tobago Tobago? Liegt das nicht bei Trinidad? Genau genommen liegt die Insel “Trinidad und Tobago” vor Venezuela im der südlichen Karibik und gilt seit jeher als Zufluchtsort für die Piraten der Weltmeere.  Dass dort einiges an Schätzen zu bergen ist versteht sich von selbst.

Das dachte sich wohl auch Spiele- Autor Bruce Allen und ließ sich das Brettspiel Tobago einfallen, bei dem es um des Aufspüren und Bergen von Schätzen geht.  Dafür werten die Spieler Hinweise aus, die sie auf (Schatz-) Karten erhalten und fahren mit ihrem Geländewagen zu der ermittelten Position auf dem Spielplan.

Dieser erweist sich in seiner Bauart nicht nur als sehr schön gestaltet, sondern auch als höchst flexibel, denn er besteht aus drei Teilen, deren Vorder- und Rückseite beliebig miteinander kombiniert werden können. Dadurch entstehen reichlich interessante Insellandschaften unf folglich variable Spielverläufe.

Das Spiel selbst ist ein Deduktionsspiel. Das heißt: Viele Möglichkeiten zur Lösung werden durch Ausspielen von Hinweiskarten auf immer weniger Möglichkeiten reduziert, bis eine eindeutige Zuordnung, der Fundort des Schatzes, entstanden ist.

Tobago_open Die Spieler ziehen also Karten mit Hinweisen wie: “Der Schatz liegt an einem Strand” oder “der Schatz befindet sich zwei Felder im Umkreis einer Hütte” usw. Diese Hinweise werden den vier gleichzeitig zu findenden Schätzen zugeordnet und auf dem Spielfeld ausgewertet. Zur besseren Übersicht können dazu Markierungssteine verwendet werden, die auf die möglichen Fundorte gelegt werden.

Die spielenden Schatzsucher werden je nach Aktivität pro Schatz reichlich entlohnt. Es ist daher von Vorteil, sich auf bestimmte Schätze zu fokussieren und darauf zu achten, dass diese in Reichweite des Geländewagens sind, damit sie schnell erreicht und geborgen werden können.

Die Verteilung des Schatzes funktioniert nach dem “last in – first out” – Prinzip: Derjenige Spieler, der zuletzt einen Hinweis gelegt hat, kann zuerst wählen, ob er eine zuvor aufgedeckte Goldkarte an sich nehmen will. Tut er dies, ist dies sein Anteil am Schatz. Alle weiteren Hinweisgeber folgen nun.

Das Spiel wäre wohl langweilig, wenn es nur um “Fundort ermitteln” und “Wettrennen zum Fundort” ginge, denn der “Ärger”- Faktor würde gänzlich fehlen. Was liegt da näher, als der Insel einen bzw. mehrere Flüche  unterzujubeln, die während der Verteilungsphase des Goldes ausgelöst werden und den erhofften Geldsegen zunichte machen können.

Schützen kann sich der Spieler nur mit einem geheimnisvollen Amulett. Jedes Mal, wenn ein Schatz gefunden wurde, bewegen sich die Statuen ein kleines Stück weiter und machen den Blick frei auf zuvor nicht sichtbare Amulette. Diese, einmal eingesammelt, sind  flexibel einsetzbare Utensilien, denn sie schützen vor einem Fluch, können aber auch auf andere Weise das Spiel beeinflussen.

Der Einsatz eines Amuletts kann beispielsweise eine zusätzliche Bewegung des Geländewagens bewirken, Fundstellen genauer bestimmen oder die Hinweiskarten austauschen. Dies ist zwar nie spielentscheidend, beschleunigt aber die Schatzsuche ein wenig.

Der Reiz von Tobago liegt eindeutig im permanenten “hier muss er sein” – “ da kann er nicht sein” und dem Wettlauf zur Fundstelle. Es macht gleichermaßen Spaß, als Erster einen Fundort bestimmen zu können, wie auch als Erster dort zu sein und den Schatz zu bergen. Dass bei der Verteilung des Schatzes dann andere auch belohnt werden, ist eigentlich nur zur Aufrechterhaltung der Spannung in der Schlusswertung wichtig. Wer allerdings wirklich reich werden will, muss sich schon einige taktische Finessen, z.B. den überlegten Einsatz der Amulette einfallen lassen.

Tobago ist im Jahr Design – Preis “Graf Ludo 2010” nominiert, der auf der “Modell-Hobby-Spiel” in Leipzig vergeben wird. Der Preis honoriert Spiele-Entwicklungen, die aufgrund ihres Designs und der Atmosphäre besonders herausragend sind.  Mit seinem intelligent und detailliert gestalteten Spielplan und der stimmigen Ausstattung hat Tobago diese Nominierung zweifellos ebenso verdient wie die Aufnahme in die Empfehlungsliste zum “Spiel des Jahres 2010”. Das Spiel sollte in keiner gut sortierten Sammlung fehlen.

Erscheinungsjahr: 2009
Autor/in: Bruce Allen
Grafik: Victor Boden
Verlag: Zoch
Anzahl Spieler: 2-4
Altersgruppe: ab 10 Jahre
Spieldauer: ca 60 min.

Kaufen bei:
Shop der Spiele-Akademie
Tobago
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