Ein Mädchen ging mal in den Wald,
ja in den grünen Wald.
Und als sie kam ins tiefe Tal
rief plötzlich eine Stimme: Halt!
Denn im Wald da sind die Räuber,
halli hallo die Räuber,
die war’n in sie verknallt.

Und als sie aus dem Wald raus kam,
da schlug ihr Herz vor Glück.
Drum sehnt sie sich zum Brombeerstrauch
und in den Wald zurück.
Denn im Wald da sind die Räuber,
halli hallo die Räuber,
die machen gern Musik.

Da rief ein wilder Räubersmann,
oh Mädchen werde mein.
Das Mädchen rief: Ich laß mich nicht
auf solche Sachen ein!
Laß uns lieber Brombeer’n pflücken,
ja lieber Brombeer’n pflücken,
ja das muß herrlich sein.

Und wenn du eine Schwiegermutter hast,
dann schick sie in den Wald
und setz sie auf den allerhöchsten Ast,
dann werden ihr die Füße kalt.
Denn im Wald da sind die Räuber,
halli hallo die Räuber,
die holen deine Schwiegermutter bald.


Im_Wald_da_sind_die_Raeuber__Cover__thumbKeine Angst – die Spiele-Akademie wird nicht zum Literaturblog, aber dieses Gedicht beschreibt in aller Kürze das Thema des Spieles „Im Wald da sind die Räuber“ von Mark „Krimsu“ Sienholz. In dem bei Krimsus Krimskramskiste erschienen Spiel führen die zwei bis vier Spielern ihre Räuberbanden auf einen Raubzug und versuchen, die erfolgreichste Bande zu werden.

In der Schachtel finden sich neben einem kleinen Spielplan zum Zählen der Punkte, eine Menge Sechseckplättchen, ein Leinensäckchen für die Beutechips, Pöppel, Holzmarker, Zusatzchips für die Räuber, einen Marker und einen Würfel für den Gardisten und ein Plättchen für das Mädchen. Also kurz gesagt, alles was für einen spaßigen Beutezug notwendig ist.

Zu Beginn des Spieles bekommt jeder Spieler seine beiden Räuberfiguren (oder drei im Spiel zu zweit), den Pöppel für das Zählen der Punkte (der postwendend auf die „0“ der Zählleiste gestellt wird) und die Zusatzchips seiner Farbe (je nach Spielerzahl jeweils zwei bis drei „Spitzbuben“ und „Krafttrunke“) und das Sechseckfeld mit dem Räuberlager seiner Bande.

Anschließend werden die drei Startfelder („S“ auf der Rückseite) in der Mitte des Spielfeldes aufgebaut. Diese zeigen den im Gedicht besungenen Brombeerbusch.  Weiterhin werden die übrigen Sechseckplättchen in vier Stapel zu je 12 Plättchen aufgeteilt. Drei der Stapel werden auf die dazugehörigen Felder des Spielplans gelegt. Der Letzte wird gleichmässig unter den Spielern aufgeteilt. Zu guter Letzt wird nun der Wald für den Beutezug vorbereitet. Dazu legen die Spieler reihum eines ihrer Sechseckplättchen (inklusive des Räuberlagers) an den wachsenden Wald an und bestücken es gegebenenfalls mit Beuteplättchen aus dem Leinensack (wann und warum bestückt wird folgt später). Ist alles aufgebaut kommen die Räuberfiguren in ihre Lager und der Spieler mit dem lautesten Räuberlachen beginnt. Also ver .. Har Har Har .. ren wir nicht länger und beginnen endlich das Spiel.

Im_Wald_da_sind_die_Raeuber__Spielmaterial__thumbDas Spiel läuft nun über drei Runden. In jeder Runde bekommen die Spieler mehr Aktionspunkte für ihre Räuber und jede Runde wird mit einer Wertung abgeschlossen. In einem Zug  zieht der Spieler ein Plättchen vom aktiven Stapel und legt es an den Wald an und bestückt es eventuell mit Beuteplättchen.

Anschließend kann er mit jedem seiner Räuber die je nach Runde zur Verfügung stehenden Aktionspunkte ausgeben. Dabei kostet ein Schritt einen Punkt (bewacht der Gardist ein Plättchen zwei). Auch das Aufnehmen eines Beuteplättchens kostet einen Punkt. Ziel ist es, die Beuteplättchen in das eigene Lager zu bringen, wo sie dann sicher sind.

