Jeder kennt sie aus Geschichten und Bildern. Sie symbolisieren einen Ort der Ruhe und Entspannung und lassen einem in eine Welt der Schönheit und Harmonie eintauchen. Gemeint sind die japanischen Gärten, welche uns das Spiel Samurai Gardener auch in die heimische Wohnstube bringen möchte. Ziel ist es, einen perfekt abgestimmten Garten zu bauen und dabei die Elemente Wasser, Stein, Holz und Erde in Einklang zu bringen.

 

 

Was steckt drin
Dem Spiel liegen insgesamt 64 Gartenkarten bei, welche jeweils in sechs Feldern die vier Basiselemente (Teich, Weg, Garten, Bodenmatte) in verschiedenen Anordnungen zeigen. Darüber hinaus gibt es eine Punktetafel und für jeden Spieler vier Markerkarten (im Spiel feature card genannt), eine Übersichtskarte Punktekarte und natürlich einen Spielstein.

Spielverlauf
Jeder Spieler erhält ein Set an Markerkarten, welches aus je einer Karte mit der Aufschrift Garden, Tatami, Path und Pond besteht. Nun werden so viele Basiskarten in die Tischmitte gelegt, wie Personen spielen. Der Startspieler muss einen typischen Ausruf der Samurai nachahmen, auf dessen Ende alle Spieler gleichzeitig so schnell wie möglich ihre Hand auf ihre Wunschkarte legen. Wer am schnellsten ist, darf sich die Karte nehmen, ansonsten muss man sich zügig für eine andere Karte entscheiden. Anschließend ist der Nächste Spieler der Startspieler.

Die neu erworbene Karte legt jeder an seinen Garten an. Dabei muss die Karte mindestens in einem Feld mit einer bestehenden Karte (außer zu Beginn) angrenzen. Weiterhin ist es erlaubt, mit der Karte Teile von anderen Karten zu überdecken, vorausgesetzt, man überdeckt keine wertbare Kartenreihe. Wertbar ist eine Kartenreihe, sobald 3 gleiche Felder, z.B. drei Teichfelder, in einer Reihe liegen. Der Spieler darf nun entscheiden, ob er dafür 1 Punkt erhalten möchte, er kann aber auch mit der Wertung warten. Wenn man nämlich eine Reihe bestehend aus vier oder fünf gleichen Feldern baut, erhält man dafür zwei bzw. sogar 4 Siegpunkte. Es ist zudem erlaubt, eine Reihe zu erweitern und dann nochmal zu werten. Sobald die Reihe jedoch aus mehr als fünf Felder besteht, geht man leer aus.
Aber Achtung: Man darf eine Reihe nur werten, wenn die entsprechende Markerkarte auf der Vorderseite liegt! Sobald man beispielsweise den Teich wertet, wird die Teich-Markerkarte umgedreht und ist aktuell nicht mehr wertbar. Erst wenn alle vier Markerkarten genutzt wurden, darf man sie alle wieder auf die Vorderseite drehen und erneut werten.

Spielende
Das Spiel endet, sobald ein Spieler mindestens 25 Punkte erzielt hat.

Fazit
Das Spieldesign von Samurai Gardener passt aufgrund seiner Schlichtheit gut zur Thematik und vermittelt dein Eindruck von Ruhe und Entspannung. Das Spielmaterial füllt sich sehr wertig an und kommt in einer schicken Verpackung daher. Die Idee mit dem Ruf ist ein netter Gag, aber wirkt unserer Meinung nach sehr aufgesetzt. Wer sich dabei albern vorkommt, kann auch bis drei zählen.

Was uns in unseren Testrunden jedoch nicht überzeugen konnte, ist der Auswahlmechanismus der Karten! Je nach Mitspieler kann das Auswählen der Karten sehr chaotisch und auch schmerzhaft sein, zumindest wenn man Spieler kennt, die ordentlich „draufhauen“. Das weitaus größere Problem ist jedoch die Fairness. Sobald man mindestens zu dritt spielt, kann man die Auswahlkarten nicht mehr so positionieren, dass jeder Spieler die gleiche Chance (Abstand zur Karte) hat.

Wenn dann noch Spieler mit kürzeren Armen und geringerer Reaktionszeit, beispielsweise Kinder, hinzukommen, hat man in deren Position meist keine Chance mehr, an seine Wunschkarte heranzukommen. Sicherlich kann man versuchen sich selbst etwas zu beherrschen, aber ganz ehrlich, wer schafft das bei einem Spiel, wo es ums Gewinnen geht?!


Wir selbst haben dieses Problem gelöst, indem der Startspieler sich immer zuerst eine Karte auswählen durfte, danach wurde im Uhrzeigersinn gewählt. Der Startspieler wechselt anschließend, sodass jeder die gleiche Chance hat. Damit nicht zu lange überlegt wird, sollte jedoch eine Bedenkzeit von maximal 10 Sekunden vereinbart werden. Das hat unserer Meinung nach gut funktioniert, nimmt dem Spiel jedoch auch den Pepp, da das Spiel eigentlich auf Gleichzeitigkeit setzt.

Das Anlegen und Basteln am eigenen Garten macht wiederum viel Spaß. Wer vorausschauend baut und sich gut überlegt, wann er welche Reihe wertet, kann in einer Runde viele Punkte erzielen. Wem die Standardregeln zu einfach sind, für den gibt es noch Zusatzregeln. Hierbei gibt es Extrapunkte, wenn in einer Runde gleichzeitig mehrere Reihen gewertet werden.

Für Spieler, die es etwas ruhiger angehen und ein entspanntes Legespiel suchen, werden mit Samurai Gardener sicherlich glücklich werden. Wer jedoch ein Spiel mit hohen Strategieanteil oder Action sucht, sollte sich woanders umschauen.

Name: Samurai Gardener
Spieler: 2-5
Alter: ab 10 Jahren
Dauer: 15 – 20 min
Autor(en): Hisashi Hayashi
Verlag: Osprey Games

Samurai Gardener
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