trains-and-stationsVielleicht wäre der Titel “Trains and Dices” passender, denn Trains & Stations verbindet das Eisenbahnthema mit einem Würfelspiel. Stations kommen aber auch vor, denn ganz dem Eisenbahnmotto getreu müssen einzelne Städte – Bahnhöfe miteinander verbunden werden.

Bei Trains and Stations würfelt der Spieler einmal mit seinen zur Verfügung stehenden Würfeln. Manche der bis zu fünf Würfel dürfen geparkt werden, um sie in einer folgenden Runde zu werten. Andere unterliegen dem Zwang, nicht mehr geändert werden zu dürfen, beispielsweise das Symbol des gesperrten Zugs. Erscheinen von diesen drei im Würfelergebnis, treten die Eisenbahner in einen Streik, was negative Auswirkungen für den Spieler hat.

Wenn das Eisenbahn-Symbol gewürfelt wurde, dienen die Würfel als Gleismaterial und können auf einen Streckenabschnitt gelegt werden. Sollte dabei ein Streckenabschnitt komplettiert werden, wird dieser sofort gewertet und in Siegpunkte umgewandelt.

Aber die Würfel haben bekanntermaßen noch andere Seiten. Mit dem Geldsymbol können Münzen eingenommen werden, die für erneutes Würfeln wieder ausgegeben werden dürfen. Außerdem gibt es drei Gebäudearten, die errichtet werden dürfen, wenn drei gleiche Symbole der entsprechenden Gebäudeart gewürfelt wurden.

Wer Gebäude besitzt, kann nach Fertigstellung einer Strecke mit Warenkarten beliefert werden. Er erhält die Waren, die zu den Gebäuden passen. In der Endabrechnung wird festgestellt, wer die meisten Warenkarten einer Sorte besitzt, Dieser Spieler erhält Siegpunkte für die Mehrheit.

Zunächst stehen nur die Waren “Rinder” “Arbeiter” und “Kohle” zur Auswahl, später jedoch können diese Waren aufgewertet werden. Sobald eine Ware vergriffen ist, wird sie durch eine höherwertige Ware wie Silber, Nahrung oder Gold ersetzt.

Sollte der Fall der Aufwertung eintreffen, können die Spieler einmalig eine so genannte Spekulation durchführen. Dies zu tun kann für die Endabrechnung von großer Bedeutung sein, um bei Spielende wirklich die Mehrheit einer Warenart zu besitzen. Um eine Spekulation durchzuführen, tauschen die Spieler geheim alte gegen neue Waren im Wert 2:1. Danach geht das Spiel wie gewohnt weiter, bis alle Siegpunktekarten aufgebraucht sind. Nach Abschluss der vollen Runde endet dann das Spiel.

Zusätzlich zum Sammeln von Waren können die Spieler auch geheime Missionen erfüllen und so das Siegpunkte – Kontingent weiter ausbauen. Solche Machtkarten werden eingelöst, sobald die Bedingung der Karte erfüllt ist. Es können zum Beispiel in Anleihe an Zug um Zug Streckenverbindungen gewertet werden oder Warenwerte verbessert werden.

IMG_0252Trains and Stations hat Licht – und Schattenseiten. Wenn wir es als Würfelspiel verstehen und empfinden, ist es sehr unterhaltsam, den Wurf zu sehen und das Optimum aus ihm herauszuholen, Strecken zu vervollständigen, Bonuswürfel zu sammeln, Würfe zu wiederholen und über die Gebäude an Warenvermögen heran zu kommen. Je nach Würfelglück nimmt dies in jedem Spiel einen anderen Verlauf. Zudem reizen die kleinen farbigen Würfel dazu, in die Hand genommen und geworfen zu werden. Das alles ist in Ordnung und funktioniert gut, ohne zu langwierig zu wirken.

Der Aspekt „Eisenbahn“ ist leider nicht so ausgeprägt, wie wir es uns erhofft hatten. Die Umwandlung der Würfel in Schienenabschnitte ist nett, aber im Thema Eisenbahn steckt sicher mehr. Das Waren sammeln ist über die Gebäude mit den Strecken vernetzt, wirkt hier aber etwas aufgesetzt. Zudem ist es ungleich aufwendiger, über Warenvermögen zu gewinnen, als über banale Streckenverbindungen.

Zwei Dinge trüben unser Spielerlebnis deutlich. Wir fragen uns ernsthaft, warum die Gebäude so klein und kaum unterscheidbar gestaltet worden sind. Jedes Monopoly- Hotel würde hier einen besseren Job machen. Noch besser wären simple Holzhäuser in deutlich unterscheidbaren Farben. Hier sollte bei einer Wiederauflage des Spiels dringend nachgebessert werden.

Der zweite Mangel betrifft die Siegpunktekarten Bei 5 Spielern kann es vorkommen, dass bereits der aktive, das Spiel beendende Spieler nicht mehr genügend Siegpunktekarten bekommt, um die Abrechnung zu Ende zu führen. Einfache Lösung: Dem Spiel hätten neutrale Siegpunktekarten beiliegen können, die nach Ausgabe der letzten regulären Karte zum Einsatz kommen.

Wir würden Trains and Stations gern mögen. Das Spielprinzip selbst ist in Ordnung und schnell erklärt, die Spielzeit kurz, das Material, insbesondere die Würfel, ist bis auf den oben erwähnten Mangel okay. Wenn noch die Materialmängel korrigiert werden, bekommt es von uns eine zweite Chance.

 

Erscheinungsdatum:  2013
Verlag: Wizkids
Autor: Eric M. Lang
Spieler: 3 – 5
Alter: ab 14 Jahre laut Verlag, jedoch ohne Problem ab 8 Jahren spielbar. 
Dauer:  ca. 60 min

Trains & Stations
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