Als ich das erste Mal das Spiel „Bits“ in den Händen hielt, musste ich sofort an das altbekannte und geliebte Videospiel „Tetris“ denken, wo man vorgegebene Klötzchen geschickt in einer Reihe anordnen musste, um dafür Punkte zu erhalten. Dieses Prinzip wird in ähnlicher, aber doch völlig anderen Weise in dem neuen Spiel von Ravensburger Spiele aufgegriffen.
Öffnet man die großzügige Verpackung, findet man dort vier Spielrampen mit Spieltafeln, verschiedene Bau- und Aufgabenkarten und eine Menge farbiger Spielsteine. Positiv fiel mir vor allem sofort die kurze, bebilderte Anleitung auf, welche zum schnellen Spielbeginn einlädt. Bevor es aber soweit ist, sind noch ein paar Vorbereitungen zu treffen:
Jeder Spieler erhält eine Rampe mit aufgelegter Spieltafel, alle Spielsteine eines Sets (gleiche Symbole auf Oberseite) und einen neutralen (grauen) Stein. Des Weiteren werden die Aufgabenkarten nach der Nummer 1, 2 und 3 sortiert (eventuell auch 4) und gemischt an dem Spielrand gelegt, die Baukarten werden als verdeckter Stapel in die Tischmitte gestellt. Die 5 Startspielsteine/ -karten werden ebenfalls verdeckt in die Mitte gelegt.
Nun kann es auch schon losgehen 😉
Das Spiel verläuft über 3 bzw. 4 Durchgänge, wobei jeder Durchgang aus folgenden Phasen besteht:
1. Aufgabenkarte aufdecken
2. Startkarte ziehen und Startstein legen
3. Baukarten aufdecken und Spielsteine legen
Wer am Ende aller Durchgänge die meisten Punkte gesammelt hat, geht als Sieger hervor.
Zu allererst wird eine Aufgabenkarte aufgedeckt. In der ersten Runde ist dies die Karte mit der Nummer 1. Auf der Vorderseite sieht man jetzt, für welche Bauformen man Punkte bekommt. Die Spieler versuchen nun mit ihren Spielsteinen die abgebildete Form als einfarbige Fläche (Farbe in Durchgang 1 beliebig) zu bauen. Ist zum Beispiel ein Würfel aus 4 Feldern abgebildet, bekommt man für jeden Würfel, den man am Ende gebaut hat, zwei Pluspunkte. Baut man hingegen nicht die abgebildete Form, aber dafür eine beliebige einfarbige Form, bestehend aus genau vier zusammenhängenden Feldern, bekommt man dafür immerhin noch einen Punkt.
Nachdem sich alle Spieler die Aufgabenkarte angesehen haben, zieht jeder Spieler verdeckt eine Startkarte und nimmt sich den abgebildeten Spielstein aus der Tischmitte. Mit diesem Stein beginnt ihr die aktuelle Runde. Ihr dürft ihn beliebig auf eurer Spieltafel platzieren, das heißt ihr dürft die Spalte und Ausrichtung frei wählen. Allerdings muss er immer nach unten herunter gezogen werden, bis er am unteren Rand angekommen ist. Sobald ihr fertig seid, darf er weder gedreht noch verschoben werden. Wichtig, ihr dürft nie Lücken schließen, wenn diese von oben in gerader Linie nicht erreichbar sind!
In der 3. Phase deckt ein Spieler die oberste Baukarte auf. Jeder Spieler nimmt sich den entsprechenden Stein aus seinem Vorrat und verbaut ihn auf seiner Rampe. Dabei gelten dieselben Regeln wie zuvor beim Startstein. Es legen stets alle Mitspieler den gleichen Stein. Ausnahme ist der neutrale (graue) Stein. Er kann einmal pro Durchgang, anstelle des zu bauenden Steins, gelegt werden. Dieser Stein gehört zu keiner Farbfläche und zählt keine Punkte. Er hilft aber Farbflächen einzugrenzen.
Haben alle Spieler ihren Stein gelegt, deckt ein Spieler die nächste Baukarte auf und Phase 3 beginnt von vorn.
Sobald kein Spieler mehr einen Stein legen kann, endet der erste Durchgang. Jetzt werden die Punkte gezählt, die nach der Aufgabenkarte erzielt worden sind und auf ein Blatt Papier notiert. Ist dies geschehen, werden die Startsteine wieder in die Mitte des Tisches gelegt und jeder Spieler legt seine Spielsteine wieder neben seiner Rampe.
Nun beginnt der zweite Durchgang, in dem zusätzlich zur Aufgabenkarte 1 eine Aufgabenkarte der Nummer 2 aufgedeckt wird.
Im zweiten Durchgang kann man also weitere Punkte machen, indem man die entsprechende Figur baut, wobei dieses Mal allerdings die genaue Farbe festgelegt ist. In Runde 3 gilt zu den ersten beiden Karten noch eine dritte Karte. Dieses Mal bekommt der Mitspieler aber Minuspunkte, wenn er eine dieser Formen baut.
Nach allen 3 Durchgängen, werden die Punktzahlen addiert. Der Spieler, dem es gelungen ist die meisten Punkte zu erzielen, ist Gewinner von „Bits“ und wird zum Sieger gekürt.
Wem das noch zu einfach ist, kann noch mit einer zusätzlichen, vierten Runde spielen. Dabei wird nach der 3. Runde noch die Aufgabenkarte 4 aufgedeckt, auf der sich eine besonders schwere Figur befindet.
Ich bin von „Bits“ positiv überrascht. Man könnte denken, dass Spiel wirke eintönig und langweilig, aber dem ist definitiv nicht so. Es bietet viele strategische Möglichkeiten. Ständig muss man vorausplanen, um die Figuren zu bauen. Natürlich spielt der Zufall eine enorm große Rolle, aber gerade das macht „Bits“ so interessant, man weiß nie, welcher Stein als nächster aufgedeckt wird.
Es wird zwar kein Spiel sein, welches man mehrere Stunden hintereinander spielt, aber dafür ist es auch nicht konzipiert. Es ist ein schönes Spiel für zwischendurch und lockert die Atmosphäre gekonnt auf. Aufgrund der einfachen Regeln/ des Mechanismus kann es auch Familien empfohlen werden. Die beiliegende Solovariante funktioniert ebenfalls ganz gut, allerdings macht es allein nicht so viel Spaß als mit seinen Freunden. Am Ende bleibt nur noch zu sagen: Bits – ein steinstarkes Spielevergnügen.
Name: Bits
Spieler: 1 – 4
Alter: ab 8 Jahre
Dauer: ca. 30 – 45 Minuten
Empfehlung: Strategen, Familien
Autor(en): Reiner Knizia
Verlag: Ravensburger Spiele
