Sebastian Fitzek ist ein bekannter und erfolgreicher  Psycho-Thriller – Autor mit einer Affinität zu Brettspielen. Es entstand die Idee, ein Brettspiel auf Basis der Romanwelt von Fitzek zu entwickeln. Ein dem Spiel zugrunde liegendes Buch gibt es für das Spiel “Safehouse” allerdings nicht. Brettspiel-Autor Marco Teubner schafft es, die Idee in ein spannendes Brettspiel zu verpacken.

Das Spiel fällt durch ein interessantes äußeres Detail auf: Der Spielplan ist wie ein Buch gestaltet. Als Zeugen eines Verbrechens fliehen wir vor dem Verbrecher, der uns dicht auf den Fersen ist. Unsere Flucht führt uns durch verschiedene Räume, die jeweils als eine eigene Buchseite dargestellt sind.

Wir spielen Safehouse, ohne einen einzigen Roman von Fitzek zu kennen. Wir können Safehouse als reines Laufspiel spielen oder mit höherem Schwierigkeitsgrad zusätzlich mit einem Modul, das ein wenig an Cluedo erinnert. Darin ermitteln wir, was überhaupt vorgefallen ist. Also wer wurde wo mit welchem Gegenstand ermordet?

Aber kommen wir zum eigentlichen Spiel. Wir haben für einen Durchgang  genau 2 Minuten Zeit, um unseren Stein vorwärts zu bewegen. Nach Ablauf dieser Zeit bewegt sich der Täter ebenfalls nach vorne. Als Anzeige dient hier eine Sanduhr die nach zwei Minuten auf das nächste Feld gestellt und gedreht wird. Alternativ dazu kann man sich aus dem Netz einen kleinen Soundtrack laden, der nach den zwei Minuten einen Fanfarenton spielt. Wir haben beides gleichzeitig verwendet, um eine auditive und eine visuelle Kontrolle über die Zeit zu haben.

Um einen Raum erfolgreich verlassen zu können, müssen die Spieler Farbcodes mit Hilfe Ihrer Karten auslegen. schaffen sie es , die benötigten Farben einer Raumkarte so auszulegen, dass die Zahlenwerte immer mindestens gleich oder höher sind, dürfen sie die auf der Raumkarte aufgedruckte Anzahl von Schritten vorwärts gehen.

Da die Zeit begrenzt ist, müssen die Spieler sich gut absprechen und schnelle Entscheidungen treffen um die richtigen Farbcodes zusammen zu legen. Beim Nachziehen von Karten kann es vorkommen, dass eine Täterkarte gezogen wird, die den Täter vorangehen lässt.

Safehouse ist keineswegs ein Krimispiel, sondern ein schnelles Rennspiel, besser gesagt ein Fluchtspiel. Die Beklommenheit bei der Flucht vor dem Verbrecher wird sehr gut eingefangen. Dennoch ist es auch ohne das Zeitlimit schwer zu lösen, denn es kommt auf die passenden Karten und richtigen Entscheidungen an.

Das zusätzliche Aufdecken der Tat erhöht den Schwierigkeitsgrad, da dort Karten eingesetzt werden müssen, die evtl für die Flucht gebraucht werden. Zudem geschieht die Zuordnung eher per Zufall. Erst zum Schluss muss die Aufmerksamkeit auf echte Treffer gelegt werden. Wichtig zu wissen ist es, dass auf den niedrigeren Karten andere und weniger Lösungssymbole stehen als auf den Karten mit höheren Zahlen, ergo mit mehr möglichen Schritten.

Ich weiß nicht, ob der Veröffentlichung des Brettspiels „Safehouse“ eine Marketing- Aktion zur Verkaufsförderung der Bücher von Sebastian Fitzek sind oder ob die Idee zum Brettspiel unabhängig davon entstanden ist. Jedenfalls ist bei mir  nun auch das Interesse an den Büchern geweckt. Davon abgesehen ist das Spiel so stark und eigenständig, dass es einen festen Platz in den Regalen der Brettspiel-Fans haben wird. Fitzek, Autor Marco Teubner und der moses Verlag haben ganze Arbeit geleistet.

Ein Wort der Kritik sei abschließend zum Material erlaubt. Das Buch sieht in seiner Machart schick aus, erfüllt aber leider die Grundvoraussetzung eines Spielplans nicht richtig: Es muss flach auf dem Tisch liegen. Leider klappen die Buchseiten gern mal hoch, was aber mit ein paar den Spielplan beschwerenden Hilfsmitteln gelöst werden kann. Bei den Karten hat sich der Verlag aber offenbar verschätzt. Da die Karten ein wichtiges und auch stark beanspruchtes Element sind, sollten sie eine gewisse Stabilität aufweisen. Die beiliegenden Karten sind viel zu labil und dünn und sollten am besten sofort in Kartenhüllen eingepackt werden.

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Sebastian Fitzek – Safehouse
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