Concordia_thumb1Das römische Imperium beherrschte in seiner Zeit ein riesiges Imperium. Von den trockenen Wüsten Nordafrikas bis in das verregnete England reichten die römischen Straßen. Durch das gesamte Imperium trieben findige Römer Handel mit allerlei Gütern, um die Bedürfnisse der immer mehr wachsenden Metropole Rom zu decken. Mac Gertds übergibt zwei bis fünf Spielern in seinem Spiel Concordia das Schicksal einer römischen Familie und damit die Möglichkeit sich einen Namen zu machen.

Concordia ist eine Besonderheit für den PD Verlag. Das  Zentrum des Spieles ist kein Rondell, wie man es vielleicht erwartet hätte und die Zielgruppe des Spieles ist auch nicht wie sonst der Kreis der Vielspieler. Ob das Spiel trotz dieser Überraschungen überzeugen kann, schauen wir uns jetzt genauer an.

Concordia_thumb2In Concordia geht es darum, die eigenen Leute geschickt von Rom aus über das Imperium zu verteilen, um in den verschiedenen Provinzen Niederlassungen zu gründen. Diese produzieren wiederum Güter, die gegen Bares verkauft oder in den weiteren Ausbau des eigenen Handelsimperium investiert werden. Aber es gewinnt nicht der reichste Spieler, wie man es vielleicht erwartet hätte. In Rom hatte die Macht der Götter einen hohen Stellenwert. Auch in Concordia sind diese himmlischen Gestalten sehr wichtig. Das Ziel jedes Spielers ist es, sein Handeln so durchzuführen, wie es den Göttern gefällt. Wem das am besten gelungen ist, gewinnt das Spiel.

Das wichtigste Element des Spieles ist ein Deckbau-Mechanismus. Jeder Spieler bekommt am Beginn des Spieles ein Startset an Karten. Diese erlauben die Bewegung über den Spielplan, die Gründung von Niederlassungen, das Eintreiben von Erträgen, das Verkaufen von Gütern, u.s.w.. Es gibt aber auch die Möglichkeit neue Karten zu kaufen. Diese bieten ebenfalls zum Teil verbesserte Varianten und neue Möglichkeiten das Spiel zu steuern. Allerdings haben sie auch einen anderen Sinn. Nur über Karten ist es möglich, Punkte zu bekommen. Jede Karte ist einem der Götter im Spiel gewidmet. Jeder Gott verlangt eine bestimmte Bedingung, bevor er den Spieler mit Punkten belohnt. Jupiter zum Beispiel belohnt Spieler mit Niederlassungen in Tempelstätten mit je einem Punkt pro Niederlassung. Hat ein Spieler mehrere dieser Karten erhöht sich natürlich die Punktzahl pro Niederlassung in einer Tempelstadt. Nur eine Strategie, welche Spielweise und die passenden Götter verbindet, wird siegreich sein.

Concordia_thumb3Wie verläuft aber nun eine Partie Concordia? Zu Spielbeginn, muss erst einmal die passende Spielplanseite gewählt werden. Der Plan ist beidseitig bedruckt und zeigt neben einer Karte von Italien (zwei bis vier Spieler) einen Plan des gesamten Imperiums (drei bis fünf Spieler). Ist das erledigt, werden die Städte zufällig auf dem Spielplan verteilt. Jede Stadt zeigt das Gut das dort produziert wird (Ziegel, Getreide, Eisen, Wein, Tuch) und einen Tempel oder eine Statue. Anschließend bekommen die Spieler ihre Lager (Tableaus) mit Startgütern und Startgeld und stellen je einen Legionär und ein Boot nach Rom. Nachdem noch jeder Spieler seine Startkartenhand bekommen hat, kann es auch schon losgehen.

Ist ein Spieler an der Reihe, darf er eine Karte wählen und die entsprechende Aktion ausführen. Die Aktionen dienen der Bewegung über den Plan, das Platzieren von Niederlassungen, die Produktion in bestimmten Provinzen oder Niederlassungen, das Handeln mit Gütern im Lager, den Kauf neuer Karten oder die Nachahmung von gespielten Aktionen der anderen Spieler. Hat man keine sinnvoll spielbare Karte mehr auf der Hand, kann man auch mittels der Karte Tribun wieder alle Karten auf die Hand nehmen und bekommt zusätzlich noch etwas Kapital in die Kasse.

Das Spiel endet, wenn alle zusätzlichen Aktionskarten verkauft sind, oder ein Spieler es geschafft hat, all seine Niederlassungen zu platzieren. Anschließend werden die Götter auf den Karten der einzelnen Spieler ausgewertet und die Punkte gezählt. Wer es jetzt geschafft hat, die meißten Punkte zu erreichen, gewinnt das Spiel.

Concordia_thumb4Kann Concordia überzeugen? Uns hat es auf jeden Fall sehr gefallen. Besonders der Karten-Mechanismus ist interessant. Es ist ungemein wichtig, die eigenen Kartenkäufe auf die gewählte Strategie anzupassen. Dabei können die Karten, welche die passenden Gottheiten bieten leider nicht immer das, was man sich wünschen würde. Man steckt als Spieler also in einem dauernden Dilemma.

Es hat uns auch sehr überrascht, wie viel Tiefe in einem Spiel mit so einfachen Regeln stecken kann. Es ist definitiv möglich, verschiedene Wege zu gehen, man sollte aber auch immer ein Auge auf die Mitspieler haben, damit diese nicht immer die Götterkarten bekommen, die zu ihrem Plan passen. Aber nicht nur über die Karten auch durch die Ausbreitung auf dem Spielplan gibt es eine Menge an Interaktion zwischen den Spielern.

Wir können Concordia also allen wärmstens empfehlen, die ein einfaches Strategiespiel suchen, welches aber trotzdem durch genügend Tiefgang überzeugen kann.


Erscheinungsjahr: 2013
Verlag: PD Verlag, Heidelberger Spieleverlag
Autor: Mac Gerdts
Spieler: 2 – 5
Alter: ab 12 Jahre
Dauer: ca. 90 Minuten

Concordia
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