tzolkienDas Jahr 2012 Stand ganz im Zeichen der Maya und ihres Kalenders. Diesem wurde unter Anderem nachgesagt, das Ende der Welt oder die Ankunft von Aliens bestimmen zu können. Das Einzige, worauf sich Spieler wirklich verlassen können, ist ein reales Spiel aus der Feder von Daniele Tascaini und Simone Luciani, dass bei Czech Games Edition erschienen ist. Ob das Spiel einem Weltuntergang gleichkommt, oder eher eine neue Ära für Brettspiele begründet? Diese Rezension wird es zeigen.

Zwei bis vier Spieler übernehmen in TZOLK’IN die Rolle eines Maya-Stammes. Es gilt die eigene Stadt mit Gebäuden und Kultstätten zu verschönern, die Wissenschaft voranzubringen, aber auch den Göttern zu huldigen. Dazu müssen die Spieler ihre Gesandten in die fünf großen Städte des Maya-Reiches schicken. Wer nach vier Zeitaltern die meisten Siegpunkte erringen konnte, gewinnt das Spiel.

Tzolkin_Thumb2Doch bevor es losgehen kann, muss erst einmal einiges vorbereitet werden. Zu Beginn muss der der Spielplan zusammengesetzt werden. Ist er aufgebaut, erkennt man auch schon das auffälligste Merkmal des Spieles – die Zahnräder. Um das große TZOLK’IN-Rad in der Mitte sind fünf kleinere Zahnräder angebracht. Diese repräsentieren die großen Städte der Maya-Zivilisation und bieten die Möglichkeit, Figuren darauf einzusetzen. Anschließend müssen die Monumente und Gebäude (Plättchen) auf dem Spielplan vorbereitet werden.

Danach wird der Mais auf das zentrale TZOLK’IN-Rad gelegt und die Spieler bekommen ihre Materialen. Dazu gehört eine Übersichtstafel, drei ihrer sechs Figuren und acht Holzscheiben, die auf die Punkteleiste, die Tempel und die Wissenschaftsleisten gelegt werden müssen. Jetzt bekommt jeder Spieler vier Plättchen mit Startmaterialen, von denen er sich zwei heraussucht und sich die entsprechenden Waren nimmt und seine Marker auf den vorgegebenen Leisten bewegt. Jetzt kann das Spiel beginnen.

Das Spiel geht über vier Zeitalter, welche aus einzelnen Runden bestehen. Am Ende jedes Zeitalters gilt es zunächst seine Leute zu ernähren. Dazu muss jeder Spieler zwei Mais pro Arbeiter abgeben. Anschließend gibt es eine Wertung der Tempel. Je nach Wertung gibt es Waren oder Punkte. Der Lohn für die Spieler entspricht der Position in den einzelnen Tempeln. Nach dem vierten Zeitalter erfolgt noch die Schlusswertung und danach endet das Spiel.

Nun aber zu den einzelnen Runden. In jeder Runde beginnt der Startspieler mit seinem Zug. Anschließend folgen die Mitspieler im Uhrzeigersinn. In seinem Zug stehen dem Spieler nur zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Entweder der Spieler setzt seine Figuren auf den Rädern ein oder nimmt Figuren von den Rädern und führt die entsprechenden Aktionen aus. Waren alle Spieler an der Reihe wird das Rad um eine Stufe weitergedreht. Dadurch „wandern“ die eingesetzten Figuren auf den Rädern zur nächsten Aktion weiter.

Tzolkin_Thumb5Um Figuren einsetzten zu können, muss der Spieler Mais abgeben. Dabei muss er zunächst Mais für das Feld abgeben, auf der die Figur eingesetzt wird. Dazu kommen noch Maiskosten, die je nach Anzahl der eingesetzten Figuren immer höher werden. Der Spieler hat die freie Auswahl, auf welches Rad er seine Figuren einsetzen möchte, aber er darf immer nur auf die niedrigste, freie Aktion einsetzen.

Beim Herunternehmen der Figuren, werden die Aktionen aktiviert. Dabei gibt es auf jedem Rad andere Möglichkeiten. In Palenque gibt es Holz und Mais. In Yaxchilan erhält man Baustoffe und Kristallschädel. Tikal bietet die Möglichkeit, die Wissenschaft voran zu bringen, Gebäude und Monumente zu bauen, sowie den Göttern zu opfern. Uxmal erlaubt es, neue Arbeiter zu erhalten und gegen die Abgabe von Mais weitere Aktionen zu nutzen. In Chichen Itza schließlich werden die Kristallschädel gegen Siegpunkte und Stufen in den Tempeln eingetauscht. Alle Aktionen im Detail zu erklären, würde an dieser Stelle jedoch zu weit führen.

Tzolkin_Thumb4Ein wenig näher wollen wir jedoch auf die Wissenschaft, die Tempel und die Gebäude/Monumente eingehen. Je nach Strategie können sich die Spieler in den verschiedenen Bereichen engagieren. In den Tempeln (drei an der Zahl) gilt es, mit seinem Marker möglichst weit nach oben zu gelangen. Dadurch erhält man in den Zwischenwertungen Siegpunkte und wertvolle Baustoffe.

Tzolkin_Thumb3Die Wissenschaft ermöglicht es den Spielern, sich in verschiedenen Bereichen des Spieles zu verbessern. Dabei können höhere Erträge auf den einzelnen Rädern erwirtschaftet und andere verbesserte Aktionen erreicht werden. Die eigene Wissenschaftsstufe wird durch das Tikal-Rad und einige Gebäude verbessert.

Tzolkin_Thumb6Die Gebäude bieten den Spielern gegen die Abgabe von Baustoffen verschiedenste Möglichkeiten. Farmen ernähren die Arbeiter, andere Gebäude ermöglichen den Aufstieg in den Tempeln oder der Wissenschaft. Die Monumente nehmen noch einmal eine ganz besondere Rolle ein. Sie bringen nur in der Schlusswertung Punkte. Die erreichten Punktzahlen entscheiden aber oft über Sieg und Niederlage und beeinflussen stark die eigene Strategie. So gibt es Monumente, die Punkte für die Tempel bringen, die Wissenschaft belohnen oder Siegpunkte für Gebäude einer bestimmten Farbe ausschütten.

TZOLK’IN – Der Maya-Kalender ist alles andere als der Untergang des Strategiespiels und es ist auch nicht nur ein Spiel mit Zahnrädern. TZOLK’IN ist eines der besten Strategiespiele des vergangenen Jahres. Nicht nur, dass es durch den Zahnrad-Mechanismus zum einen das Thema hervorragend transportieren kann. Die Zahnräder bieten auch einen völlig neuen Blick auf das Genre der Worker-Placement-Spiele. Darüber hinaus bietet das Spiel durch die unterschiedlichen Möglichkeiten und die in jeder Runde anders zusammengesetzten Monumente viele Möglichkeiten mit den Mechanismen zu spielen und immer wieder neue Strategien auszuprobieren. Dadurch entsteht ein enormer Wiederspielreiz. Wir können TZOLK’IN somit allen Strategen ans Herz legen. Denn so ein schönes, neuartiges und zugleich spannendes Spiel kommt nur recht selten auf den Markt.


Erscheinungsjahr: 2012
Verlag: Czech Games Edition, Heidelberger Spieleverlag
Autor: Daniele Tascini, Simone Luciani
Grafik & Illustration: Milan Vavron, Filip Murmak
Spieler: 2-4
Alter: ab 13 Jahre
Dauer: ca. 90 Minuten

 

TZOLK’IN – Der Maya Kalender
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