Während dieser Bewegungsphase kann der Spieler auch seine Sonderplättchen einsetzen. Dabei bekommt er bei einem abgegebenen Krafttrunk noch einmal die vollen Aktionspunkte für einen Räuber. Mit Hilfe des Spitzbubens können zum Einen Plättchen um ein Plättchen verschoben oder von einem anderen Räuber stibitzt werden. Am Ende des Zuges darf der Spieler noch den Gardisten bewegen. Dazu wird der vierseitige Würfel geworfen und die Gardistenfigur auf kürzesten Wege zum Gardistenmarker bewegt. Die Schritte entsprechen der Zahl des Würfels plus der Rundennummer (also in Runde zwei bei einer gewürfelten eins (2+1) drei Schritte) Kommt er dabei an Räubern vorbei, müssen diese zurück in ihr Lager und lassen natürlich vor Schreck die Beute fallen.

Räuber, welche sich in einem Wirtshaus befinden (dazu muss der Spieler ohne Beute auf einem Wirtshausfeld stehen und es vorher ins Wirtshaus eingezogen sein) verbleiben auf dem Plättchen. Ist ein Stapel leer kommt es zur Wertung. Dabei gibt es Punkte für jede Sorte der Beuteplättchen (je mehr Beuteplättchen einer Sorte umso mehr) und Punkte für komplette Sets.

Nach der dritten Runde werden dazu noch die Werte der Wirtshäuser gezählt, welche von den Spielern besetzt werden (pro Wirtshaus nur ein Räuber). Welche Waldplättchen gibt es nun und wie kommt die Beute, das Mädchen und der Gardist ins Spiel? Jedes Plättchen zeigt entweder einen Weg, ein Wirtshaus, einen Bauernhof oder ein Jagdschloss.

Gardist:
Auf den ersten Bauernhof, welcher in der ersten Runde gelegt wird wird der Gardistenpöppel gelegt. Anschließend darf der Spieler bestimmen, zu welchem anderen Baurnhof der Gardist zieht. Auf diesen wird der Gardistenchip gelegt. Erreicht der Gardist sein Ziel, darf der Spieler, welcher gerade am Zug ist, das neue Ziel bestimmen.

Mädchen:
Der Mädchenchip wird auf das erste Wegeplättchen gelegt, welches in der ersten Runde auftaucht. Es wird genauso behandelt, wie ein Beutechip, allerdings muss es (wie es das Gedicht ja schon erwähnt) zum Brombeerbusch gebracht werden. Der Spieler der das schafft bekommt sofort drei Punkte. Das Mädchen kommt dann vom Plan und taucht auf dem nächsten gelegten Wegeplättchen wieder auf.

Beute:
Nun zum wichtigsten für einen Räuber. Die Beute kommt ins Spiel, wenn ein Bauernhof, Wirtshaus oder Jagdschloss gelegt wird (auch schon in der Aufbauphase). Dabei kann auf den Bauernhof ein Plättchen, muss auf das Wirtshaus ein Plättchen gelegt werden. Das Jagdschloss wird immer mit zwei Beuteplättchen bestückt. Die Beuteplättchen werden dabei immer blind aus dem Leinensäckchen gezogen.

Im Wald da sind die Räuber ist zu Allererst ein Legespiel und spielt sich durch den dynamisch wachsenden Wald immer wieder neu. Auch das Sammelelement mit den Räubern ist spannend und kann die Spieler durch den geschickten Wertungsmechanismus vor die eine oder andere Aufgabe stellen. Was aber ganz klar feststeht: das Spiel ist kein Strategiespiel und möchte es auch nicht sein. Es will die Spieler auf eine lockere Reise in den Räuberwald entführen und legt es über die Spitzbuben und den Gardisten auch ganz klar darauf an, dass sich die Spieler ein wenig ärgern.

Humor ist bei dem Spiel also ganz wichtig. Man sollte auch die eigenen Züge nicht bis ins Unermessliche optimieren, da dadurch der Spielfluss gebremst und damit auch die Lockerheit des Spieles verloren geht. Im Wald da sind die Räuber ist bei einem lockeren Spieleabend unter Freunden, oder bei einem Familienspieleabend zu empfehlen. Strategen sollten auch ob des großen Einflusses von Fortuna wohl eher zu einem anderen Spiel greifen. Alles in allem ist das erste Brettspiel aus dem Haus Krimsus Krimskramskiste aber dennoch ein räuberischer Spass.


Erscheinungsjahr: 2009
Autor/in: Mark „Krimsu“ Sienholz
Verlag: Krimsus Krimskramskiste
Anzahl Spieler: 2-4
Altersgruppe: ab 10 Jahre
Spieldauer: ca 60 Minuten
Im Wald da sind die Räuber

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