lumisIn Lumis wetteifern zwei Teams um den Sieg, welcher mit der Aufgabe einhergeht, einen durchgehenden Pfad aus Feuersteinen von der einen Seite des Spielplans zur anderen Seite zu errichten. Das klingt einfacher als gesagt, denn innerhalb des Teams ist es verboten, miteinander zu kommunizieren. Wohin der Pfad des Feuers führt, ist daher gelegentlich etwas merkwürdig und lässt verdutzte Blicke entstehen.

Was steckt drin
Wie bereits das Titelbild erahnen lässt, beinhaltet das Spiel eine große Menge kleiner Feuersteine (Plastikflammen in den Farben rot und gelb) und schwarzer Turmsteine, welcher zentraler Bestandteil von Lumis sind. Zudem liegen noch insgesamt 108 Spielkarten und ein großer Spielplan bei.

Spielvorbereitung
Die folgenden Erklärungen beziehen sich auf das Spiel mit 4 Personen. Unterschiedliche Regelungen für 2 Personen werden am Ende kurz vorgestellt. Der Spielplan wird in die Tischmitte gelegt und zeigt verschiedenfarbige Sechseckfelder, auf denen gebaut werden darf. Die Teams wählen eine der Lumis_Spielbrettbeiden Farben aus und nehmen sich den entsprechenden Kartensatz und die jeweiligen Feuersteine.

Vom Kartenstapel zieht nun jeder Spieler 5 Karten auf die Hand. Auch diese zeigen unterschiedliche Farben an, passend zu den Sechseckfeldern auf dem Spielplan. Die beiden Nachschubkarten jedes Teams werden offen auf den Spielplan gelegt.
Wer an der Reihe ist, darf eine der folgenden Aktionen durchführen:

a) Karten nachziehen
Die beiden Nachschubkarten können unterschiedliche Zahlen anzeigen. Auf der einen Karte ist eine 1 und eine 4 abgebildet, auf der anderen eine 2 und eine 3. Wer Karten nachziehen möchte, wählt eine der beiden Nachschubkarten aus, zieht die entsprechende Anzahl an Karten und dreht die Nachschubkarte danach um. Es gilt ein Handkartenlimit von 15 Karten zu beachten, ansonsten ist die Aktion nicht durchführbar.

b) Karten an Teampartner geben
Auch hier entscheidet man sich für eine der beiden Nachschubkarten und muss so viele Karten an seinen Mitspieler abgeben, wie die Zahl vorgibt. Anschließend wird die Nachschubkarte wieder umgedreht.

c) Einen Turm setzen
Der Spielplan weist verschiedenfarbige, sechseckige Felder auf. Türme dürfen dabei nur auf den großen Seckseckfeldern oder auf Feldern der eigenen Grundlinie errichtet werden. Ein Turm kann aus einer oder mehreren Ebenen bestehen. Lumis_FeuersteineUm ihn zu bauen, muss man entsprechend viele Karten der ausgewählten Feldfarbe (bei der Grundlinie beliebig) abgeben und setzt einen Feuerstein (Flamme) darauf.

Der Clou daran ist, dass man Türme des gegnerischen Teams überbauen kann. Dafür spielt man so viele Karten aus, wie der Turm anschließend hoch sein soll (mindestens eine Ebene höher). Der Feuerstein wird entfernt und durch einen eigenen ersetzt.

d) Eine Verbindung zwischen eigenen Türmen schließen
Zwischen zwei eigenen Türmen darf man einen Pfad aus Feuersteinen errichten. Die Feuersteine werden dazu auf die Spielplanfelder gesetzt, welche die Türme verbinden sollen. Für jedes Feld, dass man mit einem Feuerstein besetzt, muss man eine entsprechende Karte ausspielen. Auch muss der Pfad in einem Zug vollständig gebaut werden.

Und wäre es nicht schon schwierig genug, darf man nicht über gegnerische Feuersteine hinweg bauen, denn diese stellen eine Art unüberwindbare Mauer dar. Sobald Türme an einen Pfad angeschlossen sind, gelten diese als sicher und dürfen nicht mehr überbaut werden. Ein späterer Pfad darf an einem bereits ausliegenden Pfad beginnen und/oder enden.

