santa-cruzWo liegt eigentlich Santa Cruz?…. dachten wir uns und stellten fest, dass dies im spanischen Sprachgebrauch ein ganz handelsüblicher Name für eine Stadt, ein Gebiet, einen Fluss oder eine Insel sein kann. Letzteres ist auch gemeint, wenn wir vom Brettspiel “Santa Cruz” reden, das Marcel Andre Casasola Merkle für den Hans im Glück Verlag entworfen hat.

Santa Cruz ist ein Legespiel, in dem es darum geht, eine kleine Insel zu besiedeln und durch geschicktes Anlegen von Leuchttürmen, Kirchen und Häusern bestimmte Missionen in Form von Wertungskarten zu erfüllen. Dabei haben die Spieler in einer zweiten Spielphase Gelegenheit, ihre Entscheidungen zu modifizieren und zu optimieren.

santa-cruz-spielaufbau1Die Besiedelung der Insel findet von außen nach innen statt. An den Küsten werden entsprechende Plättchen offen, im Innenteil der Insel weitere Vulkan- und Landplättchen verdeckt auf dem Spielplan ausgelegt. Mit diesem Startaufbau kann es losgehen. Die Spieler erhalten einige Aktions- und Wertungskarten auf die Hand und können nun in jeder Runde entscheiden, ob sie ein Gebäude errichten oder eine Wertung auslösen wollen.

Mit diesen einfachen Regeln entwickelt Santa Cruz einiges an taktischen Möglichkeiten. Wer bauen will, muss einige Anlege- Regeln einhalten, denn gebaut werden darf nur auf bereits offen liegenden Flächen. Das Bauen auf einem bestimmten Land- Küsten- oder Flussfeld bewirkt derweil, dass alle benachbarten Plättchen, die noch verdeckt sind, nun aufgedeckt werden.

santa-cruz-spielaufbau2Das Ausspielen einer Wertungskarte  lohnt sich natürlich dann am meisten, wenn man seine Kriterien erfüllt. Dies ist allerdings nicht zu jeder Zeit des Spiels der Fall.  Möchte man beispielsweise alle Häuser werten, die an einem Fluss liegen, sollte man diese vorher auch dort gebaut haben.  Der Erfolg liegt bei diesem Spiel also in einem geschulten Blick fürs Optimieren und für das Zusammenspiel der eigenen Karten.

Dies gilt insbesondere für den zweiten Durchgang, bei dem die Gebäude erneut gebaut werden, jedoch die Gebietsplättchen aus der ersten Runde  offen liegen bleiben. Die Spieler können nun versuchen, Fehler aus der ersten Runde zu vermeiden und die Handkarten noch effizienter einzusetzen, haben dabei aber noch eine neue Wertungskarte zur Verfügung.

Siegpunkte erhalten die Spieler sofort beim Bau von Gebäuden oder durch eine Wertung, unabhängig davon, welcher Spieler die Wertungskarte ausspielt. Dabei haben manche Gebiete Sonderwertungen, z. B: durch Erhalt eines Vogelchips, der bei Spielende noch Extrapunkte bringt. Gewinner ist, wer am Spielende die meisten Siegpunkte eingeheimst hat.

Santa Cruz offenbart seine ganze Pracht nicht in einem oder wenigen Spielen. Gute Kenntnis der Wechselwirkung zwischen Wertung und Besiedelung bringt hier eindeutig einen Vorteil, der sich jedoch erst mit zunehmender Spielerfahrung einstellt. Insofern ist die geringe Einstiegshürde in Form des einfachen Spielablaufs trügerisch. Nicht ohne Grund ist es vor jedem Durchgang möglich, ein bestimmtes, fest zusammengestelltes  Kartenset auszuwählen.  Ein wenig ist es wie mit einer gut gemachten Langspielplatte, die erst mit mehrmaligem Hören richtig gut wird.  Santa Cruz sollte man auf jeden Fall eine zweite, dritte oder vierte Chance geben, um eine gewisse Spielstärke zu erhalten.


Erscheinungsjahr: 2012
Verlag: Hans im Glück
Autor: Marcel-André Casasola Merkle
Gestaltung: Michael Menzel
Spieler: 2-4
Alter: ab 8 Jahre
Dauer: ca 45 Minuten
Auszeichnungen: Spiel der Spiele Österreich 2012, Empfehlungsliste Spiel des Jahres 2012

Santa Cruz
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