In Cadwallon, der Haupstadt von Arcana ist mächtig was los. Vier Gilden streiten um die Vormachtstellung in der Stadt. Sie versuchen Agenten anzuwerben, Relikte zu erbeuten und Orte zu kontrollieren. Damien Desnous hat uns den Spielern im Kartenspiel aus dem Pegasus Verlag die Rolle angedacht, diese zänkigen Gilden zu führen und es den Mitspielern möglichst schwer zu machen.

Zu Spielbeginn bekommt jeder Spieler das Deck seiner Gilde (Gilde der Klingen, Fährleute, Gilde der Diebe, Gilde der Wucherer) und der Marktbereich wird je nach Spielerzahl aufgebaut. Dazu werden Stapel zu je 12 Karten vorbereitet. Die Stapel direkt vor den Spielern bilden dabei den persönlichen und der Stapel in der Mitte den allgemeinen Markt. Dieser enthält auch die Karte für das Spielende. Alle Karten haben einen Namen, einen zugeordneten Bezirk, einen Typ, vier so genannte Arcanumwerte (militärische, politische, spirituelle, finanzielle Macht) und einen Siegpunktwert. Einer dieser Werte ist golden. Folgende Kartentypen sind im Spiel enthalten:

Agenten: Diese Karten werden genutzt, um andere Karten zu erobern.

Relikte: Diese Karten können gemeinsam mit einem Agenten genutzt werden, um eine Agentenkarte durch Bestechung zu erobern

Orte: Diese Karten erlauben dem Spieler besondere Aktionen.

 

In einer Runde zieht zunächst jeder Spieler vier Handkarten. Reihum können die Spieler jeweils eine Karte nutzen, um eine offene Karte eines Markstandes zu erobern. Karten am persönlichen Märkten können verdeckt abgelegt werden. Am allgemeinen  Markt und den Märkten der Mitspieler offen abgelegt werden. Wurden alle Karten gespielt oder abgelegt, werden alle Karten an den Märkten aufgedeckt und ausgewertet. Übertrifft ein Spieler mit seinen Karten den goldenen Arcanumwert der Marktkarte, hat er diese erobert. Anschließend werden alle eroberten und gespielten Karten auf den Ablagestapel gelegt. Nachdem neue Marktkarten aufgedeckt wurden und beginnt die nächste Runde.

Diesen Spielrhythmus wird zum einen durch die Sondeaktionen der Orte und das Erpressen von Agenten unterbrochen. Auch in Cadwallon regiert das Geld die Welt. Liegt neben einem Agenten auf einem Markt eine Agentenkarte und der Spieler hat eine Reliktkarte auf der Hand, kann er die Erpessung versuchen. Übertrifft die Summe aus dem Arcanumwert des Agenten  und des Goldwertes des Reliktes übertrifft den Goldwert des zu erobernden Agenten, gilt er als bestochen. Der Spieler bekommt die Agentenkarte und legt sie samt Agent und Relikt auf den Ablagestapel. Auch alle anderen Spieler räumen den Markt und es wird eine neue Karte aufgedeckt.

So läuft das Spiel, bis die Spielendekarte vom allgemeinen Markt aufgedeckt wird. Danach folgt die letzte Runde. Im Anschluss werden alle Kartenpunkte addiert. Der Spieler mit der höchsten Punktzahl beherrscht Cadwallon  und gewinnt damit das Spiel.

Im erweiterten Spiel gibt es noch zwei Zusatzregeln. Zu Beginn des Spieles wird aus den beiliegenden Milizkarten ein verdeckter Stapel vorbereitet. Legt ein Spieler eine Reliktkarte ungenutzt auf den Ablagestapel, kann er sich eine Miliz nehmen und sie wie einen Agenten einsetzten. Nach Einsatz wandert die Milizkarte jedoch wieder unter den Miliz-Stapel. Darüber hinaus wird dem Spieler neben der Eroberung der Stadt noch ein anderes Ziel gesetzt. Jeder Spieler bekommt zu Beginn des Spiels vier Auftragskarten aus denen er zwei wählen muss. Zur Erfüllung der Aufträge müssen immer bestimmte Karten (Bezirk). Sind die Aufträge am Spielende erfüllt, gibt es die aufgedruckte Anzahl an Zusatzpunkten.

Arcana weckt durch den bekannten Deckbau-Mechanismus und die überzeugende Aufmachung große Erwartungen. Was die Grafiken angeht, werden diese auch voll erfüllt. Die Karten sind optisch sehr ansprechend und mit schönen Illustrationen versehen. Leider kann das Spiel selbst da nicht mithalten. Die eigenen Möglichkeiten, sein Spiel taktisch zu variieren, sind doch sehr eingeschränkt. Das resultiert aus der Tatsache, dass es nur drei Kartenarten gibt. Wer also ein Spiel mit ähnlichen Möglichkeiten wie bei Dominion oder Thunderstone erwartet, wird das hier nicht finden. Arcana ist eher als Einsteigerspiel für das Genre zu sehen. Einfache und überschaubare Regeln und einfacher Spielablauf sprechen dafür. Wer sich also für das Thema interessiert und sich vor der Fülle anderer Genrevertreter scheut, kann sich nach Cadwallon aufmachen und die Stadt erobern.

 


Erscheinungsjahr: 2010
Verlag: Pegasus Spiele
Autor: Damien Desnous
Spieler: 2-4
Alter: ab 10 Jahre
Dauer: ca 60 Minuten

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Arcana
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