el_paso Karamba! Die Kulisse von El Paso erinnert an alte Zeiten, in denen ein Western noch ein Western war und wegen seiner Schießerei – Szenen nicht sofort auf den Index gesetzt wurde. Die Winnetou – Generation weiß, dass ein Bandit kein freundlicher Zeitgenosse ist und meist dann erfolgreich flüchten konnte, wenn er es über die mexikanische Grenze schaffte.

EL Paso, das Eldorado für die gemeinen Räuber des wilden Westens. Hier können sie ihre Beute zu guten Preisen verhehlen. Die erwähnten Schießereien gibt es glücklicherweise im Brettspiel von Autor Stefan Dorra nicht. Stattdessen wird ausgewürfelt, ob und wann ein Sherriff zugegen ist, um noch anwesende Räuber in einer Stadt einzufangen.

Aber der Reihe nach: Holen wir zunächst Cowboyhüte und Maskierung aus dem Schrank und kleiden uns dem Spiel angemessen. Die Spieler sind Banditen und  müssen Städte plündern! Dazu steht ihnen ein Kontingent an Beute zur Verfügung, das mittels einer Beutekarte anvisiert werden kann. Alle Spieler legen in jeder Runde die Beutekarten gleichzeitig verdeckt aus, um später die Reihenfolge, in der die Beute verteilt wird, zu ermitteln.

Bevor aber die Karten umgedreht werden, fallen Schüsse, äh nein, die 5 Würfel. Der Würfelwurf offenbart einige Ereignisse, nämlich, ob es in der gerade zu plündernden Stadt erlaubt ist, den Saloon auszurauben oder Pferde zu stehlen. Und, viel wichtiger, ob genügend Sherriffs vor Ort sind, um die Banditen festzusetzen. jedes Mal, wenn ein Stern gewürfelt wird, darf dieser Würfel nicht weiter verwendet werden. Bei insgesamt 5 gewürfelten Sternen gehen die Spieler, die noch dabei sind, zu plündern, leer aus und müssen die bereits erhaltene Beute zurückgeben.

Dieser Vorgang wiederholt sich in den folgenden Städten immer so lange, bis entweder alle Spieler freiwillig die Stadt verlassen haben oder 5 Sherriffs erwürfelt wurden. Wer die Stadt freiwillig verlässt, bevor er gefangen wird, kann seine Beute zu Geld machen, indem er sie zu einem bestimmten Kurs eintauscht. Dabei kann man es sich zum Vorteil machen, bestimmte Beutegüter  besonders günstig einzutauschen, wenn sie in den jeweiligen Städten nicht per se vorhanden sind.

El Paso lebt von den Entscheidungen der Spieler. Diese müssen rechtzeitig erkennen, wann das Risiko, eine Stadt weiter zu plündern oder in die nächste Stadt zu flüchten, zu groß wird. Der Spannungsmoment liegt dabei zwischen der Risikobereitschaft und dem Würfelwurf. Das hat uns besonders gegen Ende zu argen Risiko – Plünderungen gebracht, allerdings auch deshalb, weil wir mit offenen Goldvorräten gespielt haben. Inzwischen empfiehlt selbst der Autor auf seiner Homepage, das eingetauschte Gold vor den Mitspielern zu verbergen.

Ein wenig mühsam fanden wir den Aufbau der Beutestücke in den zu plündernden Städten. Es mussten immer 20 Marken ausgelegt werden. Bei 2 Spielern war dies ein deutliches Überangebot. Wir empfehlen daher eine Anpassung der Beute auf die Spielerzahl.

Insgesamt ist EL Paso ein kurzweiliges, lebendiges Westernspiel mit Wiederholcharakter, leicht zu lernen, preisgünstig und grafisch schön aufgemacht.

Herstellerangaben:
Name: EL PASO
Spieler: 2-5
Alter: ab 10 Jahre
Dauer: 45 Minuten
Autor: Stefan Dorra
Verlag: Zoch

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Shop der Spiele-Akademie
EL PASO
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Ein Kommentar zu „EL PASO

  • 19/05/2010 um 20:36 Uhr
    Permalink

    El Paso ist im Jahr 2010 für den deutschen Lernspielpreis nominiert worden.

    Seit 2003 vergeben die Nachhilfeschule Studienkreis und Familienzeitschrift spielen und
    lernen jedes Jahr den Deutschen Lernspielpreis. Ziel des Preises ist, die Kultur des
    Lernspiels im deutschsprachigen Raum zu fördern und besonders gute Spiele
    herauszustellen. Spielerisches Lernen soll so einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht
    werden und einen höheren gesellschaftlichen Stellenwert bekommen. Die Initiatoren wollen
    auf diese Weise dazu beitragen, dass spielerisches Lernen als unverzichtbarer Baustein bei
    der Entwicklung von Kindern in allen Altersgruppen anerkannt wird und wollen dabei
    Orientierungshilfen geben. Der Preis will darüber hinaus Anerkennung und Anreiz sein für
    Bastler, Tüftler, Autoren und Verlage, die mit einfallsreichen und liebevoll gestalteten Spielen
    Lernziele mit Spielspaß verbinden.
    Weitere Informationen finden Sie auf http://www.deutscher-lernspielpreis.de.

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