MysteryRummyJekyllHyde__Cover__thumbTrotz der vielen hundert Neuerscheinungen in jedem Jahr erfreuen sich Klassiker wie Schach, Skat oder Rommé steter Beliebtheit. Sie werden aber nicht nur gern gespielt, sondern dienen auch als Inspiration zu neuen Spielideen. So ist es auch bei Mystery Rummy geschehen. Mike Fitzgerald zitiert in seiner „Mystery Rummy“-Reihe die Grundprinzipien von Rommé. Verfeinert das Ganze aber noch mit neuen Ideen und kleidet die Spiele in ein thematisches Bett. Ob das funktioniert und vor allem Spass macht, wollen wir uns nun einmal genauer anschauen.

MysteryRummyJekyllHyde__Schachtel__thumbWie auch die Vorgänger nimmt sich der dritte Teil der Reihe eine Romanvorlage vor und verspielt sie. Diesmal dient die Geschichte um Dr. Jekyll und Mr. Hyde als Thema. Die zwei Spieler versuchen, die Details um den Fall zu klären und als bester Ermittler hervorzugehen. Die Spielbox präsentiert sich passend zum Thema in einer sehr schönen Buchkassette. Sie enthält die 66 Spielkarten in zwei eigens dafür vorgesehen Fächern. Die Karten sind etwas größer und dicker als „normale“ Spielkarten.

Die Spielvorbereitungen sind schnell getroffen. Die so genannte Doppelidentitätskarte (Jekyll auf der Vorder- und Hyde auf der Rückseite) wird mit der Jekyll-Seite nach oben bereit gelegt und die Spieler bekommen je eine Übersichtskarte, welche die Zug- und Wertungsregeln zeigt. Anschließend werden die Spielkarten gemischt und jeder Spieler bekommt zehn Handkarten. Die restlichen Karten werden als Stapel bereit gestellt. Dieser Stapel wird im Spielverlauf Fallakte genannt. Die oberste Karte wird umgedeckt und neben die Fallakte gelegt. Diese Karte bildet den offenen Ablagestapel und wird London genannt.

MysteryRummyJekyllHyde__Karten__thumbIn seinem Zug muss ein Spieler zunächst eine Karte nachziehen. Dabei darf er die oberste Karte der Fallakte oder aus London nehmen. Anschließend darf er Karten ausspielen. Dabei gibt es allerdings eine Besonderheit zu beachten. Es gibt Karten für Jekyll („J“ in der unteren linken Ecke), Karten für Hyde („H“ in der unteren linken Ecke) und Karten, welche für beide gelten („J/H“ in der unteren linken Ecke). Die ausgespielten Karten müssen zur Doppelidentität passen. Das bedeutet, liegt die Jekyll-Seite oben, darf man nur Jekyll-Karten legen und umgekehrt. Karten, welche für beide gelten, sind immer spielbar. Für das ausspielen gibt es folgende Möglichkeiten:

Meldung

Der Spieler legt drei oder mehr gleiche Karten vor sich aus. Damit macht er eine Meldung.

Ergänzung Hat man Karten auf der Hand, zu denen schon eine Meldung auf dem Tisch liegt (bei sich oder beim Mitspieler), darf man auch diese Karten vor sich auslegen.

Aktionskarte

Einmal in seinem Zug, darf der Spieler eine Aktionskarte spielen und den darauf abgedruckten Text ausführen. Es gibt dabei die Möglichkeit die Doppelidentität zu ändern (Trank), Karten nachzuziehen (Laboratorium) und die Änderung der Art (Jekyll oder Hyde) von ausliegenden Karten zu verändern (Verwandlung).

Am Ende seines Zuges muss der Spieler noch eine Karte nach London ablegen und der Mitspieler ist an der Reihe. Hat ein Spieler, nachdem er seinen Zug beendet hat, keine Handkarte mehr auf der Hand, endet die Runde und es kommt zur Wertung.

Die Wertung wird nach folgenden Regeln abgehandelt:

Übrige Handkarten Hat man noch Handkarten auf der Hand, nachdem die Runde beendet ist, zählen die Punkte auf der Karte (in der oberen rechten Ecke) als Minuspunkte.

Ausliegende Aktionskarten, Meldungen und Ergänzungen Die Punkte auf den Karten zählen als Pluspunkte. Karten, welche zur aktuellen Doppelidentität passen, werden verdoppelt, außer der Kartentext sagt etwas anderes.

Ausschluss

Hat es ein Spieler geschafft das Spiel zu beenden und alle Karten in dessen Auslage passen zur aktuellen Doppelidentität, kommt es zu einem Ausschluss. Das bedeutet, dass der Mitspieler bei dieser Wertung leer ausgeht. Er bekommt weder Plus- noch Minuspunkte.

So läuft das Spiel über mehrere Runden, bis einer der Spieler 100 Punkte erreicht und damit gewinnt.

Mystery Rummy schafft es, die einfachen Spielprinzipien aus Rommé in ein spannendes Spiel für zwei Spieler zu transportieren. Das gelingt vor allem durch die neuen Ideen. Die Doppelidentität und die Möglichkeiten in der Wertung (Ausschluss) sind dabei die Hauptfaktoren für die Spannung im Spiel. Es wird zwar dadurch kein Strategiekracher, aber gerade die einfachen Zugregeln in Verbindung mit den neuen Wertungsregeln sorgen für ein neues Spielgefühl.

Auch das Thema wird toll präsentiert. Die Spielkassette und die Karten sind hochwertig und schön illustriert. Ein kleines Manko haben wir allerdings bemerkt. Der Überblick über die Art der Karte (Jekyll oder Hyde) und die Punkte ist de facto nicht möglich, da immer eine der beiden Faktoren verdeckt ist. Auch Linkshänder müssen die Karten ein wenig anders aufstecken, da sonst wichtige Informationen verdeckt sind.

MysteryRummyJekyllHyde__KartenAufstecken1__thumb MysteryRummyJekyllHyde__KartenAufstecken2__thumb

Dieser Fakt ist aber nicht so schlimm, dass dadurch der Spielspaß zu lang getrübt bleibt. Für alle, die gern Rommé oder andere Kartenspiele spielen und zu zweit sind, ist Mystery Rummy eine klare Empfehlung. Wer gern  mit mehreren Mitspielern spielt, kann auch gern einen Blick in die anderen Fälle der Reihe riskieren. Wer sich darüber hinaus für die Geschichte von Dr. Jekyll und  Mr. Hyde interessiert, kann sich auch gern das kostenlose Hörbuch anhören.


Mystery Rummy Fall 3: Dr. Jekyll & Mr. Hyde

Spieler: 2

Alter: ab 8 Jahre

Dauer: ca. 30 Minuten

Autor(en): Mike Fitzgerald

Verlag: Pegasus Spiele

Erscheinungsjahr: 2010

Mystery Rummy Fall 3: Dr. Jekyll & Mr. Hyde
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