbewohner.

Dirk Hillebrecht hatte die Idee, diese faszinierende Welt in das heimische Wohnzimmer zu bringen und entwarf das Spiel mit dem passenden Namen „Wunderland“. Schlüpfen Sie in die Rolle der Miniaturwunderländer und bereisen Sie die verschiedenen Abschnitte der Modellbahnanlage. Vergessen Sie aber nicht, ein paar Postkarten zu sammeln, um diese abenteuerliche Reise niemals zu vergessen.

Was steckt drin
Neben einem großen Spielplan, auf dem die aktuellen Abschnitte der Anlage abgebildet sind, liegen dem Spiel noch verschiedene Holzfiguren, Zielkarten und 112 verschiedene Ansichtskarten bei. Auf den Ansichtskarten befinden sich visuelle Eindrücke des Miniaturwunderlandes (original Aufnahmen) und geben einem so das Gefühl, als wäre man vor Ort auf der Anlage. Positiv möchte ich an dieser Stelle hervorheben, dass jede Karte ein anderes Motiv zeigt und sich kein Foto doppelt!

Spielverlauf
Auf dem ersten Blick könnte man meinen, es handle sich um ein Spiel in der Art der „Zug um Zug“-Reihe von Days of Wonder, doch dem ist nicht so. Denn in Wunderland geht es nicht darum, Zugstrecken zu bauen, sondern sie zu befahren. Der Spieler verkörpert dabei 8 Reisende (Holzscheiben einer Farbe, zukünftig Reisende genannt), welche alle vom Wunderland_SpielverlaufBahnhof in Knuffingen starten.

Zudem erhält jeder Spieler 2 Zielkarten, welche 2, 3 oder 4 Reiseorte angibt. Dabei bekommt man bei einer 2-er Zielkarte bei Erfüllung 15 Punkte, 3-er Zielkarte 20 Punkte und bei einer 4-er Zielkarte insgesamt 25 Punkte. Die Punkte werden mit einer kleinen Lokomotive auf dem Spielfeldrand angezeigt.

Wer am Zug ist, darf von einem beliebigen Bahnhof, an dem sich eigene Reisende befinden, eine beliebige Anzahl um ein oder 2 Felder bewegen. Dabei müssen alle bewegten Figuren auf dasselbe Feld gesetzt werden. Die Mitspieler dürfen nun entscheiden, ob sie eine oder mehrere Figuren, welche sich auf demselben Ausgangsfeld befanden, mitbewegen wollen. Sie reisen sozusagen mit und erkunden gemeinsam neue Gebiete.

Das hat den Vorteil, dass man weit entfernte Orte durchs Mitreisen viel schneller erreichen kann, vorausgesetzt, ein Spieler möchte auch in diese Richtung ziehen. Wenn sich mindestens ein Reisender der eigenen Farbe auf allen Orten der Zielkarte befindet, gilt die Karte als erfüllt. Die Figuren wandern wieder nach Knuffingen zurück und es wird eine neue Zielkarte gezogen (max. 5).

Des Weiteren können die Spieler in jedem Abschnitt Ansichtskarten sammeln. Befindet sich der Spieler mit seinen Figuren auf ein entsprechend gekennzeichnetes Feld, darf er beliebig viele Figuren nach Knuffingen zurück setzen und entsprechend viele Ansichtskarten vom jeweiligen Stapel ziehen.

Spielende
Sobald ein Spieler seine 5. Zielkarte erfüllt hat, endet das Spiel sofort. Wenn ein Spieler jedoch aus allen 7 Abschnitten mindestens eine Postkarte gesammelt hat, darf er selbst entscheiden, ob weiter gespielt wird oder das Spiel für alle endet.

Siegpunkte
Für alle erfüllten Zielkarten gibt es die entsprechende Anzahl an Siegpunkten. Nun erhalten alle Spieler noch Punkte für ihre Ansichtskarten. Jeder Spieler sortiert alle Karten nach den jeweiligen Abschnitten und zählt deren Anzahl. Für jede Karte des Abschnittes, aus dem man die meisten Karten gesammelt hat, erhält man 1 Punkt. Für die zweitmeisten Karten jeweils 2 Punkte usw. Allerdings gehen pro Abschnitt nur maximal 4 Karten in die Punktewertung ein!

Fazit
Wunderland hat mir von der ersten Sekunde an gefallen. Es ist ein ganz anderes Spielgefühl als bei „Zug um Zug“, da man nicht gegeneinander baut, sondern miteinander Wunderland_Spielbrettreist! Die Figuren sind aus Platzgründen und zum besseren Stapeln aus Holzscheiben gemacht, was völlig in Ordnung ist.

Um die Holzscheiben etwas schöner zu gestalten, liegen dem Spiel außerdem Aufkleber  bei. Der Mechanismus von Wunderland ist einfach und somit auch für jüngere Schüler geeignet. Da man jedoch planen muss, empfehle ich ein Mindestalter von etwa 10-12 Jahren.

Das Spiel ist insgesamt sehr „friedlich“ gehalten, da es keinerlei Möglichkeiten gibt, seine Mitspieler „zu ärgern“. Etwas schade finde ich, dass man eine Zielkarte immer erst erfüllen muss, bevor man eine Neue erhält. Hier hätte ich mir doch eine kleine Regelerweiterung gewünscht, gern auch mit Minuspunkten.

Wunderland lässt sich sehr gut zu zweit oder zu dritt spielen. Ein besonderes Highlight sind die Ansichtskarten, auf denen Fotos vom Miniaturwunderland abgebildet sind. Oftmals erwischt man sich dabei, wie man die Karten anschaut und von den Eindrücken fasziniert ist! Wunderland ist ein gelungenes Spiel für groß und klein, welches ganz besondere Perspektiven des Hamburger Miniaturwunderlandes vermittelt. Einen Besuch ersetzt es jedoch nicht 😉

Name: Wunderland
Spieler: 2 – 4
Alter: ab 8 Jahren
Dauer: 40 – 60 min
Autor(en): Dirk Hillebrecht
Verlag: Pegasus Spiele

Wunderland
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