Zombies sind nur schwer totzukriegen. Das zählt nicht nur für die meist hungrigen Gesellen selbst, sondern auch für den Hype, der um Sie gemacht wird. Immer wieder erscheinen neue Filme, Serien, Comics und natürlich auch Spiele. Auch Zombicide ist (wie der Name schon vermuten lässt) ein typischer Vertreter dieses Genres.
Die Spieler übernehmen die Rolle von „Helden“ und müssen sich gemeinsam in verschiedenen Abenteuern beweisen. Dabei bedient sich Zombicide vieler typischer Klischees. So kann man sich als Sherrif, Landstreicher oder Cheerleaderin ins Getümmel stürzen. Auf den ersten Blick klingt das nicht verkehrt, aber eben auch bekannt. Was macht das Spiel besonders und lohnt es sich, einen Blick in ein weiters Zombiepiel zu wagen. Wir gehen der Sache jetzt einmal auf den Grund.
Was steckt drin?
Die große Schachtel ist rappelvoll mit Material. Schon an dieser Stelle muss man Zombicide ein Kompliment machen. Alle Komponenten sind hochwertig und hervorragend verpackt. Vor allem die Miniaturen verdienen besondere Beachtung. Man merkt ganz deutlich, dass Cool Mini Or Not professionell Miniaturen vertreibt. Alle Modelle sind sehr detailliert gestaltet und laden dazu ein, angemalt zu werden. Neben den Minis stecken noch Spielplantafeln, Charackterkarten, Karten für Ausrüstung und Zombies und einige Marker und Würfel bei. Wenn das Material so einen guten Eindruck macht, will man eigentlich nur noch eines – losspielen.
Wie funktionierts?
Bevor es losgehen kann, müssen sich die Spieler erst einmal für eines der zehn Szenarien entscheiden und den Spielplan entsprechend aufbauen. Dann werden die Charaktere gewählt. Jeder Charakter hat dabei besondere Eigenschaften und Entwicklungsstufen. Nachdem die Startausrüstung verteilt ist, kann es schon losgehen. In jedem Szenario gibt es andere Ziele. So müssen entweder bestimmte Objekte wie Benzin gefunden oder ein bestimmter Zielpunkt erreicht werden.
Zombicide wird rundenweise gespielt, bis entweder die Spieler oder die Zombies gewonnen haben. In jeder Runde agieren zunächst die Helden. Diese haben je nach Stufe zwei oder mehr mögliche Aktionen. Damit können sie sich bewegen, Türen öffnen, Räume durchsuchen oder natürlich die blassen Gestalten bekämpfen. Im Kampf wird ein einfacher Würfel-Mechanismus genutzt. Jede Waffe bietet eine Menge der Sechseiter. Damit muss der Spieler eine bestimmte Zahl werfen, um eine erfolgreiche Attacke auszuführen. Schafft es ein Held einen Zombie zu töten, bekommt er dafür Erfahrung. Diese ermöglicht es, im Laufe der Zeit neue Eigenschaften freizuschalten. Dadurch kann sich ein Held z. B. schneller bewegen oder besser kämpfen.
Waren alle Helden an der Reihe, sind die Zombies am Zug. Diese bekommen immer erste einmal Verstärkung. Dabei kommen immer wieder neue Schlurfer, schnelle Runner oder gar Monströsitäten ins Spiel. Diese haben natürlich Hunger und gehen somit mit Vorliebe auf die Helden los. Stehen sie mit einem Helden auf einem Feld, knabbern sie ein Stück aus ihm heraus. Dabei kann jeder Held nur zwei Treffer vertragen. Haben die Zombies keine Chance auf kulinarische Erlebnisse, schlurfen oder Rennen sie auf die Helden zu. Dann geht es in eine neue Runde.
Macht es Spaß?
Zombicide ist leicht erklärt und man kann schnell in die Spielwelt eintauchen. Dazu trägt auch das schön gestaltete Material und die Miniaturen bei. Die Athmosphäre ist wirklich wie in einem guten Zombiefilm. Die Szenarien werden ruckzuck von einer Horde der schlurfenden Gestalten überrannt und die Helden müssen gut zusammenarbeiten, um die Abenteuer zu bestehen. Viele kleine taktische Entscheidungen bestimmen das Wohl und Wehe des Teams. Soll man sich schnell vorwagen oder ist es doch besser ein paar mehr Zombies in Kauf nehmen, um Zeit für die Suche nach besserer Ausrüstung zu haben. Der Schwierigkeitsgrad ist bei auch hoch genug, um die Spieler auf jeden Fall zu fordern. Es fühlt sich immer so an, als würden die Zombies das Team einfach überrennen. Aber genau so muss es ja auch sein!
Fazit
Zombicide ist zwar keine völlig neue Offenbahrung des Genres, aber es macht einfach vieles richtig. Das Material ist spitze, die Szenarien spannend und die Regeln einfach. Was will man mehr? Wer also Lust auf ein neues Zombieabenteuer hat, kommt an Zombicide nicht vorbei.
Verlag: Cool Mini Or Not, Asmodee
Autor: Raphael Guiton, Jean-Baptiste Lullien, Nicolas Raoult
Spieler: 1 – 6
Alter: ab 13 Jahre
Dauer: ca. 60 Minuten
