expedition-sumatraTier-Safari im Dienste der Wissenschaft: In der Expedition Sumatra müssen die Spieler einige vor dem  Aussterben bedrohte Tierarten aus dem Dschungel retten und an die Zoos und Schutzreservate der zivilisierten Welt exportieren.

Die Spieler erhalten jeweils aus drei Teilen bestehende Schiffe mit Laderäumen, in denen die aus dem Wald transportierten Dschungelbewohner in extra vorgesehenen Käfigen verschifft werden. Pro belegter Ladezone erhalten die Spieler Siegpunkte. Bei vollständig belegten Schiffsteilen gibt es zudem Sonderpunkte.

Das Spielbrett bildet den sumatrischen Dschungel und erinnert in seinem Aufbau ein wenig an das verrückte Labyrinth, denn es werden Wegplättchen auf die vorgegebenen Felder gelegt, mit denen im Spielverlauf Pfade für die Transporter erzeugt werden sollen.

Im Gegensatz zum verrückten Labyrinth werden die zuvor zufällig bereitgelegten Plättchen aber nicht verschoben, sondern über ihre Kanten hinweg aufgedeckt. Dieser Mechanismus führt dazu, dass die Wege ein wenig unverhofft entstehen und noch nicht sofort in der zum Transport optimalen Form bereitliegen. Außerdem werden dadurch die Verstecke der Tiere aufgedeckt und Sonderaktionen ausgelöst.

expedition-sumatra-offenFür das Aufdecken und Drehen der Wegeplättchen,  für den Transporter der Tiere aus dem Dschungel und für das Manövrieren des Schiffs stehen jedem Spieler pro Runde vier Aktionen zur Verfügung. Anschließend werden in einer zweiten Rundenphase die am Spielplan anliegende Schiffe vorwärts bewegt.

Erreicht mindestens ein Schiff nach Umrundung des Dschungels wieder seinen Ausgangspunkt, endet das Spiel, falls nicht vorher der Nachziehstapel an Dschungelplättchen aufgebraucht ist oder die Laderäume eines Schiffes vollständig ausgebucht sind.

Um Wege zu bauen, kann ein aktiver Spieler das Plättchen aber auf seinem Platz liegend drehen und so eine Verbindung mit einer benachbarten Wegstrecke herstellen. Auf diese Weise entstehen kurze oder längere Pfade quer durch den Dschungel, die idealerweise vom Fundort eines Tieres direkt zum eigenen Schiff führen, damit die Transporter das Tier schnell in der Ladezone des Schiffs unterbringen können.

Die Tiere im Dschungel von Sumatra sind unterschiedlich groß und schwer, daher haben unsere Expeditionsteams zwei Transporter mit unterschiedlich großen Ladeflächen zur Verfügung. Im kleinen Transporter können Tiger, Orang-Utans und die sehr selten vorkommenden Muntjaks aufgeladen werden, während für Elefanten und Nashörner ein größeres Gefährt benötigt wird.

Wurde das Versteck eines Tieres aufgedeckt, beginnt der Transport-Wettlauf. Der Spieler, der als Erster am Fundort ankommt, kann das Tier in seinen Transporter laden und es zu seinem Schiff bringen. Gegnerische Spieler haben noch die Chance, das Tier aus dem Transporter zu stehlen, bevor es das Expeditions- Schiff erreicht.

Gewürzt ist das Spiel mit ein paar Sonderregeln, die beispielsweise durch aufgedeckte Plättchen ausgelöst werden. So gibt es Fallen, mit denen beliebige Tiere gefangen werden können, ein Fernglas, dass es einem Spieler möglich macht, unter zwei noch verdeckte Dschungelplättchen zu schauen und den Sturm, der sowohl den Dschungel als auch die Schiffsrouten ein wenig durcheinanderbringt.

Der mittlere Teil des Schiffes bildet eine etwas risikoreichere Schwarzmarkt – Zone. Tauchen während des Spiels Eingeborene (als aufgedeckte Plättchen) auf, holen diese sich ein oder mehrere Tiere aus dieser Ladezone  zurück, die von den Spielern dann also abgegeben werden müssen. Sollten  bei Spielende jedoch Tiere in dieser Ladezone vorhanden sein, können die Spieler hier Extrapunkte gewinnen. Insbesondere gilt dies für das bereits erwähnte Muntjak, denn es bringt in einer Schwarzmarkt- Ladezone ganze 5 Siegpunkte ein. Das Muntjak  gilt außerdem  als Joker und kann auf einem Schiff für jedes andere Tier eingesetzt werden, übernimmt dann aber deren Punktewert.

Expedition Sumatra besitzt eine ausgezeichnete Spielregel, die nach dem “Quick-Finder” – Prinzip aufgebaut ist. Die Anleitung ist so gefaltet, dass wichtige Regelbestandteile einfach wie bei einem Karteisystem aufgeklappt werden können. Das ist nicht nur praktisch, sondern auch sehr lobenswert. Die Regel ist dadurch sehr strukturiert aufgebaut und sie besitzt zudem eine klare, unmissverständliche Sprache.

Expedition Sumatra ist ein schön gestaltetes Spiel, das es versteht, uns ein wenig tropische Atmosphäre auf den Spieltisch zu zaubern. Grafisch und materialtechnisch ist das Spiel  exzellent umgesetzt. Was die Spieltiefe angeht, so gehört Expedition Sumatra nicht zu den komplexesten Spielen, was aber kein Nachteil ist, denn es spielt sich angenehm flüssig, ist gut ausbalanciert und eignet sich für eine sehr breite Zielgruppe vom Gelegenheitsspieler bis zum ambitionierten Vielspieler.

Erweiterungen und Varianten

Auf der Webseite des jungen Verlags Igramoon haben die Autoren Britta Stöckmann und Jens Jahnke inzwischen einige Erweiterungen und Varianten für das Spiel veröffentlicht. Um diese zu spielen, ist kein zusätzlicher Kauf von Spielmaterial notwendig. In der Variante Primbumi wird der Einfluss der Eingeborenen entschärft, indem eins der eingeborenen Plättchen wissentlich in den unteren Teil des Nachziehstapels eingebaut wird.

In der Mini- Erweiterung Pantai dreht sich alles um die Küstenregion, die Einfluss auf die Befahrbarkeit für den Tiertransporter nimmt. Die Mini-Erweiterung Alam hingegen misst der Flora des Dschungels Bedeutung zu und erleichtert oder erschwert die Bewegung.

Die Anleitungen für diese Mini-Erweiterungen können direkt von der Verlagsseite heruntergeladen werden: –>> www.igramoon.de

Erscheinungsjahr: 2010
Verlag: Igramoon
Autor: Britta Stöckmann und Jens Jahnke
Illustration: Mariusz Gandzel, Piotr Rorot, Anna W?odarska
Spieler: 2-4
Dauer: ca. 45 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren

Expedition Sumatra
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