syllaDas alte Rom hatte die Res Publica, die Plebejer, den Senat, Korruption und Katastrophen. Bei Ystaris „Sylla“ von Autor Dominique Ehrhard sehen wir diese Elemente wieder und nehmen am Leben in der römischen Gesellschaft teil. Jeder Spieler versucht dabei, Macht und Einfluss im Römischen Reich und damit das Spiel zu gewinnen.

Das Hauptziel von Sylla ist es, Prestigepunkte zu sammeln. Diese bekommt man jedoch nur durch Erreichen einiger Zwischenziele, nämlich dem Erbauen wichtiger Infrastrukturgebäude, der Entwicklung der Volksstimmung in Bezug auf Bürgersinn, Gesundheit und Muße sowie dem Verhindern von Seuchen, Hungersnöten und anderen Krisen.

Gespielt wird in fünf Gesamtrunden, von denen wiederum jede in sieben Aktionen aufgeteilt ist. Dabei ist die erste, nämlich die Wahl des Konsuls, bereits von hoher Wichtigkeit, denn der Konsul genießt bei bestimmten Spielzügen Privilegien, z.B. was die Spielerreihenfolge betrifft. Konsul wird, wer in Summe die meisten Senatoren hat und das meiste Geld bietet.

Das Volk besteht aber gemeinhin nicht nur aus Senatoren, auch Miliz, Sklaven, Händler und Vestalin, einziger weiblicher Charakter, sind Mitglieder des öffentlichen Lebens. Die Spieler wählen denn auch in der nächsten Aktion, wen sie für sich arbeiten lassen. Jede Charakterkarte hat dabei eine andere Fähigkeit. Für die Endabrechnung ist noch das geheime Zeichen der verfolgten Christen, der Fisch, von Bedeutung. Einige Karten tragen dieses Symbol.

In Aktion drei geht um Verbesserung der eigenen Infrastruktur. Marktstände verbessern die Einnahmen, ein Acker mindert die Hungersnot, die Taverne hebt die Stimmung des Volkes usw. Die in begrenzter Anzahl angebotenen Gebäude müssen mit Farb- Punkten verschiedener Charakterkarten bezahlt werden. Diese Charaktere scheiden für den Rest der Runde aus der Wertung aus und können nicht mehr verwendet werden.

Aktion vier ist schnell abgewickelt. Die Spieler erhalten Geld aus der Staatskasse.

sylla1Das harmonisch demokratische Treiben wäre langweilig, gäbe es nicht hin und wieder kleine Katastrophen oder Unmut beim Volke. Besonders die Dekadenz (Verfall des guten Geschmacks) ist bei den Römern verbreitet und liegt neben ständig wechselnden Ereignissen permanent als offene Karte am Spielfeld aus. Aber selbst hier geht es demokratisch zu, denn die Mehrheitsverhältnisse bestimmen, welches negative Ereignis eintreten soll.

In Aktion 6 wird nun das Geld aus Aktion 4 gebraucht, denn nun müssen die Spieler entscheiden, ob sie ihr Geld zum Wohle des Volkes oder aus Eigeninteresse in Prestigepunkte umwandeln. Entscheiden sie gemeinsam für das Volk, hat dies den Bau eines dem Gemeinwohl dienenden Bauwerks zur Folge.

Als letzte Aktion am Ende jeder so gespielten Runde werden noch Hungersnot ( durch Abzug) und die Stimmungen des Volkes ausgewertet. Je nach Position der „Res Publica Marker“ können die Spieler hier weitere Prestigepunkte einsammeln. Ausnahme: Falls eine „Krise eingetreten ist, kann dies Abzüge bedeuten, falls ein Spieler sich nicht ausreichend um den von der Krise betroffenen Bereich gekümmert hat.

Nach insgesamt fünf Runden kommt es zu einer durch das Bauwerk „ Kirche“ ausgelösten Abschlusswertung, danach endet das Spiel. Sieger ist der Spieler mit den meisten Prestigepunkten.

Sylla weiß zu gefallen, da es unterschiedliche Spiel – Mechanismen gut verbindet Es gibt Biet- Aktionen, Abstimmungen und taktische Elemente beim Erweitern der eigenen Infrastruktur. Alles funktioniert und harmoniert gut.

Das Spiel ist für 3-4 Spieler ausgelegt. Wir haben das zunächst zu dritt, später aber dann auch mit der im Netz verfügbaren Regel für 2 Spieler zu zweit gespielt. Das ging ganz gut, wenn auch die Biet – Aktionen mit mehreren Spielern deutlich an Reiz gewinnen. Sehr gefallen hat uns die gut verständliche Spielregel mit einem kurzen und einem ausführlichen Teil.

Sylla
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