Witches3In einem Land mit einem eigenen Skatgericht kann man wohl annehmen, dass sich Stichspiele dort einer besonderen Beliebtheit erfreuen. Das hat auch Ken Fisher und der der Verlag Amigo erkannt und so brachten sie 1996 das Spiel Wizard auf den Markt. Dieses Spiel begründete eine ganze Familie von Stichspielen, deren jüngsten Spross Witches wir heute in der Hand halten.

Gemeinsam mit Joe Andrews widmet sich Ken Fisher diesmal den bisher vernachlässigten weiblichen Hexen. In der Regel können wir sogar eine Geschichte über einen Konflikt vierer Hexen lesen, auf welchem dieses Spiel beruhen soll. Wir können diese Erzählung aber getrost beiseite lassen und uns auf das wesentliche konzentrieren – wie funktioniert es und macht es Spaß?

Was steckt drin?
In der kleinen, typischen Kartenspielbox stecken 60 Karten und ein Wertungsblock. Die Karten haben eine gute Qualität und sollten wohl viele Runden überstehen, ohne sich allzusehr abzunutzen. Die Illustrationen von Franz  Vohwinkel sind aber eher  Geschmacksache. Wer aber Fan der Illustration der bisherigen Wizard-Spiele, dem wird sie wohl gefallen. Aber viel wichtiger ist es ja aber, wie sich ein Spiel spielt!

Wie funktioniert’s
Witches1Im Kern ist Witches eine Variante des bekannten Spiels Hearts. Zu Beginn werden alle Karten verteilt und es werden so lange Stiche gespielt, bis alle Karten verteilt sind. Dabei gibt die erste Karte im Stich die Farbe vor, die bedient werden muss. Der Kniff bei diesem Spiel ist es, dass am Ende immer nur die roten Karten (hier die Goblins) gewertet werden. Jede rote Karte ist ein Punkt, wobei Punkte hier etwas negatives sind. Eine Ausnahme gibt es aber. Hat man alle roten Karten gesammelt, bekommen alle anderen Spieler die gesammelten Punkte und man selber ist fein raus.

Witches2Dieser Kernmechanismus wird bei Witches durch zwei Elemente erweitert. Mit den Zauberern sind noch Karten mit dem Wert „0“ im Spiel. Diese können auch gespielt werden, wenn man eigentlich bedienen müsste. Dadurch kann man sich den ein oder anderen schlechten Stich ersparen.

Das wesentliche Zusatzelement sind aber die namensgebenden Hexen und dazu noch die Pygmäenkönigin. All diese Karten haben eine Sondereigenschaft. So bringen die Wasserhexe und Pymäenkönigin gleich einmal fünf oder zehn Punkte ein. Diese Sonderpunkte verhindert die Lufthexe. Auch die Erdhexe ist hilfreich, da sie fünf von den eigenen gesammelten Punkte abzieht. Die Feuerhexe dagegen wirkt sich recht fatal aus, da sie gleich einmal alle gesammelten Punkte verdoppelt.

Auf diese Weise werden mehrere Runden gespielt, bis ein Spieler 70 Punkte erreicht. Dann gewinnt der Spieler mit den wenigsten Punkten.

Macht es Spaß?
Witches ist durch den bekannten Mechanismus schnell verstanden. Dennoch setzt es sich durch die Erweiterungen so vom Original ab, dass es sich lohnt, diese Variante einmal zu probieren. Man sollte aber keine zu große strategische Tiefe erwarten. Witches bleibt ein relativ einfaches und kurzweiliges Kartenspiel.

Fazit
Brauche ich Witches, wenn ich Wizard schon habe? Diese Frage kann man nicht so einfach beantworten. Wizard ist durch seinen Mechanismus doch ein ganzes Stück anders und etwas strategischer als Witches. Wer also ein kurzweiliges Kartenstichspiel mit einigen neuen Elementen sucht und etwas Abwechslung von Wizard braucht, sollte ruhig einmal eine Testrunde wagen. Wer aber die strategische Tiefe von Wizard schätzt und es eher noch strategischer haben möchte, sollte eher zu Wizard Extreme oder Tichu greifen, da Witches doch eher leichtgewichtiger ausfällt.


Verlag: Amigo Spiele
Autor: Ken Fisher & Joe Andrews
Spieler: 3-6
Alter: ab 10 Jahre
Dauer: ca. 45 Minuten

Witches
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