bloodboundMit Blood Bound aus dem Heidelberger Spieleverlag nimmt uns Kalle Krenzer mit die Welt der Vampire. Im Schatten der Gesellschaft ringen zwei Vampirclans der Rose und der Bestie um die Vorherrschaft. Dabei ist jedes Mittel Recht. Durch List und Tücke versuchen die Clanmitglieder, den gegnerischen Clanführer zu finden und ihn auszuschalten. Doch auch die Menschen halten sich nicht aus den Geschäften der Vampire heraus und so schicken sie einen Inqusitor los, um dem Treiben ein Ende zu machen.

Doch bevor es losgehen kann, müssen einige Vorbereitungen getroffen werden. Zunächst werden die beiden Vampirclans zusammengestellt. Dazu werden je nach Spieleranzahl eine bestimmte Anzahl Vampire aus jedem Clan zufällig ausgewählt. Ist die Spieleranzahl ungerade, wird auch noch eine der beiden Inqusitorkarten eingemischt. Diese werden dann verdeckt an die Spieler verteilt.

Jetzt müssen noch alle Marker vorbereitet werden. Neben den drei Stapeln für die Loyalitätsmarker (Rose, Bestie, Unbekannt) müssen noch die Rangmarker vorbereitet werden. Diese werden in zwei Reihen von „1“ bis „9“ aufgebaut. Spielt der Inqisitor mit, muss auch dessen Rangmarker bereitgelegt werden. Jetzt erhält jeder Spieler noch eine Übersichtskarte und das Spiel kann losgehen.

BloodBound_thumb2Doch bevor wir starten, sollen hier noch die Karten erklärt werden. Auf jeder Vampirkarte, finden sich neben einem Bild noch drei wichtige Informationen. Dabei findet sich der Clan oben links, die Rang- und Loyalitätsinformation oben rechts und das Hinweissymbol unten links. Dabei ist zu beachten, dass das Hinweissymbol nicht mit dem Clan übereinstimmen muss.

Zu Beginn des Spieles werden erst einmal einige Informationen verteilt. Dazu verdeckt jeder Spieler seine Vampirkarte mit seiner Übersichtskarte, so dass nur das Hinweissymbol sichtbar ist. Dieses zeigt er seinem linken Nachbarn. Danach bekommt ein Spieler den Dolch und das Spiel beginnt.

Das Ziel des Spieles ist es, den gegnerischen Clanführer zu finden und auszuschalten. Der Führer eines Clans ist der Spieler mit der niedrigsten Rangzahl. Da die Verteilung der Charaktere immer wieder unterschiedlich ist, kann man nie genau sagen, wer der wahre Anführer ist. Um dieses Clanführer nun auszuschalten, muss er viermal Schaden durch einen Angriff nehmen. Doch wie funktioniert das jetzt?

Der Spieler mit dem Dolch ist immer der aktive Spieler. Er hat zwei Möglichkeiten – entweder er passt und gibt den Dolch an einen beliebigen Spieler weiter, oder er greift einen Spieler an. Der angegriffene Spieler verliert dann ein „Leben“ und muss einen Marker passend zu den Symbolen oben rechts auf seiner Karte vor sich legen. Dabei gibt es eine Besonderheit. Deckt ein Spieler seinen Rang auf, darf er seine Sonderfähigkeit ausführen. Hat ein Spieler schon alle drei Marker aufgedeckt und wird erneut angegriffen, ist er ausgeschaltet und das Spiel endet. Handelt es sich um den Clanführer, gewinnt das gegnerische Team. Ansonsten gewinnt der angegriffene Clan. Ist der Spieler noch nicht ausgeschaltet, bekommt er den Dolch und das Spiel geht weiter.

BloodBound_thumb3Doch ein wichtiges Element in den Kämpfen fehlt noch – die Intervention. Bei jedem Angriff, dürfen andere Spieler anbieten zu intervenieren und sich sozusagen dazwischen zu werfen. Dieses Angebot darf ein Spieler allerdings nur anbieten, wenn er seinen Rangmarker noch nicht aufgedeckt hat. Wird das Angebot angenommen, bekommt der intervenierende Spieler den Schaden. Dafür muss er aber seinen Rangmarker aufdecken. Jeder Spieler kann also nur einmal intervenieren. Anschließend bekommt er intervenierende Spieler den Dolch und das Spiel geht weiter.

Wie kommt jetzt aber der vorher benannte Inquisitor zum Einsatz. Dieser mischt sich mit unter die Vampire und genießt erst einmal keine Sonderbehandlung. Diese offenbahrt er erst, wenn er seinen Rangmarker aufdeckt. Dann darf er Fluchkarten verteilen. Dabei gibt es einen echten und je nach Spieleranzahl bis zu drei unechte Flüche. Das Ziel des Inqusitors ist es, dem Clanführer des Clans, der das Spiel gewinnt den echten Fluch zu geben. Gewinnt dieser Clan, gewinnt stattdessen der Inqusitor. Er bringt also nich erwas mehr Würze ins Spiel.

Blood Bound schlägt in die Kerbe von Spielen wie „Werwölfe“. Auch hier geht es darum durch Menschenkenntnis und eine kleine Intrige hier und da herauszufinden, welcher Spieler zum anderen Team gehört. Dazu kommt bei Blood Bound aber noch ein deduktives Element. Durch die Marker, die nach jedem Angriff umgedreht werden müssen, kann man darauf schließen, wer welchen Charakter spielt. Dadurch kann man Hinweise finden, wer zu welchem Team gehört und wer der potentielle Anführer ist.

Hat man eine Ahnung davon, gilt es geschickt anzugreifen, damit die Schergen des Anführers nicht durch Intervention dazwischen gehen. Es gibt also einen wichtigen Grund seinen Rangmarker möglichst lang geheim zu halten. Aber es gibt auch einen Anreiz, seinen Rangmarker aufzudecken, da man dann seine Sonderfähigkeit einsetzen kann, die das Spiel zum Teil sehr beeinflussen kann. Die Spieler stecken also in einem ständigem Dilemma. Ein weiterer großer Unterschied zu den „Werwölfen“ ist, dass es keine Spielereleminierung gibt. Sobald ein Spieler ausscheidet endet auch das Spiel. So sind alle Spieler immer am Spiel beteiligt und keiner muss warten, bis es zu Ende ist.

Wer also ein Spiel mit dem Flair von den „Werwölfen“, aber mit ein wenig mehr Deduktion und ohne Spielereleminierung sucht, sollte Blood Bound auf jeden Fall einmal anspielen.


Erscheinungsjahr: 2013
Verlag: Heidelberger Spieleverlag
Autor: Kalle Krenzer
Spieler: 6-12
Alter: ab 14 Jahre
Dauer: ca. 15  – 30 Minuten

Blood Bound
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