Wie Tetris und Minecraft in der Computerspielwelt gezeigt haben, liegt es in der Natur des Menschen, Blöcke zu kombinieren und aufeinander zu bauen. Auch in der Welt der Brettspiele kann man dieser Leidenschaft frönen. Eine Möglichkeit dazu bietet das Spiel Turmbauer von Matt Mette aus dem Kosmos-Verlag. In diesem Spiel versuchen zwei bis vier Spieler gemeinsam einen Turm zu bauen, aber es gilt am Schluss mit seiner Figur ganz oben zu sitzen. Aber Vorsicht – wer zu riskant baut riskiert den Einsturz des Turmes und damit die eigene Niederlage.

In der Schachtel stecken fünf Säckchen, welche das Spielmaterial für die Spieler enthalten. Jeder Spieler bekommt einen Satz von Bausteinen mit jeweils zwei Steinen aus eins bis sechs Würfeln, zwei Scheiben seiner Farbe und eine Spielfigur. Darüber hinaus steckt der Basisstein und zwei Würfel im letzten Säckchen. Zu Spielbeginn wird der Basisstein in die Mitte gelegt und die Spielfiguren werden um den Basisstein herum aufgestellt. Jetzt kann das Bauvorhaben auch schon angegangen werden.

Ist ein Spieler an der Reihe, muss er zunächst die beiden Würfel werfen. Die Augenzahlen geben an, welche Teile ein Spieler verbauen darf („2“ – Bauteil aus zwei Würfeln). Hat der Spieler einen Pasch geworfen, darf er sich das Bauteil aussuchen. Ist kein entsprechendes Teil im Vorrat des Spielers, muss er ein Teil aus dem Spiel nehmen und der nächste Spieler ist an der Reihe. Andernfalls geht es jetzt ans Bauen. Ein Teil muss immer an den bestehenden Turm angebaut werden und darf (außer in der ersten Runde) den Tisch nicht berühren.

Darüber hinaus muss darauf geachtet werden, dass sich im Turm immer ein Schachbrettmuster ergibt (Wechsel Farbwürfel und farbloser Würfel). Ein Überhang ist erlaubt, es darf aber nur ein Überhang von maximal einem Würfel sein. Jetzt darf der Spieler seine Figur bewegen. Eine Figur darf beliebig weit über Felder der eigenen Farbe und farblose Felder gezogen werden. Dabei dürfen auch Stufen von einem Würfel bestiegen werden. Felder der anderen Spielerfarben und Felder auf denen Figuren anderer Spieler stehen sind aber tabu.

Einige Ausnahmen von diesen Regeln, erlauben die beiden Holzscheiben jedes Spielers. Bei Abgabe einer Scheibe, darf man entweder das Bauteil frei wählen, beliebig viele Felder einer anderen Farbe für die Figurenbewegung nutzen oder eine Stufe von zwei Würfelhöhen nehmen. Das Spiel endet, wenn alle Spieler ihre Bauteile verbaut haben oder der Turm zusammengebrochen ist. Gewonnen hat, wer am höchsten sitzt (oder saß). Bei Gleichstand entscheidet die Anzahl der verbauten Teile.

Turmbauer fühlt sich ganz klar wie eine analoge Variante von Tetris an. Es geht allerdings weiter. Es verbindet Puzzle- , Geschicklichkeits- und Strategieelemente miteinander. In seinem Spielzug ist man immer gefordert: wo und wie baue ich ein Teil an? Bekomme ich das auch hin, ohne den Turm einzuwerfen und wie schaffe ich es, meine Figur ganz nach oben zu bauen? Aber auch das Glück durch die Würfel und die Interaktion mit den Mitspielern sind wichtige Elemente.

Turmbauer hat einen leichten Einstieg und trotzdem viele Möglichkeiten, das Spiel zu entwickeln. Es bleibt aber durch den Glücksfaktor immer genug Überraschung im Spiel. Das Material ist schön verpackt und hat eine gute Qualität. In unserem Exemplar war allerdings die schwarze Figur nicht entgratet und auch die Bausteine ließen sich beim ersten Auspacken nur schwer trennen. Turmbauer gliedert sich in die Familienspielreihe von Kosmos ein und bietet wieder eine neue Herausforderung. Wer also ein Geschicklichkeitsspiel sucht, das ein wenig mehr bietet, ist bei Turmbauer genau richtig.


Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: Kosmos
Autor: Matt Mette
Spieler: 2-4
Alter: ab 8 Jahre
Dauer: ca 45 Minuten

Turmbauer
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