just-in-time„Gerade noch rechtzeitig“, dass ist das Motto von „Just in Time“ von G. Burkhardt, welches optisch an „Tetris“ oder „Fits“ erinnern lässt. Die Aufgabe ist leicht: Jeder Spieler versucht verschieden geformte Spielsteine auf seiner Legetafel so zu platzieren, dass möglichst viele Punkte aus der Anordnung folgen. Dabei sollte man jedoch nicht trödeln und stets einen Plan B parat haben!

Spielmaterial
Der Inhalt des Spiels ist recht farbenfroh gestaltet. Neben den 13 Spielsteinen liegen dem Spiel so genannte Legetafeln bei. Diese sind mit witzigen Illustrationen versehen und geben dem Spiel ein modernes, verspieltes Aussehen. Des Weiteren liegen noch eine Punkteleiste, Aufgabenkarten und eine Sanduhr bei.

Spielmechanismus
Jeder Spieler nimmt sich zu Beginn einen Satz Spielsteine in einer Farbe. Dazu bekommt er noch die passenden Legetafeln, je 10 Stück pro Person. Die Punkteleiste wird in die Mitte des Tisches gelegt. Sie dient ausschließlich der Punktevergabe, was mit einem farbigen Stein demonstriert wird. Ziel des Spiels ist es, möglichst viele Punkte in den einzelnen Runden zu bekommen.

G. Burkhardt hat sich dazu ein besonderes System ausgedacht. Alle Personen spielen stets mit der gleichen Legetafel, welche ein Spieler zu Beginn jeder Runde auswählt. Damit diese schnell gefunden werden können, sind auf der Rückseite verschiedene Figuren abgebildet. Die Tafel zeigt außerdem an, mit welcher Aufgabenkarte (möglich sind die Stufen 3, 4 und 5) gespielt werden muss. Es wird eine beliebige Aufgabenkarte vom entsprechenden Stapel aufgedeckt. Sie gibt dabei an, welche Anzahl und welche Formen an Spielsteine jeder Spieler zu Verfügung hat. Eine aufgedruckte 4 bedeutet dabei, dass mit 4 Steinen gespielt wird, welche das explizit sind, gibt die Illustration der Karte an.

Just_in_Time_LegetafelDie Legetafel weist eine Grundform auf, in der die Steine „hinein gepuzzelt“ werden müssen. Dabei sind auf einigen Feldern Zahlen im Wert von 1 bis 9 abgebildet. Die Spieler müssen nun ihre Spielsteine so anordnen, dass alle Steine auslegt werden und die Begrenzung der Grundform eingehalten wird.

Um Punkte zu erzielen, sollten dabei möglichst viele Zahlenfelder nicht verdeckt werden. Hat ein Spieler seine Steine untergebracht, zählt er alle sichtbaren Zahlen zusammen und ruft diese laut in die Runde. Unmittelbar danach dreht er die Sanduhr um. Die anderen Spieler haben nun solange Zeit, wie die Sanduhr läuft und versuchen ihre Steine ebenfalls auf der Legetafel zu platzieren. Wer es schafft, ruft erneut seine Punktzahl in die Runde.

Aber Achtung: Eine bereits genannte Punktzahl darf nicht noch einmal gelegt werden! Wer dies in der restlichen Zeit nicht schafft oder nicht fertig wird, bekommt keine Punkte in dieser Runde. Alle übrigen Spieler ziehen ihren Spielstein um die genannte Zahl auf der Punkteleiste vor.

Extrastein
Hat ein Spieler auf der Punkteleiste mindestens 10 Punkte weniger als der Führende, darf er einen Extrastein verwenden. Dieser ist quadratisch und somit leichter zu verbauen. Er darf diesen bei der folgenden Runde gegen einen anderen Stein austauschen. Welchen Stein er tauschen möchte, darf er während des Puzzelns entscheiden.

Spielende
Nach 10 Runden endet Just in Time. Der Spieler, welcher insgesamt die meisten Punkte erreicht hat, gewinnt die Partie und gilt als Profi-Puzzler.

Fazit
Zu Beginn war ich etwas skeptisch. „Schon wieder ein Tetris ähnliches Spielprinzip“ dachte ich mir, doch diese Skepsis legte sich sehr schnell. Das Spiel ist mit seinem Material und seinen Spielsteinen gut in Szene gesetzt und der Mechanismus überzeugt mich. Die Illustration ist sehr verspielt gehalten. Das verleiht dem Spiel ein modernes und doch pfiffiges Aussehen. Insgesamt ist das Material gut verarbeitet, wobei ich mir doch etwas mehr Stabilität bei den Legekarten gewünscht hätte, Just_in_Time_Spielverlaufdies ist aber noch im akzeptablen Bereich.

Die Idee, dass man nicht nur seine Steine verbauen, sondern auch gewisse Felder freilassen muss, finde ich gut. Man könnte meinen, dass würde auf Dauer langweilig werden, doch dem ist nicht so. Insgesamt gibt es 10 verschiedene Legetafeln, welche entweder mit 3, 4 oder 5 Steinen gespielt werden.

Dadurch, dass man stets eine andere Aufgabenkarte ziehen muss, weiß man nie, mit welchen Spielsteinen man puzzelt. Es braucht erst ein paar Runden, bis man ein Gefühl für das Legen bekommt, doch mit der Zeit wird es immer besser. Es ist kaum möglich, die Spielsteine so zu legen, dass alle Zahlen sichtbar bleiben, das wäre aber auch langweilig. Vielmehr kommt es darauf an, überhaupt eine Zahl zu erreichen (was uns in den Testrunden aufgrund des Zeitdruckes nicht immer gelang) und gegebenenfalls Platzierung zu optimieren.

Mit zwei Personen kommt auch Spielspaß auf, doch ist der Zeitdruck wesentlich geringer, als bei vier Personen. Davon lebt jedoch das Spiel, weshalb ich das Spiel einer Runde mit mindestens 3 Personen empfehle. Just in Time liegt auch eine Soloversion bei, welche ich jedoch eher als Lückenfüller betrachte. Das Spiel wird ab einem Alter von 8 Jahren empfohlen. Die Basisregeln sind meiner Meinung nach dafür allerdings nicht geeignet, da Kinder noch kein so logisches Verständnis haben wie Erwachsene und von dem Zeitdruck vielleicht überfordert sind. Spielt man mit Kindern, würde ich die Sanduhr weglassen bzw. nur für die Erwachsenen in der Runde verbindlich machen. Ab ca. 12 Jahren können jedoch die normalen Regeln verwendet werden.

Dem Spiel wurden zudem auch zwei leere Extrabögen beigelegt. Das finde ich persönlich eine super Idee, denn so kann man selbst kreativ werden und eigene Grundformen entwickeln und sich austesten.

Was bleibt am Ende zu sagen? Just in Time ist ein unterhaltsames Familien- und Gelegenheitsspiel für zwischendurch. Es macht auch nach zwei mehreren Durchgängen noch Spaß und sorgt immer wieder für Nervenkitzel. Der Unterschied zu ähnlichen Spielen dieser Art ist zwar gering, dennoch weiß es zu überzeugen. Kleiner Tipp: Spielen Sie im Hintergrund die Melodie von Tetris ab. Das kommt bei Freunden super an und das Puzzeln macht gleich doppelt so viel Spaß 😉

Name: Just in Time
Spieler: 2 – 4
Alter: ab 8 Jahren
Dauer: ca. 30 – 45 min
Autor(en): Günter Burkhardt
Verlag: Ravensburger

Just in Time
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