Spielende
Das Team, dass einen bestehenden Pfad von der einen Grundlinie des Spielplans zur gegenüberliegenden vorweisen kann, hat das Spiel augenblicklich gewonnen.

2-Personen Variante
Das Spiel verläuft identisch zu den obigen Regeln, mit der Ausnahme, dass die Aktion Karten an Teampartner geben entfällt.

Fazit
Lumis ist, wie man es von Kosmos gewohnt ist, wunderschön gestaltet und allein die Illustration auf der Verpackung macht große Lust auf das Spiel. Vor allem die Türmchen mit aufgesteckten Feuersteinen sehen sehr schick aus und strahlen in den Farben rot und gelb.

Die Anleitung ist übersichtlich geschrieben und angenehm kurz gehalten, was einen Spielbeginn auch in unbekannter Spielrunde schnell ermöglicht. Lumis_SpielverlaufAls ich die Regeln jedoch das erste Mal las, bekam ich schon etwas Bauchweh, ob der Spielmechanismus funktionieren wird. Die Tatsache, dass man Verbindungen nicht überbauen darf und auch die Türme fortan als sicher gelten, bereiten große Probleme in der Praxis.

Je nachdem, wie beide Teams/Einzelspieler spielen, kann das Spiel nach ein paar Minuten enorm an Spannung verlieren. Das geht mitunter so weit, dass man das Spiel vorzeitig beenden möchte. Dazu reicht es schon, wenn der Gegner einem den Weg so verbaut hat, dass man kaum noch aus dieser misslichen Lage entkommen kann.

Klar, man könnte einfach um seinen Feuerpfad herum bauen, doch wem das nicht gleich sofort gelingt (passende Karten vorausgesetzt), wird vom Gegner meist noch mehr in die Enge getrieben. Das ist wirklich sehr schade und passiert einfach zu oft.

Die Teamspieler-Variante finde ich gewöhnungsbedürftig, da man sich nicht absprechen darf und ich mir unter einem Teamspiel doch etwas mehr Kommunikation vorstelle. Meistens weiß man nicht genau, was der nächste Spielzug bringen wird, da man keinen Einfluss auf den Spielzug der Gegner, aber auch des eigenen Mitspielers hat.

Das angegebene Alter ist plausibel, da aufgrund der einfachen Regeln auch jüngere Mitspieler keine Probleme haben sollten. Eventuell spielt sich hier Lumis auch ganz anders, da Kinder für bekanntlich anders denken als Erwachsene. Eine Runde ist mit 15-25 Minuten zudem recht kurz, besonders wenn man zu zweit spielt.

Insgesamt eine schwierige Entscheidung, ob sich ein Kauf lohnt. Das hängt auch ganz davon ab, wie man selbst die Teamspieler-Regel empfindet. Ich bin lebhafte und kommunikative Runden gewohnt, sodass mich Lumis, auch aufgrund der angesprochenen Probleme, nicht überzeugen konnte.

Name: Lumis
Erscheinungsjahr: 2015
Spieler: 2 oder 4
Alter: ab 10 Jahren
Dauer: 30 min
Autor(en): Stephen Glenn
Verlag: Kosmos

Lumis
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2 Kommentare zu „Lumis

  • 17/03/2016 um 20:13 Uhr
    Permalink

    Hi Lasse,
    das müsste man mal ausprobieren. Man könnte die Regel insofern erweitern, dass man diese Türme wieder überbauen kann und damit seine eigene Verbindung über den eroberten Turm fortsetzt. Die Frage ist, ob es in einen Hin und Her ausartet, weil dieser Turm dann stets Siegentscheidend ist.

  • 17/03/2016 um 19:30 Uhr
    Permalink

    Wie wäre es denn, wenn man auch Türme „überbauen“ könnte, die schon mit anderen Türmen verbunden sind, dafür dann aber noch weiter erhöhte Kosten zahlen müsste? Sozusagen als „letzten Ausweg“?

    Fiel mir gerade irgendwie ein, damit könnte man diese Deadlock-Situationen vielleicht beschränken, oder so.

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