speed-datingMarcel-André Casasola Merkle  ist nicht nur Spiele-Erfinder, sondern er lebt mit dem Zeitgeist und gehört zu den aktiven und anspruchsvollen deutschen Bloggern, Podcastern und Netzpolitikern. Mit dem Pseudonym “@Zeitweise” ist er zudem in der Twitter-Szene mit höchst interessanten Wortbeiträgen zu lesen.

Und er lebt in der Großstadt, wo man vielerorts ein sehr eigenartiges Paarungsverhalten beobachten kann, nämlich das Speed Dating, in dem die Kandidaten nur wenige Minuten Zeit haben, um den Aspiranten kennen zu lernen und die wesentlichen interessanten Merkmale festzustellen.

Dieses Motiv hat Merkle ein ein Spiel umgewandelt. Das Tolle ist: Man kann es auch  ohne irgendeine ernsthafte Dating- Absicht spielen. Die Spieler nämlich übernehmen zufällig gewählte Attribute und geben sich somit eine erfundene Identität, die dank ausgeklügelter und origineller Beschreibungen manchmal wirklich kurios sein kann.

Zugelost werden jedem Dating – Teilnehmer zunächst Name, Alter und Beruf.  Später erhalten die Spieler noch Interessen – Attribute aus verschiedenen Themengebieten. Für jedes Attribut sind im Spiel zahlreiche Plättchen zur Verfügung, die die Spieler auf einer kleinen Leiste vor sich ablegen.

In einem Zwiegespräch von 45 Sekunden muss nun der aktive Spieler Interviews mit den Mitspielern halten und sich so viele im Gespräch genannte Attribute wie möglich merken. 45 Sekunden sind kurz und es ist gar nicht so einfach, alle Eigenschaften innerhalb der Zeit genannt und vom Gegenüber erfahren zu haben. In einer Spielrunde führt der aktive Spieler diese Gespräche mit allen Mitspielern, die, wenn sie nicht an der Reihe sind, trotzdem aufmerksam zuhören sollten, um später Punkte sammeln zu können.

Nach Abschluss der Interviews sucht sich der aktive Spieler einen der Mitspieler als “Datingpartner” aus, nämlich denjenigen, mit dem er die meisten Gemeinsamkeiten zu haben glaubt oder deren Attribute – Kombination er sich am besten merken konnte. Alle anderen Spieler tippen derweil, wer wohl der auserwählte sein könnte und zeigen dies mit einem verdeckt ausgesuchten Spielerplättchen an.

Die Punktevergabe geizt dabei ein wenig, aber sie spielt sowieso nur eine Nebenrolle bei diesem Spiel. Zunächst bekommen alle Spieler, die auf den richtigen Dating-Partner gesetzt haben, einen Punkt. Das Dating-Paar selbst bekommt nur dann Punkte, wenn zumindest Name Alter und Beruf korrekt in Erinnerung geblieben sind. Danach sind nur gegenseitig richtig erratene Interessen aus denselben, farblich unterscheidbaren, Kategorien  punktefähig.

Speed Dating ist ein lebendiges und aufgewecktes Partyspiel mit hohem kommunikativen Charakter. Es eignet sich allerdings nicht für jede beliebige Spielrunde, lässt sich jedoch mit der richtigen Mischung aus offenen und etwas satirisch angehauchten Spielern sehr unterhaltsam gestalten. Auch mit Spielern, die sich (noch) nicht gegenseitig kennen, funktioniert das Spiel gut und dürfte als Opener mancher Spieleabende eine gute Wahl sein.  Ach ja, es besteht übrigens kein Zwang, mit dem gedateten Mitspieler eine feste Beziehung einzugehen.

Insidern empfehlen wir übrigens einen genaueren Blick auf das Cover der Schachtel von Speed Dating, die deutliche Ähnlichkeiten mit Persönlichkeiten der Spieleerfinder- Szene zeigen, in der Merkle gut vernetzt ist.

Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: Kosmos
Autorin: Marcel-André Casasola Merkle
Gestaltung: Agnes Lison
Spieler: 3-6
Alter: ab 12 – Jahre
Dauer: ca 45 Minuten

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