Privacy_VerpackungUnter Jugendlichen und Erwachsenen ist „PRIVACY“ längst kein unbekannter Name mehr! Auf dem ersten Blick wirkt Privacy wie ein ganz gewöhnliches Kennenlernspiel, doch die Fragen haben es zum Teil in sich. Meist zielen sie auf sehr intime, persönliche Fragen ab, welcher jeder für sich beantworten muss.

Die Standalone-Version „PRIVACY – Scharf wie Chili“ kommt in einer kleineren Verpackung und ohne Spielplan daher, doch mag sie wirklich überzeugen und reicht sie an die Stärken ihres großen Bruders heran?

Spielmaterial
Im Gegensatz zu „Privay“ und „Privacy 2“ ist die Chili-Erweiterung kleiner gehalten, was sich entsprechend auch auf die Größe der Verpackung und des Preises auswirkt. Es wird daher auf einen Spielplan, einer Tippscheibe und Spielfiguren verzichtet. Lediglich Fragekarten, Tippkarten und Antwortplättchen liegen dem Spiel bei. Dennoch lässt sich diese Version eigenständig spielen. Wer Besitzer des Brettspiels ist, kann die Fragekarten auch austauschen oder hinzumischen.

Grundmechanismus

Privacy_SpielmaterialDie 50 Fragekarten werden gemischt und als verdeckter Stapel in die Tischmitte gelegt. Jeder Spieler nimmt sich etwa 10 Antwortplättchen vom offenen Vorrat. Die Anzahl muss nicht exakt sein, da man sich ständig Plättchen nehmen oder ablegen darf. Ein zufälliger Spieler fungiert als Startspieler und nimmt sich die oberste Fragekarte vom Stapel. Darauf sind insgesamt 4 Fragen abgebildet. Je nachdem, welche Zahl die oberste Karte des Zugstapels (Fragekarten) zeigt, wird die entsprechende Frage laut vorgelesen.

Jeder Spieler muss nun in Gedanken ehrlich auf diese Frage antworten und legt verdeckt seine Antwort mit Hilfe der Plättchen „Ja“ oder „Nein“ in die Tischmitte, so dass niemand sehen kann, was er gelegt hat. Das ist ganz wichtig, schließlich sind die Fragen sehr intim und niemand soll sich vor anderen Spielern outen müssen!!! Des Weiteren überlegt sich jeder Spieler, wie seine Mitspieler diese Frage beantwortet haben könnten und wie viele „Ja“-Plättchen am Ende aufgedeckt werden. Diese Vermutung legt er verdeckt mit seinen Tippkarten vor sich ab. Um die anderen Spieler zu verwirren, ob er eine einstellige oder zweistellige Zahl getippt hat, kann er stets die „0“ als Bluff mit dazu legen.

Haben alle Spieler ihren Tipp und ihre Antwort abgegeben, wird der Deckel der Spielschachtel über die Antworten gestülpt und gut gemischt. Wer ein kleines Leinensäckchen zur Verfügung hat, kann auch dies benutzen und durch die Runde geben. Nach dem Aufdecken zählt der Spielleiter, wie viele Ja-Antworten gelegt wurden und verkündet deren Anzahl. Nun gibt es auch schon die ersten Punkte.

Punkteverteilung
Alle Spieler, welche die genaue Anzahl der Ja-Antworten getippt haben, decken ihren Tipp auf und erhalten 3 Punkte. Spieler, welche genau +/- 1 daneben getippt haben, decken ebenfalls ihren Tippkarten auf und erhalten dafür 1 Punkt. Die übrigen Personen halten ihre Schätzung geheim. Die Punkte werden auf einen Blatt Papier notiert und alle Spieler nehmen ihre Karten wieder zurück auf die Hand.

Es gibt noch zwei Sonderfälle:

1) Gibt es genau eine Ja-Antwort, dann fragt der Spielleiter lediglich, ob sich jemand nach oben verschätzt hat.
2) Gibt es genau eine Ja-Antwort weniger als Spieler teilnehmen, dann fragt der Spielleiter lediglich, ob sich jemand um eine Ja-Antwort nach unten verschätzt hat.
Diese Regeln dienen dazu, damit sich kein Spieler outen muss und die Anonymität stets bewahrt bleibt.

Spielende
Das Spiel endet sofort, sobald ein Spieler mindestens 20 Punkte erreicht oder überschritten hat. Wer die meisten Punkte zu diesem Zeitpunkt erlangt hat, gewinnt Privacy.

Fazit
Ich kenne bereits die Brettspielversionen von Privacy und hatte anfangs kleine Zweifel, ob das „Mini-Spiel“ diese Stärken in komprimierter Form auch besitzt, doch ich wurde eines besseren belehrt. Das Spielmaterial ist zwar etwas kleiner ausgefallen, doch zu meinem Erstaunen trübt dies kaum das Spielerlebnis. Natürlich wäre ein Spielbrett zur besseren Privacy_SpielkartenPunkteübersicht vorteilhaft. Auch ein kleiner Leinenbeutel für die Antworten wäre sicherlich noch im Rahmen des Machbaren gewesen, dennoch ist beides kein Muss und es geht auch ganz gut ohne.

Das Material der Spielkarten fühlt sich sehr gut an und die Antwortplättchen sind aus stabiler Pappe gefertigt. Die Fragen würde ich als sehr abwechslungsreich bezeichnen. Hier sollte jedoch definitiv darauf geachtet werden, dass es sich wirklich um Themen für Erwachsene, ausschließlich aus dem sexuellen Bereich, handelt und nichts für Kinder ist! Für manche Personen mögen die Antworten auch sicherlich schockierend sein, für andere dafür umso belustigender 😉

Vorteilhaft ist diese Version auch für Spieler, welche das Brettspiel besitzen, denn mit rund 9 Euro erhält man einen deutlichen Kartengewinn und dazu noch brisantere Fragen. Wie auch bei anderen Spielen dieser Art gilt: Je mehr Personen mitspielen, umso mehr Spaß macht es. 5 Personen sollten es aber mindestens sein!

Insgesamt kann ich die Chili-Erweiterung jedem empfehlen, wer ein außergewöhnliches Kennenlernspiel / Partyspiel sucht und das Thema „Sexualität“ mag.

Name: PRIVACY – Scharf wie Chili
Spieler: 5 – 10
Alter: ab 16 Jahren
Dauer: ca. 45 min
Autor(en): Reinhard Staupe
Verlag: Amigo

Privacy – Scharf wie Chili
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