rattus Der Name des Spiels ist Programm. Die Ratten sind los. und wenn dies im mittelalterlichen Europa passiert, heißt es nichts anderes, als dass die Pest ausgebrochen ist. Der Wettkampf zwischen der überlebenden Bevölkerung  und den sich immer weiter ausbreitenden Pest- Ratten ist also das zentrale Thema des Spiels.

Der Spielplan zeigt eine Landkarte Europas, die in verschiedene Regionen aufgeteilt ist. Je nach Spielerzahl wird mit mehr oder weniger Regionen gespielt. In Rattus erhält jeder Spieler seine eigene Bevölkerung in Form von farbigen Würfeln. In jeder Runde kann er diese auf dem Spielplan verteilen und vermehren. Die Anzahl der Steine richtet sich dabei nach der Zahl der in der jeweiligen Region bereits vorhandenen Ratten, die in Form von verdeckten Plättchen bereits zu Spielbeginn ausgelegt wurden oder sich durch Bewegung der Pestfigur vermehren.

Die Pestfigur, also die Personifizierung der Seuche, sorgt für reichlich Veränderung der Spielsituation. In den zur Pestfigur benachbarten Regionen vermehren sich die Ratten proportional zu den bereits vorhandenen Ratten auf dem Feld der Pestfigur. Wenn dort auch Bevölkerung vorhanden ist, kommt es zum Ausbruch der Pest. In diesem Fall werden die Rattenplättchen umgedreht und ausgewertet. Die Bevölkerungsstruktur ändert sich dadurch, kann aber auch einen solchen Seuchenausbruch überstehen.

rattus-offen Auf diesen sich in jeder Spielrunde wiederholenden Ablauf des Bevölkerungswachstums und des Pestausbruchs können die Spieler mit den Ständekarten König, Ritter, Kaufmann, Bauer, Mönch und Hexe Einfluss nehmen. Je nach Charakter wird dadurch die Anzahl der Bevölkerung oder der Ratten vermehrt oder verringert oder anders beeinflusst.  Die Ständekarte König kann darüber hinaus Bevölkerung in die Burg aufnehmen, um sie vor der Pest nachhaltig zu schützen.

Die Ständekarten haben aber auch ihre Tücken. Zum Einen kommt es oft vor, dass bei Ausbruch der Pest der Besitzer einer oder mehrerer Ständekarten mehr Bevölkerung velriert als die Spieler ohne Ständekarten. zum Anderen kann man die Ständekarten, die man dem Mitspieler entwendet oder neu ins Spiel genommen hat, nicht einfach so loswerden. Der Verzicht auf die Charaktere kann also dem Spielergebnis gut tun, der allzu gierige Gebrauch derselben wirkt sich eher negativ aus.

Rattus besitzt einen interessanten Ausbreitungsmechanismus, der manchmal bedrückend wie eine Viruskrankheit wirkt. Der Ärgerfaktor ist dadurch (zumindest bei mir) klar höher, als der Freude- Faktor. Insofern ist der Spielverlauf immer von der Angst und Sorge um den Verlust seiner Bevölkerung bestimmt. Damit ist das Spielthema gut wiedergegeben und bringt Strategen auch einige Einflussmöglichkeiten.

Im 2- Spieler-Modus ist der Funke nicht so ganz übergesprungen, da man sich gut aus dem Weg gehen kann und kaum Konflikte entstehen. Mit mehr Spielern sind auch die Ständekarten etwas mehr im Umlauf, obwohl diese immer recht langsam in ihrer Wirkung erscheinen. Wir haben unsere Testrunden übrigens im Besucherzimmer eines Krankenhauses abgehalten. Die Pest ist nicht ausgebrochen 😉

Erscheinungsjahr: 2010
Verlag: Huch & Friends / White Goblin Games
Autor: Henrik und Åse Berg
Grafik: Alexandre Roche
Spieler: 2-4
Alter: ab 8 Jahre
Dauer: ca 45 Min

Rattus
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