Die „Beuteinsel“, so die wörtliche Übersetzung von Loot Island, lädt uns ein, auf ihr Schätze zu suchen. Wir segeln mit unserem Schiff immer rund um die Insel herum, um an verschiedenen Stellen vor Anker zu gehen und Schätze zu finden. Aber irgendetwas stimmt nicht. Flüche machen uns das Leben schwer .

Als Spielerfarbe wähle ich gelb, denn Prof. Matthias Gelby kommt mir in seinem Profil doch sehr bekannt vor. Jeder Spieler erhält also einen Charakter, auf den er direkt drei Fluchwürfel legt. Richtig verflucht ist man aber erst, wenn man im Spielverlauf 13 oder mehr solcher Fluchsteine gesammelt hat. Gemessen wird das aber erst kurz vor dem Spielende.

Warum spreche ich hier schon am Anfang über die Flüche? weil sie ein spielentscheidendes Element von Loot Island sind. Das Spiel selbst geht aber ganz anders. Die Schatzsuche wird über das Ausspielen von Schatzkarten an den Anlegestellen der Schiffe gesteuert. Sobald die Mindestzahl von sechs Karten an einer Anlegestelle ausliegen, kann diese gewertet werden. Natürlich dürfen die Karten nicht beliebig gespielt werden, sondern es müssen Zahlen in aufsteigender Reihenfolge gelegt werden. Manche Karten haben dabei Sonderfunktionen und dürfen diese Regel brechen, beispielsweise Joker.

Bei der Wertung einer Anlegestelle bekommen nun aber nur diejenigen Spieler etwas vom Kuchen ab, die ihren Kompass (der Spielerstein) an dieser Anlegestelle deponiert haben. Dabei spielt die Reihenfolge eine wichtige Rolle. Wer als erster an dieser Anlegestelle war, bekommt auch die erste Beutekarte. Und er bekommt Fluchsteine, falls einer der Schätze verflucht sein sollte.  Die Beutekarten sammelt er in bestimmten Kombinationen, die bei der Abschluss- Wertung eine Rolle zum Erringen von Siegpunkten spielen.

Damit ist das Spiel weitgehend beschreiben. Das Schiff wird in jeder Runde weitergeschoben, um neue Anlegestellen auszuweisen. Für ein wenig Kontrolle sorgen noch Inselkarten, die die Spieler einmal pro Runde durch Abgabe  von Handkarten kaufen können. Mit Ihnen können Flüche, Schiffsbewegung oder Positionen der Kompasse beeinflusst werden. Es gibt aber pro Runde auch immer ein bestimmtes Ereignis, dass sich erschwerend, manchmal negativ, auf den Spielverlauf auswirken kann, z. B. könnte es mehr Flüche und/oder weniger Beute geben.

So werden also 5 Runden gespielt, dann kommt es zum Fluch-Showdown. Die Heilerkarten werden jetzt aufgedeckt. Die Heiler bringen aber gar kein Heil, sondern ziehen uns das Geld aus der Tasche. Hier erweist es sich als vorteilhaft, möglichst wenig Fluchsteine gesammelt zu haben denn dann darf man als erster die am wenigsten schädliche Heilerkarte auswählen. Die Kosten der Heiler, werden von der Summe der gesamten Beute eines Spielers abgezogen. Das kann schon mal sehr weh tun, denn dadurch kann ein Spieler, der eigentlich das meiste Beute-Gold gesammelt hat, noch zurückfallen.

Loot Island ist ein Piratenspiel ohne Piraten. Es gibt ein Schiff, Schätze, Magie, Kompasse, Heiler nur eben keine Säbel wetzende Piraten. Die Mechanik des Anlegens an die Anlegestellen hat uns ganz gut gefallen. Etwas anders sieht es mit den Flüchen aus. Es hat uns durchaus gestört, dass es nur einen einzigen Zeitpunkt gibt, an dem die Flüche zur Wertung kommen, nämlich bei Spielende. Man muss also sein gesamtes Spiel eigentlich auf diesen Punkt ausrichten. Spielt man mit hohem Risiko, was die Flüche- Anzahl angeht, kann das in der Letzten Runde ins Auge gehen. Als Variante bietet uns die Anleitung aber zudem an, die Heilerkarten bereits zu Spielbeginn zu verteilen, um die manchmal unliebsame Überraschung einer sehr schädlichen Fluchkarte später nicht zu erleben.

Loor Island

Dass Loot Island insgesamt relativ viele Zufalls- Elemente hat, störte uns eigentlich nicht so sehr, denn wir hatten Spaß durch deftige Piratensprachen auch sehr unterhaltsame Interaktion. Für Analytiker ist das Spiel aber eventuell zu wenig kontrollierbar. Das Kennerspiel – Attribut, das Loot Island besitzt, ist daher ein sehr dünnes und bezieht sich hauptsächlich auf die nicht ganz triviale Abschlusswertung.  Das Spiel selbst ist nicht so anspruchsvoll, bietet aber durchaus Unterhaltungswert, insbesondere für Fans des Südsee-/Piraten-/ Schatzsucher –  Themas. 

Loot Island
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