firefly-brettspielFirefly – die Nennung dieses Namens lässt die Augen vieler Science Fiction Fans einerseits leuchten, aber andererseits auch feucht werden. Warum? Für alle die es nicht wissen: Firefly ist eine quasi schon legendäre Serie vom Regisseur Joss Whedon, der heutzutage den Avengers das Leben einhaucht. Das besondere an dieser Serie ist, dass sie erst berühmt wurde, nachdem Fox sie nach nur einer Staffel abgesetzt hat.

Der Ansturm der Fans wurde danach aber so groß, dass mit Serenity noch ein Film in die Kinos kam, der die Serie zum Abschluss brachte. Seither besteht nicht nur bei den Fans, sondern auch bei Regisseur und Darstellern der Wunsch, die Reise der Serenity irgendwann fortzusetzen. Um so schöner ist es jetzt, dass Gale Force Nine in Zusammenarbeit mit dem Heidelberger Spieleverlag uns die Möglichkeit gibt, uns in Firefly – das Spiel selbst aufzumachen, um den Abenteuern der Serienhelden nachzueifern.

Was steckt drin?
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Die übergroße Schachtel ist rappelvoll mit Material. Der Blickfang ist natürlich die große Karte des Serienuniversums und die darauf herumfliegenden Miniaturen. Dabei bekommt jeder natürlich eine eigene Firefly, aber auch der Allianzkreuzer und die Reaver sind mit von der Party.

Zusätzlich zur Miniatur gibt es noch ein Tableau zum eigenen Raumschiff. Daran werden Schiffsanabeuten angelegt und Fracht, Schmuggelware, Treibstoff und Ersatzteile darauf platziert. Aber was ist eine Schiff ohne Seine Crew. Diese findet sich auf vielen Karten. Diese sind thematisch verschiedenen Decks zu den verschiedenen Raumhäfen und Planeten aus der Serie zugeordnet. Und natürlich finden sich auch die Charaktere der Serie im Spiel. In den Decks gibt es aber auch allerhand hilfreiche Dinge, wie z. B. Waffen.

Firefly3Jetzt haben wir Crew und Schiff, aber wie sollen wir das alles finanzieren? Dafür braucht es natürlich Aufträge. Diese kommen von den bekannten Antagonisten der Serie, wie z. B. Patience oder Niska. Für jeden der Kontakte gibt es ein einzelnes Deck mit Auftragskarten. Auch das mit den Aufträgen hart verdiente Geld liegt dem Spiel in Papierform bei.

Es gibt noch eine ganze Menge mehr Karten und Marker, die wesentlichen Komponenten kennen wir aber jetzt. Bevor es endlich losgeht müssen wir leider noch eine Kritik an der Spielregel loswerden. Diese hat einige Lücken und Ungenauigkeiten, die wir erst einmal klären mussten, bevor es richtig losgehen konnte. Bei unseren Kollegen von Boardgamegeek findet man aber alles, was man so braucht. So, dann starten wir nun endlich die Triebwerke und machen uns auf ins Verse.

Wie funktioniert’s?
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Für jedes Spiel wird vor Beginn eine Story-Karte ausgewählt. Diese gibt eine Reihe von Zielen vor. Dabei geht es zum Beispiel darum, bestimmte Aufträge zu erfüllen oder eine bestimmte Menge Geld zu scheffeln. Nachdem jeder ein Schiff und einen Captain ausgewählt und seine Firefly platziert hat, geht es auch schon los. In jedem Zug darf jeder Spieler zwei Aktionen ausführen. Dabei hat er die Wahl aus den vier Möglichkeiten Fliegen, Handeln, Deals und Arbeit.

Mit „Fliegen“ bewegt man sich über die Karte. Dabei ist man entweder im Firefly7Schleichmodus oder mit Vollschub unterwegs. Will man schneller Reisen, muss man aber bei jeder Bewegung eine Karte aufdecken, welche immer wieder neue Überraschungen bereit hält. Durch „Handeln“ kommt man an neue Crew und Gegenstände. Ist man auf einem der bekannten Planeten wie Persephone oder Regina, darf man mit der Aktion „Deals“ Karten aus dem zugehörigen Deck kaufen.

Ist man dagegen am Planeten mit einem Kontakt (z. B. auf Ezra bei Niska) kann man sich Auftragskarten aus dem entsprechenden Deck nehmen. Mit „Arbeit“ kann man dann schließlich an den erhaltenen Aufträgen arbeiten. Dazu muss man zum Beispiel Güter von A nach B transportieren oder die Allianz provozieren. Für die Provokationen, die man auch aus der Serie nur zu gut kennt, gibt es wieder ein spezielles Deckt mit Karten, welche Aufgaben bereit halten.

Firefly4Für alle überraschenden Ereignisse, Provokationen und Aufträge wird ein einfaches Probensystem verwendet. Es ist entweder eine Probe auf Kampf, Technik oder Verhandlung. Für jede Probe zählen alle entsprechenden Symbole auf den Karten der Crew und dem Equipment und ein Würfelwurf. Schafft man so die geforderte Zahl, ist die Aufgabe erfüllt, ansonsten bedeutet das meistens Ärger oder Schlimmeres.

Macht es Spaß?
Firefly6Firefly fühlt sich im Grunde so an, wie die Serie. Man hat zwar immer seine Pläne, ist den Gegebenheiten aber gnadenlos ausgeliefert. Ständig kann es passieren, dass man vom Allianzkreuzer erwischt und ich all meine Schmuggelwaren verliere, die ich doch so dringend für den Auftrag von Niska brauche. Bekomme ich jetzt auch noch einen Steckbrief, sieht es für eines meiner Crewmitglieder ganz schlecht aus…

Man muss sich eben genau wie Mal und seine Crew mit der Welt arrangieren. Dabei gibt es immer wieder tolle Situationen und Geschichten, die aus dem Spielgeschehen erwachsen. Ist es ein Strategiespiel? Nein! Firefly ist weder fair ausbalanciert, noch wirklich planbar, aber genaus so kennt man es aus der Serie und man will es auch nicht anders haben.

Fazit
Firefly8Firefly fängt die Stimmung der Serie hervorragend ein und ist daher für Serienfans auf jeden Fall einen Blick wert. Für alle anderen zählt: wer Abenteuerspiele mag und sich damit anfreunden kann, dass einen das Schicksal manchmal ganz schön frustrieren kann, sollte doch einmal einen Probeflug wagen. Man kann Firefly – das Spiel auf jeden Fall mit gutem Popcornkino vergleichen.

 


Verlag: Gale Force Nine, Heidelberger Spieleverlag
Spieler: 1-4
Alter: ab 13 Jahre
Dauer: ca. 120 Minuten

Firefly – Das Spiel
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Ein Kommentar zu „Firefly – Das Spiel

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