Escape Room Spiele sind mittlerweile in aller Munde. Ziel dabei ist es, in einer bestimmten Zeit (meist eine Stunde) aus einem oder mehreren Räumen zu entkommen. Dazu müssen Rätsel gelöst und Codes entschlüsselt werden.
Vor mehr als drei Jahren hat der Noris-Verlag die Reihe Escape Room – Das Spiel mit seinem bekannten Chronodecoder herausgebracht. Es folgten unzählige neue Geschichten und sogar eine VR-Version. Am Spielmechanismus hatte sich lange Zeit nichts geändert, doch mit der jetzigen Duo-Erweiterung gibt es ein paar kleine, aber entscheidende Änderungen.

Was steckt drin

In Escape Room – Das Spiel Duo sind – wie der Name bereits erahnen lässt – zwei neue Geschichten enthalten. Streng genommen sind es sogar 2 1/3 Geschichten, denn es liegt für Anfänger auch ein 15 minütiges Einsteiger-Tutorial bei. Um wie üblich die korrekten Codes zu überprüfen, benötigt man den Chronodecoder oder alternativ die Handy-App, die ohne Probleme funktionierte. Auch gibt es wieder passende Hintergrundmusik zum Abspielen, welche die Immersion stark erhöht.

 

Was ist neu

Neu an diesen Geschichten ist der Faltmechanismus. Bisher bestand eine Geschichte aus drei Teilen, welche in separaten Umschlägen einherkamen. An den drei Teilen wurde festgehalten, doch nun erhält man ein gefaltetes Blatt Papier. Hat man den ersten Code korrekt entschlüsselt, wird dieses weiter aufgefaltet und damit auch die Fläche der Rätsel größer. Dabei nimmt der letzte Teil in etwa die Größe eines A3-Blattes an. Auch liegen an der passenden Stelle Zusatzmaterialien bereit und es gibt nun statt Lösungskärtchen ein großes Lösungsblatt. Darauf sind Hinweise und natürlich die finale Auflösung in verschlüsselter Form zu finden. Neu ist, dass es jetzt pro Teil doppelt so viele Hilfestellungen gibt, sollte man doch Schwierigkeiten bekommen.  

Die Hauptgeschichten

Prison Island
Natürlich möchte ich an dieser Stelle nicht zu viel erzählen. Daher eine Kurzform.
Ziel ist es, aus einem Gefängnis auszubrechen. Die Geschichte ist spannend erzählt und insgesamt gut durchdacht. Vom Schwierigkeitsgrad fanden wir es entgegen der Spielangabe schwieriger als Asylum. Das lag vor allem daran, dass wir ein paar Kleinigkeiten doch etwas unlogisch fanden, was jedoch auch an unserer Denkweise liegen kann.

Asylum
Die zweite Geschichte ist von der Aufmachung und Illustration genauso gut umgesetzt, wobei die Geschichte geringfügig schwächer als im ersten Abenteuer ist. Hierbei stört uns insbesondere ein Logikfehler im dritten Teil der Geschichte. Dieser hat absolut keine Auswirkung auf das eigentliche Rätsel, macht jedoch aus Sicht der Spielpersonen keinen Sinn. Man fragt sich: „Wie konnte diese Person das nur wissen?!“ Mehr kann ich leider an dieser Stelle nicht verraten.
Die Rätsel sind sehr gut gelungen und sorgen aufgrund des Zusatzmaterials für erhöhten Spaß. Der Teil lässt sich zudem sehr flüssig spielen, wobei die Rätsel einen angenehmen Schwierigkeitsgrad haben. 

Fazit

Bei dieser Erweiterung muss man zwei Aspekte näher beleuchten. Zum einen den neuen Faltmechanismus und zum anderen die beiden Geschichten.

Ich war anfangs etwas skeptisch, aber der Faltmechanismus ist wunderbar umgesetzt und hat tadellos funktioniert. Sicherlich ist es in erster Linie eine Kosteneinsparungsmaßnahme, da die Produktion so weniger aufwändig und damit günstiger ist. Dies merkt man jedoch aus Sicht des Spielers in keiner Weise. Im Gegenteil: Es fühlt sich ein wenig so an, als würde man ein kleines Comicbuch in den Händen halten, dass einem durch die Erzählung führt. Dies wird durch die wunderbare und passenden Illustration unterstreicht. Kurzum: Ich finde den Faltmechanismus klasse!

Auch die neuen Hilfestellungen in Form eines übersichtlichen Blattes ist gut gelungen. Vorbei sind die Zeiten, als man umständlich mehrere Hilfskärtchen nach dem Richtigen durchsuchen musste. Weiterhin wurden die Hilfestellungen um eine neue Kategorie Extra Hilfen erweitert. Dies erleichtert das Lösen der Rätsel auch dann, wenn man mit den ersten Hinweisen eventuell nicht weiterkommt.

Die beiden mitgelieferten Geschichten erreichen ein hohes Niveau, von der Qualität und vom Rätselspaß gleichermaßen. Die Story ist fesselnd und bis auf ein paar kleinere Mängel meist durchgehend schlüssig und nachvollziehbar. Nur der dritte Teil von Asylum besitzt einen größeren Patzer in der Geschichte, der jedoch keine Auswirkungen auf den Code besitzt. Den Schwierigkeitsgrad würde ich auf mittel bis mittelhoch einstufen. Auf alle Fälle sollte man mit dem Spielkonzept vertraut sein.

Keine Neuerung, aber dennoch hervorzuheben sind die Handy-App, welche nicht nur als Lösungseingabe funktioniert (wenn man keinen Chronodecoder besitzt), sondern darüber hinaus auch eine passende Hintergrundmusik liefert. Ich bin ein großer Fan davon, weil es dem Spiel hierdurch gewaltig an Atmosphäre und Tiefe verleiht. Auch findet man im Internet wieder ausführliche Lösungsanleitungen und kann beschriftetes Material nachdrucken. Da kein Material durchs Spielen zerstört wird, lässt sich das Spiel zudem an Freunde weitergeben.

Das Spiel ist – entgegen dem Namen – für 2-3 Personen empfohlen. Wir haben es zu zweit und zu dritt getestet und können dem zustimmen. In beiden Konstellationen lässt es sich super rätseln.

Eine Kleinigkeit, derer man sich bewusst sein sollte: Dadurch, dass der Chronodecoder nicht benötigt wird, werden auch dessen Chiffriermöglichkeiten nicht genutzt. Das ist nicht weiter schlimm, jedoch sollte man dies wissen. Wer den Chronodecoder umfänglich nutzen möchte, muss sich nach anderen Erweiterungen umschauen.

Abschließend kann ich mit bestem Gewissen allen diese Erweiterung empfehlen und wünsche euch viel Spaß beim Rätseln 🙂

 

Name: Escape Room – Das Spiel – Duo
Spieler: 2-3
Alter: ab 16 Jahren
Dauer: 60 min
Verlag: Noris

Escape Room – Das Spiel Duo
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