Tiere und Fabelwesen bilden tolle Hauptdarsteller in Brettspielen. Wir haben schon Schafe und Kühe auf dem eigenen Bauernhof gezüchtet, Affen, Giraffen und Kamele in unserem Zoo platziert, uns mit fiesen Kühen herumgeschlagen und Drachen auf einen hohen Berg geritten. Die Hauptdarsteller in unserem heutigen Spiel sind aber wirklich "komische" Vögel. Es handelt sich dabei um Traumvögel, welche den mythischen Ayers Rock bevölkern und sich dort Nacht für Nacht einen neuen Platz suchen.

Im Spiel Uluru von Lauge Luchau aus dem Kosmos Verlag werden die Spieler vor die Aufgabe gestellt, binnen kürzester Zeit die Wünsche dieser  Traumvögel zu erfüllen. Dazu müssen diese um den Uluru (aborigineisch für Ayers Rock) platziert werden. Wer das in sechs Runden mit am Besten schafft, gewinnt das Spiel.

In der schön illustrierten Schachtel steckt ein Spielplan für die Ablage der beiliegenden Wunschkarten, Glaschips für die Markierung von Fehlern, je ein Uluru-Tableau und acht Traumvögel für jeden der bis zu fünf Spieler und eine Sanduhr. Bevor das Spiel beginnen kann, müssen die Wunschkarten für die aktuelle Runde zusammengestellt werden. Diese gibt es in fünf Schwierigkeitsstufen. Die Stufen gehen von "Traum immer erfüllt" (Stufe 1), über die Vorgabe einer Platzgruppe (Stufe 2) oder die Positionierung im Verhältnis zu anderen Traumvögeln (Stufe 3 und 4), bis hin zu gleichen oder genau entgegengesetzten Wünschen zu anderen Traumvögeln (Stufe 4 und 5). Je nachdem wie kompliziert das Spiel sein soll, wird der Wunschkartenstapel zusammengestellt. Anschließend bekommen alle Spieler ihre Materialen und es kann losgehen.

Zu Beginn jeder Runde werden acht Karten auf den Wunschplan gelegt. Je eine Karte steht in Beziehung zu dem darüber abgebildeten Traumvogel. Anschließend wird die Sanduhr umgedreht und alle Spieler knobeln gleichzeitig. Dabei platzieren sie die acht Traumvögel auf ihrem Uluru-Tableau. Das tun sie so lange, bis sie mit ihrer Lösung zufrieden sind oder die Zeit abgelaufen ist. Dann kommt es zur Auswertung. Für jeden Wunsch, welcher nicht erfüllt ist, gibt es einen Glasstein. Danach werden die Karten durch neue ersetzt und die nächste Runde beginnt. Wer nach sechs Runden die wenigsten Glassteine besitzt, gewinnt das Spiel.

Das waren allerdings noch nicht alle Möglichkeiten, den Schwierigkeitsgrad zu steuern. Auf der Rückseite des Wunschplanes gibt es noch eine Variante, welche für jeden Traumvogel zwei Wünsche zeigt. Diese Seite bietet einerseits die Möglichkeit mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden zu spielen. Dazu wird in einer Reihe eine einfache und in der Anderen eine schwierige Wunschzusammenstellung ausgelegt. Dadurch wird auch in Gruppen mit Spielern verschiedenen Alters niemand unter- oder überfordert. Die andere Möglichkeit, welche die zweite Seite bietet, ist ein noch komplexeres Spiel. Es ist Möglich zu einer gewissen Anzahl Vögeln mehrere Wünsche auszulegen. Die Lösung auf dem Uluru-Tableau muss dann beiden Wünschen entsprechen.

Uluru ist ein klassisches Knobelspiel, welches sich in die Ubongo-Reihe des Kosmos-Verlages einreiht. Dabei bringt Uluru aber eine Menge frischen Wind in das Genre. Im Gegensatz zu Ubongo, bei dem immer "nur" gefordert ist, eine Form mit Einzelteilen auszufüllen, stehen bei Uluru immer wieder neue Aufgaben auf dem Programm. Je nach Zusammenstellung der Karten entstehen immer wieder neue Herausforderungen. Dabei geht das Spektrum von einfachen Kombinationen bis hin zu komplexen Logikrätseln. Ein Beispiel dafür ist folgende Kartenauswahl:

"Der weiße Vogel möchte an einer der kurzen Seiten des Uluru sitzen. Der orangene Vogel möchte dasselbe wie weiß und der schwarze genau das Gegenteil vom orangenen Vogel."

Wo möchte der schwarze Vogel sitzen?

Solche Aufgaben in der kurzen Zeit von ca. 45 Sekunden sorgen immer wieder für großes Grübeln. Aber Gelegenheitsspieler und Familien sollten sich nicht abschrecken lassen, denn die Karten der ersten drei Kategorien erlauben einen sehr leichten und doch spannenden Einstieg in das Spiel. Uluru ist einfach zu erlernen, aber schwer zu meistern. Auch das Problem, das einige Spieler durch Training in dem Spiel besser werden, wurde durch die zweite Seite des Wunschplanes gelöst.

Die Grafik von Harald Lieske ist schön und passt sich toll in das Thema ein. Allerdings gibt es unter manchen Beleuchtungssituationen etwas Verwirrung zwischen einigen Farben (besonders zwischen rot/rosa). Mit ein wenig Training ist aber auch das Problem schnell ausgemerzt. Wer gern knobelt oder gern die Ubongo-Reihe gespielt hat, sollte bei Uluru auf jeden Fall zugreifen.


Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: Kosmos
Autor: Lauge Luchau
Grafik: Harald Lieske
Spieler: 1-5
Alter: ab 8 Jahre
Dauer: ca. 20-30 Minuten

Uluru
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2 Kommentare zu „Uluru

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