spektaculumMit Spectaculum unternehmen wir eine Reise in eine Zeit, in der Gaukler von Dorf zu Dorf reisen, um mit ihren Kunststücken, Gesang und Geschichten die Menschen zu verzaubern.

Vier Gauklertrupps ziehen durch das Königreich und ernten auf ihrem Weg viel Applaus, aber auch so manches Mal Spott. Es ist nun die Aufgabe jeden Spielers, diejenigen Gaukler finanziell zu unterstützen, welche am Erfolgreichsten sind. Erst am Ende wird sich zeigen, wer sich als größter Gönner herausstellt und das meiste Geld verdient hat.

Spielmaterial
Dem Spiel sind unter Anderem ein Spielplan, welcher das Königsreich zeigt, Dorfplättchen, Gauklerkarten, Wandersteine, Münzen (Dukaten) und ein kleines Leinenbeutelchen beigelegt.

Spielverlauf
Der Spielplan wird in die Mitte des Tisches gelegt. Die Dorfplättchen werden zufällig offen auf den markierten Bereichen des Plans verteilt. Sie geben später den Erfolg- oder Misserfolg der Gauklervorstellung an. Spectaculum_SpielverlaufJeder Spieler nimmt sich zu Beginn eine Gauklerkarte jeder Farbe und legt diese offen vor sich aus. Die restlichen Karten werden, nach Farben sortiert, am Spielplanrand ausgelegt. Der Markierungsstein jedes Trupps wird auf die „5“ der Ruhmesleiste platziert. Er symbolisiert, wie erfolgreich der Gauklertrupp aktuell ist und gibt somit auch dessen „Wert“ an.

Nun erhält jeder Spieler noch 20 Dukaten (Geld), welche verdeckt gehalten werden dürfen (in der Hand). Alle Wandersteine (insgesamt 96, unterteilt in je 24 Stück pro Farbe) wandern in den Leinenbeutel und jeder Spieler zieht daraus 3 Steine. Mithilfe der Wandersteine steuern die Spieler nun die vier Gauklertrupps durch das Königreich.

Ist ein Spieler an der Reihe, darf er 2 Gaukleraktionen durchführen: Entweder eine Gauklerkarte kaufen oder eine seiner Karten verkaufen. Der Preis richtet sich immer nach der Platzierung des Markierungssteins der entsprechenden Farbe auf der Ruhmesleiste. Steht er Beispielweise auf der 1, kostet jede Karte dieser Sorte nur eine Dukate, dementsprechend ist der Verkaufspreis jedoch auch nur eine Dukate. Nach der Aktion (möglich wäre auch vor), werden die drei gezogenen Wandersteine auf dem Spielplan platziert. Am Ende des Zuges zieht man wieder drei Steine aus dem Beutel nach.

Dorfplättchen
Die Dorfplättchen entscheiden über Ruhm und Niederlage der Gaukler. Für eine „gute Vorstellung“ stehen Dorfplättchen mit den Nummern +1, +2, +3 und analog für eine „schlechte Vorstellung“ die Plättchen -1 bis -3. Legt man einen Wanderstein auf Spectaculum_Spielbrettein Dorfplättchen, zieht der Gauklertrupp in die Stadt ein und gibt eine Vorstellung. Nun wertet man sofort das Dorfplättchen und bewegt den Markierungsstein der Ruhmesleiste entsprechend Felder vor oder zurück.

Es gibt zudem noch zwei Spezialplättchen (mit roter Umrandung), die den Spielverlauf aufregender gestalten. Wird ein Stein auf das Feld „Zahltag“ gesetzt, schauen alle Spieler, ob sie Karten der entsprechenden Farbe in ihrem Besitz haben. Pro Gauklerkarte dieser Farbe erhält jeder Spieler zwei Dukaten. Analog zum „Zahltag“ gibt es noch die „Seuche“, wo jeder Spieler zwei Dukaten abgeben muss.

Spielende
Das Spiel endet sofort, sobald nur noch ein rot umrandetes Dorfplättchen vorhanden ist oder ein Wanderstein auf dem Königshof (Spielplanmitte) plaziert wurde. Sollte dies nicht eintreffen, endet das Spiel, sobald der letzte Wanderstein aus dem Beutel gezogen wurde. Nun bekommt jeder Spieler für seine Karten nochmals Geld. Wer am Ende die meisten Dukaten gesammelt hat, gewinnt Spectaculum.

Fazit
Die Spielverpackung von Spectaculum und auch alle Karten sind schön illustiert und vermitteln eine zirkusähnliche Atmosphäre, wobei die Illustrationen teilweise sehr an einem Rollenspiel erinnern. Da man mit den Karten jedoch nicht aktiv spielt und diese nur ablegt, werden die Zeichnungen leider nicht wirklich wahrgenommen. An dem Material des Spiels gibt es nichts auszusetzen, auch die Karten sind ausreichend stabil. In den Testrunden kam jedoch der Wunsch auf, dass man dem Spiel einen Sichtschutz beilegen sollte, der die gezogenen Wandersteine + Geld verdeckt. Man möchte schließlich den Gegnern nicht zeigen, welche Farbe man als nächstes legen „muss“.

Leider gelingt dem Spiel auch nicht ganz der Übergang vom Glück zur Taktik. An sich stellt der einzige Glücksfaktor das Ziehen der Wandersteine aus dem Beutel dar, jedoch kann man damit danach taktisch kaum etwas anstellen. Besonders bei vier Spielern fällt einem das Vorausplanen schwer, da sich, bis man an der Reihe ist, alles wieder geändert hat. Auch die Preise der Gaukler fallen und steigen stetig, was sich im Mittel ausgleicht. Hier wären ein paar abwechslungsreichere Dorfplättchen von Vorteil. Am Ende bekommt man noch einmal Geld für seine Karten, was auch wieder recht eintönig ist, da das ganze Spiel davon handelt.

Wieso gibt es nicht noch ein paar Sonderpunkte für den Spieler, der die meisten Karten einer Farbe gesammelt hat? Es sind viele Kleinigkeiten, die das Spiel attraktiver gestalten könnten, dennoch kommt während einer Partie nie Langeweile auf, da man natürlich stets abwägen muss, ob sich der Kauf einer Karte lohnt oder nicht. Auch sind die Regeln sehr einfach gehalten, was eine schnelle Partie begünstigt.

Aufgrund der taktischen Einfachheit empfehle ich das Spiel Familien, da Kinder sich an dem Thema und dem übersichtlichen Spielverlauf eher erfreuen können. Das Spiel lässt sich dabei in jeder Personenkonstellation (2-4 Personen) spielen. Je weniger Spieler an einer Runde teilnehmen, desto höher ist jedoch der taktische Anteil.

Name: Spectaculum
Spieler: 2 – 4
Alter: ab 8 Jahre
Dauer: 30 – 45 min
Autor(en): Reiner Knizia
Verlag: Pegasus Spiele

Spectaculum
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