traexx

Lange Zeit haben wir kaum Spiele mit Folienstift gesehen. Jetzt tauchen die Schreibmittel wieder öfter auf. Das Autorenduo Benndorf Staupe nennt ihr neues Spiel Träxx und bringt es mit dieser Namensgebung nah an das ebenfalls von ihnen erfundene Qwixx heran. Mehr als die beiden X haben die Spiele aber nicht gemeinsam, denn Träxx kommt völlig ohne Würfel aus.

Was ist drin?

Ins Auge fallen zunächst die vier abwischbaren Spieltafeln und die zugehörigen Stifte. Fast spontan ist man versucht, gleich auszuprobieren, ob die Stifte malen und auch wieder sauber abwischbar sind. Ist der Versuch gelungen, fällt der Blick auf die 15 Karten, auf denen jeweils Sechsecke in verschiedenen Farben abgedruckt sind. 61 dieser Sechsecke bilden das Spielfeld auf unseren Folien.

Dieses wenige Spielmaterial soll uns nicht erschrecken. Schließlich hat uns ja das Spiel Qwixx, auf welches auch auf dem Schachteldeckel verwiesen wird, gezeigt, dass auch mit wenig Material viel Spaß möglich ist.

Wie geht Träxx?

20150611_204605_HDR-001Jeder bekommt eine abwischbare Tafel auf der Hexfelder in 6 verschiedenen Farben zu sehen sind. Auf einigen davon sind Siegpunkte – Zahlen abgedruckt. Die Tafeln unterscheiden sich durch verschiedene Startpunkte.

Jetzt wird in jeder Runde eine der 15 Karten aufgedeckt. Je nach gezogener Karte gilt es, im Spielverlauf möglichst alle 61 Hexfelder mit dem Stift zu verbinden. Dabei dürfen die Spieler nur an den beiden Enden der Linie ihre Verbindung fortsetzen. Es dürfen in jeder Runde immer nur die Felder, die auf der gezogenen Karte zu sehen sind, verwendet werden.

Wer als erster eine Zahl erreicht, bekommt den vollen Wert als Siegpunkte. Nachzügler bekommen nur die halbe Punktzahl. Wohl dem, der sich dabei nicht in eine Sackgasse manövriert, denn die Linie zu kreuzen oder ein Feld zwei Mal zu verwenden, ist nicht erlaubt.  Wenn alle Karten gespielt worden sind, ist das Spiel vorbei und es gibt Pluspunkte für die erreichten Zahlen und Minuspunkte für leere Felder.

Macht es Spass?

traexx-tafelDas Spiel kommt wirklich ohne Leerlauf aus, alle sind permanent im Einsatz. Teilweise wird mit Spannung auf die nächste Karte gewartet. Ob wohl die richtige Farbe kommt? Meistens grübelt man still vor sich hin, wie die Rundenkarte wohl am besten genutzt werden kann. Teilweise wird zu den Mitspielern gespickelt, wer wohl welcher hohen Zahl gefährlich nahe kommt.

Es gilt immer abzuwägen, ob man das Risiko eingehen will, schnell zu den punkteträchtigen Zahlen am Rand zu kommen oder in der sicheren Mitte zu bleiben, damit die nächste Karte auch optimal genutzt werden kann.

Aufpassen muss man dabei, nichts auf der Tafel zu verschmieren. Das betraf in den Testspielen vor allem Linkshänder und Kinder. Kinder ab 8 waren bei Träxx mit Feuereifer dabei. Auch wenn die meisten Entscheidungen bei ihnen aus dem Bauch heraus getroffen werden, sorgen sie doch für die eine oder andere Überraschung. Meistens sind sie hinter den hohen Zahlen her, was die vermeintlich überlegenen Älteren doch sehr unter Druck setzen kann. Hier merkt man, obwohl jeder nur mit seiner eigenen Tafel beschäftigt zu sein scheint, dass doch ein gewisser Grad an Interaktivität vorhanden ist.

Solo gehts auch: Im Solospiel wird die fehlende Interaktivität damit ausgeglichen, dass die Siegpunktzahlen nur in einer bestimmten Reihenfolge angesteuert werden dürfen, um Punkte zu bringen. dieser Umstand kann  ganz schön herausfordernd sein.

Fazit:

Hier haben wir es eindeutig mit einem Vertreter der Kategorie „Klasse statt Masse“bzw.“Wenig Material viel Spiel“ zu tun. Das Spiel ist schnell erklärt, auch Kinder, Wenigspieler oder Senioren haben es bisher auf Anhieb verstanden.

Es ist schnell gespielt, wenn man es bei einer Partie belässt. Als Kritikpunkte sehe ich nur die etwas kurze Anleitung und den geringen Kartenumfang. Die Regel hätte man ein wenig ansprechender gestalten können, z.B. ein größeres Format und ein wenig mehr Beispiele hätten hier gut getan. Ein paar mehr Karten, möglicherweise in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden,  hätten hier für noch mehr Abwechslung sorgen können. Vielleicht kommen die ja noch? Evtl. auch mit der einen oder anderen Sonderfunktion?

Zusammenfasend ist mit diesem „Bingo mit Malen zu Zahlen“ jedoch ein klasse, kleines, knackiges, kurzweiliges Spiel gelungen, was noch oft in allen möglichen Situationen auf den Tisch kommen wird.

Erscheinungsdatum:  2015
Verlag: Nürnberger Spielkartenverlag
Autor(en): Reinhard Staupe, Steffen Benndorf
Grafik: Oliver Freudenreich
Spieler: 1 – 4
Alter: ab 8 Jahre
Dauer:  ca. 15 min

Träxx
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0 Kommentare zu „Träxx

  • 19/08/2015 um 15:49 Uhr
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