das_geheimnis_der_abtei__cover__thumbIn einer einsamen Abtei an der Pilgerstraße nach Santiago de Compostela ist ein schrecklicher Mord geschehen. Es heißt er habe mit der geheimen Bibliothek zu tun. Ihr habt nun den Auftrag den Mörder zu finden und das Geheimnis der Abtei zu lüften Wer sich nun an „Der Name der Rose“ erinnert fühlt, liegt genau richtig. Das Spiel basiert auf dem Stoff des Romans, nutzt aber anders als das gleichnamige Spiel aus dem Verlag Ravensburger nicht die Buchlizenz.

Das von Bruno Faiduttti und Serge Laget entwickelte Spiel ist im Verlag Days of Wonder erschienen. Es besticht vor allen durch sein wunderschön illustriertes Material und die Ausstattung. Neben einem Spielplan, auf dem die verschiedenen Orte innerhalb der Abtei abgebildet sind, enthält das Spiel 6 Mönchsfiguren in den Spielerfarben, eine Menge an Karten, einen Block mit Verdächtigen, eine Spielerhilfe und ein kleines goldenes Glöckchen.

das_geheimnis_der_abtei__Spielmaterial__thumbVor Spielbeginn werden zunächst alle Karten vorbereitet. Die Bibliotheks-, Skriptorium- und Kryptakarten gemischt und bereit gelegt. Anschließend werden die Mönchskarten gemischt. Diese Karten zeigen jeweils einen der Mönche. Eine Karte wird unter den Spielplan gelegt. Dieser Mönch ist der Täter. Der Rest der Karten wird gleichmäßig unter den Spielern aufgeteilt. Der nicht teilbare Rest kommt ins Parliatorium. Nun bekommt jeder Mitspieler noch sein Blatt mit Verdächtigen und seine Spielerhilfe. Nachdem der Startspieler die Rundenkarten und das Glöckchen bekommen, jeder Spieler seinen Mönch in die Kapelle gestellt und die Würfel in den Beichtstühlen liegen, kann das Spiel beginnen.

Jeder Spieler darf  je nach Spieleranzahl 2 oder 3 Felder weit ziehen. Am Ende seiner Bewegung darf er die Sonderfunktion des Raumes, in dem er steht, nutzen, sofern dieser über eine verfügt. Folgende Möglichkeiten sind dabei gegeben:

Beichtstuhl:
Der aktive Spieler darf sich eine Karte vom Mönch dessen Farbe der Würfel im Beichtstuhl zeigt ansehen. Danach muss er den Würfel aber auf seine Farbe drehen.

Mönchszelle:
Steht ein Spieler in der Zelle eines anderen Mönches, darf er sich eine seiner Karten nehmen. Wird er allerdings vom Zellenbesitzer erwischt (der entsprechende Spieler zieht zu dem Spieler in der fremden Zelle), muss dieser Buße tun. Dabei wird er zurück in die Kapelle gestellt und muss eine Runde aussetzen.

Krypta/Bibliothek/Skriptorium:
Der Spieler darf eine entsprechende Karte ziehen und die Sonderaktion die darauf zu lesen ist je nach Karte entweder sofort oder beliebig ausführen.

Parliatorium:
Der aktive Spieler darf sich eine der überschüssigen Mönchskarten ziehen und einen anderen Spieler eine Frage stellen bei der er zwei Eigenschaften einschränken muss.  Der gefragte muss ihm eine entsprechende Karte zeigen, sofern er diese besitzt.

Capitulum:
Der Spieler darf einen Verdacht oder eine Anschuldigung äußern. Jedes zutreffende Indiz bringt am Spielende 2 Punkte. Jedes falsche kostet 1 Punkt. Eine richtige Anschuldigung bringt 4 eine falsche hingegen -2 Punkte.

das_geheimnis_der_abtei__Indizien__thumbEndet ein Spieler mit einem anderen Spieler auf einem Feld, darf er diesem eine Frage stellen. Der Gefragte muss allerdings nicht antworten. Gibt er allerdings Informationen preis, hat er das Recht auf eine Gegenfrage. Alle Fragen, welche mit „ja“ oder „nein“ beantwortet werden können sind zulässig. Um Mönche ausschließen zu können, kann man sich auf die Eigenschaften auf dem Blatt mit den Mönchen berufen. Jeder Mönch gehört einem Orden an, hat einen Rang, ist dick oder dünn, trägt Kapuze oder nicht und trägt Bart oder ist rasiert.

In jeder Runde ist jeder Spieler je nach Spieleranzahl bis zu viermal an der Reihe. Danach wird die Glocke zur Andacht geläutet, eine Aktionskarte verlesen und je nach Runde verschieden viele Karten im Uhrzeigersinn getauscht. Das Spiel läuft so lang, bis ein Spieler den Mörder beim Abt benennt. Gewonnen hat der Spieler, der über die beim Abt gemeldeten Indizien und die Anschuldigung die meisten Punkte erreicht.

Das Spiel entspricht im Grunde System von Cluedo. Allerdings bringt es eine Menge frischen Wind in das bekannte Spielprinzip. Durch die Aktionskarten wird man immer wieder überrascht. Auch die Möglichkeit einzelne Indizien zu benennen, kann den Sieg einbringen, da schon 2 richtige Indizien gleichwertig zu einer korrekten Anschuldigung sind. Ein weiteres Plus des Spieles ist sein Material. Man wird regelrecht in die Abtei versetzt. Die schön illustrierten Karten, die Mönchsfiguren und nicht zuletzt die Glocke bringen Flair ins Spiel. Es handelt sich ähnlich wie bei Cluedo um ein familientaugliches Spiel. Allerdings bietet Das Geheimnis der Abtei durch die Aktionskarten, die Sonderfähigkeiten der Räume und den Fragemechanismus einen wesentlich größeren Wiederspielreiz.

Das Geheimnis der Abtei ist ein Teil unserer Reihe zu Deduktions-, Logik- und Rätselspielen. Weitere Spiele der Reihe sind hier zu finden.


Name: Das Geheimnis der Abtei
Spieler: 3-6
Alter: ab 8 Jahre
Dauer: 45-60
Autor(en): Bruno Faidutti, Serge Laget
Verlag: Days of Wonder
Das Geheimnis der Abtei
Markiert in:     

Ein Kommentar zu „Das Geheimnis der Abtei

  • 22/02/2010 um 06:43 Uhr
    Permalink

    Noch ein kleiner Tipp für einen tollen Spieleabend mit dem „Geheimnis der Abtei“: Im Hintergrund der Originalsoundtrack zum Film „Der Name der Rose“ laufen lassen schafft eine unglaubliche Spielatmosphäre… 😉

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