Die Insel versinkt! Rette sich wer kann. Frauen und Kinder Ich zuerst! Die Geschichte vom untergehenden Atlantis ist sicherlich jedem bekannt. Im Spiel The Island von Julian Courtland-Smith können zwei bis vier Spieler auf das sinkende Eiland begeben. Bereits im Jahr 2011 wurde dieses Spiel als Survive: Escape from Atlantis! von Stronghold Games veröffentlicht und wurde dieses Jahr als The Island von Asmodee einer größeren Spielergemeinde zugänglich gemacht.

Zu Beginn des Spieles muss erst einmal die Insel aufgebaut werden. Dazu werden die Hexplättchen, welche Fels, Wald und Stein zeigen, auf den Spielplan gelegt. Eine Besonderheit zeigt sich hier gleich, denn die Plättchen zeigen nicht nur unterschiedliches Terrain, sie sind auch unterschiedlich dick. So dass die hohen Felsen über den Wald herausragen, der wiederum höher als der Strand ist.

Ist die Insel bereit, werden die fünf Seeungeheuer auf ihre Felder gestellt und die Spieler verteilen ihre Figuren reihum auf der Insel. Dabei darf auf jedem Feld lediglich ein Abenteurer stehen. Das besondere an den Figuren ist, dass jede unter dem Fuß eine Zahl trägt. Diese kann den Wert eins bis sechs haben und zeigt den Wert der Figur. Allerdings dürfen die Spieler diese Zahlen nur beim Aufbau anschauen. Im Spiel sind diese immer verdeckt zu halten. Sind die Figuren gesetzt, darf jeder Spieler noch zwei Boote setzen und das Spiel kann beginnen.

Ziel der Spieler ist es, ihre Figuren auf eine der vier rettenden Inseln in den Ecken des Spielplanes zu bekommen. Dabei können sie dort per Boot, oder auch schwimmend ankommen. Allerdings stellen sich ihnen Seeungeheuer, Wale und Haie in den Weg.

In seinem Zug darf der Spieler zunächst seine Figuren und Boote bewegen. Dazu stehen ihm drei Bewegungspunkte zur Verfügung. Eine Bewegung von einem Feld auf ein anderes (egal ob Wasser oder Land) kostet einen Bewegungspunkt. Allerdings dürfen sich Schwimmer jede Runde nur um ein Feld weit bewegen und wer einmal im Wasser ist, darf nicht mehr an Land zurück. Bei der Bewegung der Schiffe ist zu beachten, dass nur der Spieler, der die Mehrheit auf einem der Boote mit jeweils drei Plätzen hat, das Boot auch bewegen darf. Bei Gleichstand dürfen alle im Boot sitzenden Spieler das Boot bewegen. Auch hier kostet die Bewegung einen Punkt pro Feld.

Jetzt ist es Zeit, die Insel ihrem Untergang ein Stück näher zu bringen. Dazu wird ein Feld der Insel entfernt. Zuerst müssen die Strand-, dann die Wald- und zuletzt die Felsplättchen weggenommen werden. Unter jedem Feld ist ein Symbol abgebildet. Zeigt es einen grünen Rahmen, muss es sofort ausgeführt werden. Dadurch kommen Wale, Haie und Boote ins Spiel, tauchen Strudel auf oder bricht der Vulkan aus. Trägt es einen roten Rahmen, bekommt der Spieler das Plättchen und kann es am Beginn seines Zuges (Schwimmer, Boote, Haie, Wale oder Ungeheuer bewegen) oder bei der entsprechenden Situation (Hai-/Walangriff abwehren) einsetzen.

Am Ende seines Zuges muss er noch einmal Würfeln. Der Würfel zeigt je einmal ein Seeungeheuer, einen Wal und einen Hai. Das Tier das geworfen wurde, muss bewegt werden. Dabei bewegen sich Ungeheuer null bis ein Feld weit und fressen Boote und Abenteurer (auf Booten oder im Wasser). Die Haie bewegen sich null bis zwei Felder und fressen Schwimmer und die Wale bewegen sich null bis drei Felder und zerstören besetzte Boote, lassen aber alle Abenteurer unversehrt. Alles was gefressen oder zerstört wurde, kommt aus dem Spiel.

So versuchen die Spieler ihre Figuren zu retten und die Gefahren des Meeres zu umgehen, bis letztendlich der Vulkan ausbricht (das Vulkanplättchen wird aufgedeckt). Damit endet das Spiel sofort und die Spieler addieren die Zahlen auf ihren Abenteurern, die sich auf die Inseln retten konnten. Wer die höchste Punktzahl erreicht hat, gewinnt das Spiel.

Fazit

The Island kommt optisch wirklich beeindruckend daher. Das Cover, das sehr an die Filmplakate alter Abenteuerfilme erinnert, verspricht nicht zuviel. Die Insel mit den verschiedenen Niveaus durch die unterschiedlich dicken Plättchen, die vielen Figuren und nicht zuletzt die Holzfiguren (Wale, Haie, Seeungeheuer) und Boote wissen zu gefallen und laden geradezu ein, eine Runde zu probieren.

Auch das Spiel selbst kann die Atmosphäre gut transportieren. Ständig muss man versuchen, Bündnisse mit Mitspielern zu schließen, um noch das letzte rettende Boot zu bekommen, nur um ihnen im nächsten Moment ein Seeungeheuer auf den Hals zu hetzen. Was ganz klar gesagt sein sollte, das Spiel ist nichts für Strategen und Spieler, die keinen Ärgerfaktor vertragen. The Island lebt von der Interaktion der Spieler, der Spannung, die das sinkende Eiland aufbaut und nicht zuletzt davon, die Mitspieler untergehen zu lassen. Wer sich darauf einlassen kann, für den ist unsere kleine, sinkende Vulkaninsel auf jeden Fall einmal eine Reise wert.


Verlag: Asmodee, Stronghold Games
Autor: Julian Courtlland-Smith
Spieler: 2 – 4
Alter: ab 8 Jahre
Dauer: ca. 45 Minuten

 

The Island
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2 Kommentare zu „The Island

  • 16/11/2012 um 13:28 Uhr
    Permalink

    Das ist richtig. Stronghold Games haben in ihrem ersten Jahr in Essen vor allem Neuauflagen vorgestellt, um erst einmal in den Markt zu kommen. „The Island“ ist somit die Neuauflage der Neuauflage.

  • 16/11/2012 um 12:54 Uhr
    Permalink

    Es handelt sich offensichtlich um eine Neuauflage von „Atlantis“ (Parker, ca. 1990)

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